Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland
Feature

Formel-1-Ingenieur erklärt: So ist die Arbeit mit FloViz-Farbe

FloViz ist vielen Formel-1-Fans ein Begriff: Doch wie arbeitet man damit? Und warum versuchen die Teams einen Einsatz am Samstag zu vermeiden?

Formel-1-Fans dürfte der Anblick bekannt vorkommen, doch viele Neulinge dürfte es wundern, wenn Teams ihre Autos mit einer - meist gelben - Flüssigkeit bekleistern. Die Flüssigkeit nennt sich FloViz und wird von den Teams dazu genutzt, um aerodynamische Strömungen am Auto sichtbar zu machen. Doch mehr wissen auch die meisten Fans nicht darüber.

Philipp Brändle, bis Ende 2019 bei Mercedes als Ingenieur am Auto von Lewis Hamilton tätig, gibt einen Einblick in die Arbeit mit der Farbe. Diese wird erst aufgetragen, kurz bevor das Auto bei Testfahrten oder im Training auf die Strecke geht - und das hat einen Grund.

Fährt das Auto auf die Strecke, zieht die Strömung die Partikel in der Flüssigkeit an der bestrichenen Oberfläche entlang. "Und irgendwann, das ist schon relativ früh, aber das weiß man nicht immer so genau, trocknet diese Flüssigkeit auf und bleibt dann in diesem Zustand auf der Oberfläche stehen oder kleben", erklärt Brändle bei 'ServusTV'.

Zurück in der Box nehmen die Aerodynamiker dann Fotos aus allen möglichen Winkeln und mit verschiedener Beleuchtung auf und speichern diese auf dem Server ab - und später kann man diese dann analysieren.

"Man schaut sich da wirklich die detaillierten Strömungsverhältnisse an. Was für Wirbelstrukturen haben wir? Haben wir vielleicht Ablösungen auf einem Flügel?", sagt Brändle. "Und das vergleicht man dann mit vergleichbaren Messungen aus dem Windkanal oder mit CFD."

Der Nachteil: Natürlich kann auch die Konkurrenz von den fahrenden Autos Aufnahmen machen und eventuell Erkenntnisse daraus ziehen. Dieses Opfer müsse man aber bringen, meint Brändle. "Wenn man es nicht macht, hat man selbst natürlich keine Daten", sagt er. Und: "Man sieht als Spionierender nur das Resultat. Was das jetzt aber genau für eine Konfiguration war, das wissen die anderen nicht."

Die Teams selber wissen hingegen genau, welches Bauteil sie in welcher Form gemessen haben. Zudem lassen sie auch häufig das andere Auto in einer anderen Konfiguration fahren und vergleichen die Ergebnisse dann.

Laut Brändle ist FloViz vor allem im Freitagstraining ein Thema, Samstag versucht man das zu vermeiden - auch wenn es da noch eine Trainingssession gibt. Nur im Notfall, wenn etwa die Bilder nichts geworden sind oder der Test nicht gut war, fährt man am Samstag noch einmal mit der Farbe.

"Man versucht es absolut zu vermeiden, dass man es in FT3 macht. Da würde man eher auf die nächste Strecke setzen", sagt Brändle. "Der Grund dafür ist einfach: Es ist wirklich eine unfassbare Sauerei. Man muss da relativ viel aufputzen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

Vorheriger Artikel Jenson Button: "Hatte Probleme" mit Flavio Briatore bei Benetton
Nächster Artikel Formel-1-Liveticker: Hamilton: Darum ist Bottas der "beste" Teamkollege

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland