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Formel-1-Forschungszentrum: Schlüssel zu besserer Rennaction?

Die Formel 1 will mit einem eigenen Forschungszentrum die Überholproblematik endlich in den Griff bekommen - Paddy Lowe ist begeistert

2021 concept rendering

2021 concept rendering

FIA

Die Formel 1 nimmt sich erstmals nach zehn Jahren wieder des Themas Überholen an. Stand bei der Regelnovelle 2017 einzig die Performance im Vordergrund, will sich Liberty Media für die Regularien ab 2021 voll und ganz dem Thema Rennaction widmen. Mit Hilfe eines eigenen Forschungszentrums soll es für die Formel-1-Fahrer künftig einfacher werden, hinter einem anderen Fahrzeug herzufahren.

Das ganze gab es schon einmal vor zehn Jahren weniger professionell unter dem Namen "Overtake Working Group" (OWG), die nach kuriosen FIA-Vorschlägen wie dem zweigeteilten CDG-Flügel gegründet wurde und schließlich die Aerodynamikregeln festlegte, die mit leichten Abwandlungen von 2009 bis 2016 galten. Diese Initiative entstand allerdings auf Kosten der Teams und nicht von der Formel 1 direkt. Mit dem neuen Schritt beschreitet die Formel 1 Wege, die NASCAR in den USA bereits eingeschlagen hat.

Formel 1 2021:

Williams-Technikchef Paddy Lowe begrüßt den Schritt euphorisch. "Je mehr Ressourcen man da rein steckt, umso besser", findet der 56-Jährige. "Es ist gut, dass die Formel 1 Geld in ein eigenes Forschungszentrum steckt, das es so noch nicht gegeben hat. Die OWG war ja nur ein einmaliges Projekt auf Kosten der Teams. Hätte sei nur ein Jahr länger existiert, hätten wir uns die endgültigen Autos [nach dem neuen Reglement] angesehen und weitere Tests angestellt."

Warum die Overtake Working Group unzureichend war

Das Problem: Die Beschlüsse der OWG wurden von den Teams bei der Suche nach maximaler Performance gleich wieder unterlaufen - vor allem mit dem berühmten Doppeldiffusor, der 2009 für Wirbel sorgte und erst 2011 verboten wurde. Dieser verwirbelte die Luft hinter dem Fahrzeug viel stärker als von der OWG errechnet. Nach 2011 sorgten angeblasene Diffusoren für einen ähnlichen Effekt. Das ganze Konzept wurde von der schlichten Suche nach Performance konterkariert. Außerdem gab es Entwicklungen wie F-Schacht, S-Schacht und Co., die die OWG nie auf der Rechnung hatte.

Brawn BGP 001: Diffusor, Details

Brawn BGP 001: Diffusor, Details

Foto: Giorgio Piola

Lowe erinnert sich: "Wir haben [den Effekt der 'Dirty Air'] nahezu halbiert. Ich habe gehört, dass Ross Brawn von 50 bis 80 Prozent sprach, je nach Distanz. Das hörte sich nach einem eindrucksvollen Resultat an. Nur kamen die Teams in kürzester Zeit mit Frontflügel-Endplatten, die die Luft um die Vorderreifen herum leiteten. Das haben wir vorher natürlich nie getestet." Die OWG war davon ausgegangen, dass die Teams mit den breiten Frontflügeln wie zuvor mit den schmaleren die Luft innen an den Reifen vorbeileiten würden. Alleine das zeigt, wie stark die Gruppe damals im Dunkeln getappt ist.

Das soll sich jetzt ändern, das Thema Überholen wird endlich professionell angegangen. "Ich halte es für eine gute Sache, dass die Formel 1 permanentes Personal anheuert, um sich dieses Themas anzunehmen", sagt Lowe. "Damit können wir solche ungewollten Nebeneffekte hoffentlich von vorn herein ausschließen oder wenigstens schneller stoppen, sollten sie auftauchen."

Allerdings gibt er sich keinen Illusionen hin; dass ungewollte Designs auftreten werden, steht für ihn außer Frage: "Das ist immer möglich, deshalb kann man kaum sagen, dass es nicht wieder auftreten wird. Schlussendlich sind die Regeln sehr kompliziert und werden bei den Tests nicht in vollem Maße ausgeschöpft. Ich bin gespannt, was wir kommendes Jahr [mit den neuen Frontflügeln] erreichen werden und was wir davon nach 2021 mitnehmen können."

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