Formel 1 in Monaco: Erster Saisonsieg für Lewis Hamilton
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton feierte seinen zweiten Monaco-Sieg nach 2008. Pole-Mann Daniel Ricciardo wurde Zweiter vor Sergio Perez. Sebastian Vettel auf Platz vier, Nico Rosberg nur Sechster.
Foto: XPB Images
In einem ereignisreichen Grand Prix von Monaco holte Lewis Hamiltoin den 44. Sieg seiner Formel-1-Karriere – passend zu seiner Starnummer 44. „Ich danke Gott, dass sich der Tag so entwickelt hat. Für einen solchen Tag habe ich gebetet“, freute sich der Weltmeister, der mit nur einem Boxenstopp über die 78 Runden kam.
„Ich wusste nicht, wie lange die Reifen halten würden. Das war der längste Stint überhaupt, einfach verrückt! Glückwunsch an diesen Kerl [Ricciardo]. Er ist einer der besten Fahrer, gegen die ich je gefahren bin. Ich bin mir sicher, dass er jetzt nicht der Glücklichste ist, aber ich freue mich auf weitere Duelle mit ihm."
„Dieser Kerl“ war alles andere als glücklich, nachdem er das Rennen von der Pole-Position aus angeführt hatte und den Abstand zu Hamilton kontrollieren konnte. Ein verpatzter Boxenstopp Machte dann aber alle Siegesträume zunichte und der Red-Bull-Racing-Pilot musste sich mit Platz zwei begnügen.
„Ich möchte das Rennen eigentlich gar nicht kommentieren. So spannend wie es war, hätte es gar nicht sein sollen“, sagte er nach der Siegerehrung. „Das war jetzt das zweite Rennwochenende hintereinander, an dem ich einen möglichen Sieg verloren habe. Das tut schon weh. Das Team war einfach nicht bereit für den Boxenstopp."
Ganz anders Perez, der zum vierten Mal in seiner Formel 1-Karriere als Dritter auf dem Podium stand, zum sechsten Mal insgesamt. „Ich bin sehr zufrieden. Die Strategie und die Boxenstopps waren einfach perfekt. Es ist mein dritter Podestplatz für dieses Team, der noch dazu bei solch schwierigen Bedingungen gelungen ist. Ich möchte diesen dritten Platz unserem Teamchef Vijay Mallya widmen“, sagte der Mexikaner.
Sebastian Vettel kam zwei Sekunden hinter Perez auf Platz vier ins Ziel, Fernando Alonso wurde Fünfter. Nico Hülkenberg wurde Sechster, Nico Rosberg war als Siebter der letzte, der noch in derselben Runde wie der Sieger war.
Carlos Sainz, Felipe Massa und Jenson Button komplettierten die Top 10. Pascal Wehrlein kam bei seinem ersten Monaco-Grand-Prix mit zwei Runden Rückstand als 13. ins Ziel.
Bildergalerie: Grand Prix von Monaco
Das Rennen in der Chronologie
Zum Leidwesen der zahlreichen Zuschauer und der meisten Fahrer hatte sich der Wetterbericht für den Sonntag in Monaco bestätigt: Zum ersten Mal seit 2008 regnete es und es war zum Start des Rennens laut Nico Rosberg „ganz schön rutschig da draußen“.
Die Rennleitung hatte deshalb beschlossen, das Rennen nicht mit einem stehenden Start, wie sonst üblich, sondern hinter dem Safety-Car zu starten. Erst nach sieben Runden wurde das Rennen freigegeben, nach einem heftigen Crash von Jolyon Palmer schon nach wenigen Metern gab es in Runde bereits zum ersten Mal ein virtuelles Safety-Car, damit die Strecke von den Trümmern des Renault gereinigt werden konnte.
Gerade mal eine Runde später krachte es schon wieder. Dieses Mal blieb Kimi Räikkönen in der Haarnadelkurve an der Wand hängen und brach die rechte Vorderradaufhängung und den Frontflügel seines Ferrari ab. Der Finne blieb aber nicht stehen, sondern schlich in dem waidwunden SF16-H durch den Tunnel noch bis zum Notausgang.
Nach einer halben Stunde war die Ideallinie beinahe trocken und einer nach dem anderen wechselte auf Intermediates. Nur Hamilton fuhr weiter auf Regenreifen und ließ erst in Runde 32 Slicks montieren. Nico , der sich „fühlte wie auf rohen Eiern", wurde unterdessen immer langsamer und Lewis Hamilton war nach einem Funkspruch vom Team vorbei.
Ricciardo hatte sich mittlerweile mehr als zehn Sekunden abgesetzt und auch der Abstand zwischen den beiden Silberpfeilen wuchs mit jeder Runde weiter an.
Max Verstappen, der ebenso wie Felipe Nasr aus der Box gestartet war, bewies eindrucksvoll, dass man auch in Monaco überholen kann. Der Niederländer pflügte durchs Feld und war nach 21 Runden schon Zwölfter. Am Ende kam er aber nicht ins Ziel. Der 18-Jährige fuhr in Runde 35 zum dritten Mal an diesem Wochenende in der Casino-Kurve in die Leitplanken und war von da an nur noch Zuschauer.
In Runde 21 wurden sich Daniil Kvyat und Kevin Magnussen in der Rascasse nicht über die Vorfahrt einig und der Russe setzte seinen Toro Rosso in die Streckenbegrenzung. Magnussen konnte weiterfahren, Kvyat schaffte es, sein Auto nach einigem Rangieren, in die Box zu bringen.
Nachdem Lewis Hamilton den Anfang gemacht hatte, wechselte auch die Konkurrenz auf Trockenreifen. In Runde 33 kam auch der Führende, Daniel Ricciardo an seine Box, aber sein Team war nicht bereit und hatte keine Reifen bereitgelegt. Bis der Australier wieder auf der Strecke war, war Hamilton vorbei und hatte die Führung übernommen.
Kurz darauf Unfall Nummer vier. Kevin Magnussen fuhr in der Mirabeau geradeaus in die Streckenbegrenzung, schaffte es aber zumindest, sein Auto aus der Gefahrenzone unf hzurück an die Box zu bringen.
An der Spitze tobte derweil ein heftiger Kampf zwischen Lewis Hamilton und Daniel Ricciardo, aber Ricciardo biss sich die Zähne am Mercedes aus. Der zweite Silberpfeil mit Nico Rosberg wurde immer weiter nach hinten durchgereicht und war am Ende nur Siebter, nachdem ihn Nico Hülkenberg in der letzen Runde noch überholt hatte.
In Runde 51 gab es das nächste Safety-Car. Dieses Mal waren die beiden Sauber von Felipe Nasr und Marcus Ericsson in der Rascasse zusammengekracht, nachdem Ericsson mit Gewalt innen an seinem Teamkollegen vorbeistechen wollte, der Brasilianer ihm aber keinen Platz gelassen hatte.
In den letzten Runden drohte erneuter Regen, Petrus hatte aber ein Einsehen und es blieb trocken.
Hamilton und Ricciardo machten es noch einmal richtig spannend und der Australier versuchte wieder und wieder, an dem Mercedes vorbeizukommen, Hamilton behielt aber die Nerven und die Kontrolle. Am Ende hatte er seinen Vorsprung auf 7,252 Sekunden ausgebaut, als er die Ziellinie überquerte.
Ergebnis Grand Prix von Monaco:
Pos | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:59:29,133 |
2 | Daniel Ricciardo | Red Bull Racing | +7,252 |
3 | Sergio Perez | Force India | +13,825 |
4 | Sebastian Vettel | Ferrari | +15,846 |
5 | Fernando Alonso | McLaren | +1:25,076 |
6 | Nico Hulkenberg | Force India | +1:32,999 |
7 | Nico Rosberg | Mercedes | +1:33,290 |
8 | Carlos Sainz Jr. | Toro Rosso | +1 Runde |
9 | Jenson Button | McLaren | +1 Runde |
10 | Felipe Massa | Williams | +1 Runde |
11 | Esteban Gutierrez | Haas F1 Team | +1 Runde |
12 | Valtteri Bottas | Williams | +1 Runde |
13 | Pascal Wehrlein | Manor Racing | +2 Runden |
14 | Romain Grosjean | Haas F1 Team | +2 Runden |
15 | Rio Haryanto | Manor Racing | +2 Runden |
R | Marcus Ericsson | Sauber | |
R | Felipe Nasr | Sauber | |
R | Max Verstappen | Red Bull Racing | |
R | Kevin Magnussen | Renault F1 Team | |
R | Daniil Kvyat | Toro Rosso | |
R | Kimi Raikkonen | Ferrari | |
R | Jolyon Palmer | Renault F1 Team |
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