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Formel-1-Ingenieur: TV-Reifenprognose ist nur geraten

Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin erklärt, warum man die TV-Einblendung zur Reifenperformance in der Formel 1 nicht für bare Münze nehmen sollte

Wie viele Runden kann ein Fahrer im Rennen auf einem Reifensatz zurücklegen? Diese Frage kann vor einem Grand Prix selbst Formel-1-Ausrüster Pirelli nicht beantworten. Und läuft das Rennen erst einmal, wird eine Prognose nicht automatisch einfacher, wie der leitende Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin erklärt. Er meint: Entsprechende TV-Einblendungen seien nichts weiter als ein Ratespiel.

Im jüngsten "Pure-Pitwall"-Video von Mercedes kommt Shovlin auf die Reifengrafik zu sprechen, weil sein Team eine entsprechende Nachfrage zum zweiten Boxenstopp von Lewis Hamilton erreicht hat. "Es geht um die TV-Einblendung, die besagte, es seien noch 70 Prozent vom Reifengummi vorhanden", sagt Shovlin. Kernpunkt: Wieso kommt Mercedes da auf die Idee, die Reifen zu wechseln?

Shovlin bestreitet den Wert der TV-Angabe und meint: "Sie kommt wahrscheinlich von Pirelli und beinhaltet eine Schätzung für die TV-Sender, wie lange die Reifen noch halten könnten. Doch jedes Auto ist anders. Es hängt auch davon ab, wie schnell man mit diesen Reifen unterwegs ist."

Genaue Prognosen von außen sind schwierig

Ein Formel-1-Rennstall jedenfalls habe von außen keine Möglichkeit, exakte Werte zu ermitteln. Shovlin räumt ein: "Wir als Team haben tatsächlich keine Ahnung, wie viel Gummi noch auf dem Reifen ist, bis wir damit im Ziel sind oder die Reifen bei einem Boxenstopp herunternehmen. Erst dann können wir es messen."

Das bedeutet, Mercedes und seine Konkurrenten müssen mit den Daten arbeiten, die der Zeitenmonitor hergibt. Im konkreten Fall von Hamilton in Suzuka hatten mit "steigenden Rundenzeiten" im zweiten Stint, so Shovlin, den Anstoß für Überlegungen zu einer alternativen Strategie gegeben.

"Anfangs handelte es sich um eine Zehntelsekunde pro Runde, dann wurden es drei Zehntel. Nach ein paar Runden meldete er sich und sagte, die Reifen lassen nach. Das war für uns der Hinweis, dass die Pneus ihren Peak überschritten hatten."

Hätte Hamilton doch durchfahren können?

Ob Hamilton trotzdem hätte durchfahren können, wo doch nur noch wenige Runden zu fahren waren? Hamilton kam in Runde 42 zu seinem zweiten Boxenstopp herein und wechselte nach 21 Runden auf Medium für den kurzen Schlussabschnitt von zehn Runden auf gebrauchte Softs.

"Natürlich kannst du in so einer Situation noch weiterfahren", sagt Shovlin, "aber du verlierst immer mehr Zeit. In Suzuka war bei einigen Fahrzeugen der Reifenverschleiß so groß, dass sie vier, fünf, sogar sechs Sekunden eingebüßt haben. Dann hast du nur noch sehr wenig Gummi auf der Lauffläche und einfach keinen Grip mehr."

 

Pierre Gasly von Toro Rosso hat das nicht gestört: Er legte den längsten Stint auf Medium-Reifen zurück, nämlich 34 Runden. Er war sogar drei Runden vor Hamilton zum Boxenstopp hereingekommen und hatte seine Medium-Pneus dennoch ins Ziel gebracht.

Warum es Mercedes mit Hamilton nicht auch probiert hat? Weil Hamilton seine frischen Medium-Reifen direkt nach dem Boxenstopp im Duell mit Ferrari-Mann Sebastian Vettel zu sehr beansprucht hatte. "So wie ich die Reifen rangenommen hatte, hätten sie niemals bis zum Ende gereicht", sagt selbst Hamilton. "Hätte man mir aber von Beginn an gesagt, [wir würden damit durchfahren], dann hätte ich es wohl geschafft."

Mit Bildmaterial von LAT.

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