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Qualifyingbericht

Formel 1 Frankreich 2018: Mercedes schlägt mit erster Reihe zurück!

Niki Lauda jubelt über den neuen Mercedes-Motor, der Lewis Hamilton zur Pole in Le Castellet verhilft - Sebastian Vettel gegen Red Bull nur um Platz drei

Polesitter Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1

Foto: Steven Tee / Motorsport Images

Weltmeister Lewis Hamilton hat sich beim Grand Prix von Frankreich in Le Castellet die 76. Pole-Position seiner Karriere gesichert. Mit einer Bestzeit von 1:30.029 Minuten setzte er sich in einem spannenden Q3-Showdown auf dem Circuit Paul Ricard gegen seinen Teamkollegen Valtteri Bottas durch. Der lag bis kurz vor Schluss noch in Führung, musste sich aber letztendlich um 0,118 Sekunden geschlagen geben. 

Das Training in Zahlen:

"Wir sind wieder da!", jubelt Aufsichtsratschef Niki Lauda. Die zwei Zehntelsekunden pro Runde, die der neue Spec-2.1-Motor bringen soll, seien zwar "ein Rennen zu spät gekommen, aber jetzt funktioniert's". Aus Sicht von Bottas fühlt sich der neue Motor "gut" an: "Frisch und stark!"

Und so konnten die Silberpfeile mit der Doppel-Pole ihre Freitags-Form bestätigen, obwohl Hamilton über seine Q2- und Q3-Runden sagt, dass diese "nicht spektakulär" gewesen seien. Die Konkurrenz resigniert: "Mercedes ist auf und davon. Diese Strecke, dieser Asphalt, das liegt ihrem Auto", befürchtet Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

WM-Leader Sebastian Vettel, der Hamilton in Montreal mit 121:120 Punkten vorläufig von der Spitzenposition verdrängt hatte, musste sich heute mit Platz drei zufriedengeben. "Mir war vorher schon klar: Wenn ich auf Pole fahren will, braucht es eine außergewöhnliche Runde", sagt der Ferrari-Star.

Doch dafür fühlt er sich auf dem Circuit Paul Ricard, auf dem die Formel 1 erstmals seit 1990 gastiert, nicht wohl genug: "Es ist schwierig, hier die richtige Balance zu finden. Ich habe in Q3 alles gegeben, aber wenn du nicht hundertprozentig happy bist, kommst du schnell ins Rutschen." Vettels große Hoffnung ist daher, auf Basis einer starken Freitagsleistung, der Renntrimm: "Da haben wir eine Chance."

Das sieht man bei Red Bull ganz anders. Die Österreicher, im Qualifying mit P4/5 nur dritte Kraft, wittern im Duell mit Ferrari eine Chance: "Mit Ferrari können wir es glaube ich aufnehmen", sagt Horner. Dafür spreche der hohe Reifenverschleiß der Ferraris, während Red Bull in dieser Disziplin sehr gut ist - und Le Castellet besonders den linken Vorderreifen arg strapaziert.

Red Bull setzt auf unterschiedliche Set-ups: Max Verstappen (4./+0,676) fährt mit weniger, Daniel Ricciardo (5./+0,866) mit mehr Flügel. Kein Wunder, dass Ricciardo auf ein Regenrennen hofft! Im Topspeed macht die Flügeleinstellung nur zwei km/h Unterschied. "Wir verlieren sieben Zehntel auf den Geraden. Das ist frustrierend", seufzt Horner.

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14

Foto: Jerry Andre / Sutton Images

Doch alles nur auf Renault zu schieben, wäre falsch. Ricciardo räumt ein, dass ihm nicht nur PS fehlen, sondern auch Balance. Gegen sein Untersteuern "konnten wir nichts unternehmen", bedauert der Australier. Und das umgekrempelte Set-up, das er im Abschlusstraining ausprobieren wollte, fiel dem Regen zum Opfer.

Immerhin: "Fünfter ist besser als Sechster", sagt Ricciardo und bedankt sich damit bei Ferrari-Routinier Kimi Räikkönen (+1,028), dessen Q3-Versuche erneut fehlerhaft waren. In Q1 und Q2 noch schneller unterwegs als Vettel, fand der "Iceman" in der entscheidenden Phase keinen Rhythmus. "Platz sechs ist enttäuschend", sagt er.

Polesitter Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, third place Sebastian Vettel, Ferrari

Polesitter Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1, third place Sebastian Vettel, Ferrari

Foto: Mark Sutton / Sutton Images

Abseits der drei Topteams schrieb ein "Rising Star" die Schlagzeilen: Charles Leclerc mogelte sich mit dem Sauber irgendwie in Q3 - und obwohl ihm TV-Experte Martin Brundle empfahl, Reifen zu schonen und sich mit Platz zehn zu begnügen, wurde er am Ende Achter. Sehr zur Freude der französischen Fans - auch wenn Leclerc streng genommen Monegasse ist und kein Franzose.

Dabei kam die Sensation aus dem Nichts: "Gestern war eine Katastrophe", berichtet der als Räikkönen-Nachfolger gehandelte Ferrari-Junior. "Das Auto fühlte sich nicht gut an und ich fuhr schlecht. Dann haben wir das Auto komplett umgekrempelt." Nach einer langen Nacht mit den Ingenieuren ging's heute besser: "Sie haben genau verstanden, was ich vom Auto wollte."

Leclerc ist allerdings bewusst, dass er mit seinem Startreifen (Ultrasoft - nur Mercedes und Red Bull starten auf Supersoft) gegen den einen oder anderen Verfolger außerhalb der Top 10 im Nachteil sein könnte.

Ebenso wie Carlos Sainz mit dem "reifenfressenden" Renault, als Siebter "Best of the Rest": "Wir hatten Glück, dass Kevin von Kimi aufgehalten wurde und Romain den Unfall hatte. Haas ist eigentlich stärker als wir."

Charles Leclerc, Sauber C37

Charles Leclerc, Sauber C37

Foto: Manuel Goria / Sutton Images

Die Pechsträhne des Haas-Teams will einfach nicht abreißen. Diesmal war es das Unvermögen von Romain Grosjean, das die Misere ins Rollen brachte. Der Lokalmatador, am Freitag noch schnellster Mann hinter den Topteams, verlor sein Auto bei einem Pendler in Kurve 3 außer Kontrolle. Weil er beim Abflug voll auf der Bremse stand, dürfte auch der Reifensatz durchgeschliffen sein.

Doppelt bitter: Die roten Flaggen in Q3 führten dazu, dass Teamkollege Kevin Magnussen seine erste schnelle Runde abbrechen musste und somit keinen frischen Reifensatz mehr hatte. Das eröffnete Leclerc überhaupt erst die Chance, Magnussen auf P9 zu verdrängen. Grosjean startet morgen von Platz zehn.

Esteban Ocon (Force India) verpasste den Sprung ins dritte Qualifying, und zwar um 0,020 Sekunden gegen Leclerc. Nach einem schlechten Freitag mit einem Dreher und dem ausgefallenen FT3, in dem er sein Set-up feintunen wollte, ist er aber auch mit P11 zufrieden: "Angesichts dessen haben wir das Auto heute ganz gut verbessert."

Nico Hülkenberg (Renault) führt indes im Stallduell gegen Sainz nur noch mit 6:2. "Ich bin mit meiner Runde recht zufrieden", sagt er, hinwegschauend über ein Übersteuern in Kurve 9. "Das passiert hier manchmal. Wenn das Mittelfeld so umkämpft ist und Haas so schnell, dann fliegst du halt in Q2 raus", trägt er sein Abschneiden mit Fassung.

Stoffel Vandoorne, McLaren MCL33

Stoffel Vandoorne, McLaren MCL33

Foto: Manuel Goria / Sutton Images

Eine ganz bittere Schlappe setzte es indes für die beiden einstigen Traditionsteams McLaren (P16/18) und Williams (P19/20). Zwar hätte Fernando Alonso beinahe Hülkenberg aus Q2 verdrängt (es fehlten nur 0,027 Sekunden), doch der Renault-Pilot führte das vor allem auf Verkehr in der letzten Kurve zurück.

Bei McLaren herrscht Ratlosigkeit: "Es ist unser schlechtestes Qualifying des Jahres. Das muss besser werden", fordert Stoffel Vandoorne, während Alonso nüchtern analysiert: "Es ist nichts schiefgegangen. Die Performance ist halt, wie sie ist. Wir hatten schon heute Morgen im Meeting simuliert, dass wir um P14, P15 landen würden."

Mit McLaren und Williams scheiterte Brendon Hartley (17./Toro Rosso) in Q1, doch für den spielte das wegen seiner Plus-35-Strafe keine Rolle. Apropos Strafe: Ferrari kam heute gleich zweimal dran. Einmal wegen Überziehen der FIA-Sperrstunde, einmal wurde Vettel in der Boxengasse geblitzt. 1,7 km/h zu viel kosteten 200 Euro ...

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