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Formel-1-Liveticker: Formel Langeweile? Hamilton kann Kritik verstehen

Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Lewis Hamilton will Entscheidungsträger in die Pflicht nehmen +++ Williams schlägt Red Bull in den Boxen +++

Bericht

Status: Beendet

Bis morgen!

Das soll es auch schon wieder gewesen sein! Maria Reyer bedankt sich für die vielen Zuschriften und das große Interesse am heutigen Liveticker. Ich wünsche noch einen schönen Abend. Morgen übernimmt meine Kollegin Rebecca Friese das Zepter - sei also wieder mit dabei!

Lesermeinung: Funkverkehr verbieten

Und noch eine letzte Lesermeinung möchte ich in den heutigen Liveticker mit aufnehmen. Alexander hat uns geschrieben, warum er die Formel 1 nicht mehr wirklich spannend findet. Für ihn sind die Fahrer viel zu "ferngesteuert". Außerdem findet er die Berechnungen aller möglicher Szenarien schon vor dem Rennstart absurd. "Dadurch geht fast jede Überraschung oder Menschlichkeit verloren."

Aus seiner Sicht wäre es sinnvoll, jede Kommunikation zwischen Box und Fahrer im Rennen zu verbieten (Funk und Display - mit Ausnahmen bei einem technischen Problem). Dieser Vorschlag ist nicht neu, sogar Helmut Marko oder MotoGP-Pilot Stefan Bradl plädieren für ein Verbot des Funkverkehrs, um die Rennen wieder aufregender zu machen.

Außerdem ist ihm die Aerodynamik ein Dorn im Auge, die das Hinterherfahren "fast unmöglich" macht. Zumindest dieses Problem soll mit dem neuen Reglement 2022 gelöst werden.

Lesermeinung: Formel 1 keineswegs langweilig

Zum Thema Langeweile hat sich Leser Markus bei uns gemeldet und eine wichtige Frage in den Raum geworfen: "Zunächst frage ich mich immer, was andere Leser oder Zuschauer überhaupt unter 'Langeweile' verstehen? Und mit welchen Erwartungen sie ein Rennen ansehen?"

Zwar muss auch er einsehen, dass das gestrige Rennen in Spa nicht das "tollste" war, aber dennoch kann er der Formel 1 immer noch viel abgewinnen: "Die Minuten vor dem Start, in denen die Spannung steigt. Mich faszinieren auch die Taktiken in den Rennen, wie welches Team auf gewisse Umstände reagiert." Und auch die Präzision eines Lewis Hamilton begeistert ihn - obwohl er kein Hamilton-Fan ist.

Daher sein Fazit: "Langeweile ist, was ich draus mache. Daher ist die Formel 1 nicht langweilig."

Video: Wer besonders schlecht geschlafen hat

Und hier ist es auch schon, unser Analyse-Video zum Grand Prix von Belgien! Christian Nimmervoll und Stefan Ehlen diskutieren darin die Vorstellung von Ferrari - und vor allem das Schicksal von Charles Leclerc und Carlos Sainz. Warum ausgerechnet diese beiden? Video anschauen ;-)

Ferrari am Boden beim Grand Prix von Belgien: Vettel und Leclerc fahren gnadenlos hinterher, und Binotto sieht nicht einmal eine Krise!

Ferrari erklärt Leclerc-Problem

Ferrari hat in einer Aussendung nun erklärt, wie es zu den langen Boxenstopps von Charles Leclerc gekommen ist. Eigentlich wollte die Scuderia beide Piloten während des Safety-Cars gleichzeitig an die Box holen, doch dann trat ein Problem an Leclercs Auto auf und Vettel musste noch eine Runde länger draußen bleiben.

"Das pneumatische Ventilsystem des Motors an Charles' Auto hat zu viel Luft verbraucht", erklärt Ferrari-Chefstratege Inaki Rueda. "Sein Stopp hat daher länger dauern, da das Auffüllen des Systems normalerweise drei Sekunden dauert."

Wie funktioniert das System? "Formel-1-Motoren verwenden Luft zur Betätigung der Ventile, die, wie das Öl, gelegentlich mehr als normal verbrauchen kann. Die Luft kann aufgefüllt werden, indem man sie an das Druckluftsystem anschließt, und im Falle des SF1000 befindet sich der Anschluss auf der linken Seite."

Gleich: Video-Analyse zum Ferrari-Desaster!

Um 17 Uhr feiert unser neuestes YouTube-Video Premiere: Darin sprechen Stefan Ehlen und Christian Nimmervoll über die Geschehnisse im gestrigen Grand Prix von Belgien. Natürlich arbeiten die beiden die Ferrari-Krise auf, außerdem besprechen sie ihre Montagskolumnen. Nicht verpassen!

- Jetzt Erinnerung einstellen & gleich anschauen!

Bottas: Dann kann ich gleich zu Hause bleiben ...

Valtteri Bottas hat gestern sein 51. Formel-1-Podium gefeiert, damit hat er nun mit Mika Häkkinen gleichgezogen. Allerdings stand 26 Mal Teamkollege Lewis Hamilton vor ihm, wie mein Kollegen Stefan Ehlen anmerkt. Und auch in der Fahrer-Weltmeisterschaft enteilt ihm der Brite. "Ich versuche alles", versichert der Finne.

"Es sind noch zehn Rennen, es ist noch nicht vorbei." In Silverstone habe er zum Beispiel Punkte aufgrund des Reifenschadens verloren, merkt er an. Mittlerweile hat er insgesamt bereits 50 Zähler Rückstand - zwei Siege. "Wenn ich jetzt aufgeben würde, könnte ich auch gleich zu Hause bleiben."

Lesermeinung: Langeweile? Von wegen!

Ich möchte an dieser Stelle noch eine Lesermeinung in unseren heutigen Ticker einbauen. Denn Stefan hat uns einen sehr interessanten Beitrag zukommen lassen - danke dafür! Er findet, dass die Diskussion rund um die langweilige Formel 1 nicht fair ist. "Ich sehe das wie Sebastian Vettel: Unsere heutige Gesellschaft ist einfach nicht mehr fähig, das große Ganze im Blick zu haben."

Schon im Vorjahr sei er für die vielen tollen Rennen dankbar gewesen. "Jetzt hatten wir wieder zwei schlechte und alle tun so, als wäre das letzte gute Rennen vor zehn Jahren gewesen", kann er die Kritik nicht nachvollziehen.

Medienbericht: Vettel gönnt sich Weltmeisterboliden

Sebastian Vettel hat dieser Tage zwar kaum Grund zur Freude, wenn er an die Arbeit denkt. Aber immerhin scheint es privat beim Heppenheimer zu laufen. Wie die 'Bild' heute berichtet, hat sich Vettel wohl ein ganz besonderes Auto für seinen Fuhrpark gegönnt: den Williams FW14B, mit dem Nigel Mansell 1992 Weltmeister wurde.

Nigel Mansell Williams Williams F1Renault Renault F1 ~Nigel Mansell ~

Foto: Motorsport Images

McLaren wieder Dritter in der Konstrukteurs-WM

Apropos McLaren. Teamchef Andrea Seidl war mit dem Rennen von Lando Norris recht zufrieden, er sprach von "Schadensbegrenzung". Außerdem ist er erfreut, denn auch auf der Low-Downforce-Strecke lag das Team nicht weit hinter Renault. Die Franzosen konnten in der Konstrukteurs-Wertung dennoch aufholen, aber McLaren ist nun wieder Dritter.

"Sie werden auch in Monza wieder sehr stark sein", prophezeit Seidl Renault erneut ein starkes Wochenende. "Ich bin recht zufrieden, mit dem Schritt, den wir geschafft haben. Wir sind mit beiden Autos ins Q3 gekommen." Das sei auch das Ziel für Italien. Außerdem konnte das Team Racing Point und Ferrari Punkte wegnehmen.

Sainz: Neuer Motor in Italien?

Noch einmal zurück zu Carlos Sainz. Der Spanier konnte das Rennen gestern bekanntlich nicht fahren. McLaren hofft nun, dass Renault den Schaden am Motor schnellstmöglich herausfindet. Denn ein Defekt an der Power Unit hat zum Auspuffdefekt geführt.

Ob Sainz also schon in Italien einen neuen Motor braucht, steht noch nicht fest. "Wir müssen die Analyse abwarten", meint Teamchef Andreas Seidl darauf angesprochen. "Dann wissen wir, ob es eine Möglichkeit gibt, den Motor zu retten oder ob es ein irreparabler Schaden ist."

- Das Motorenkontingent der Piloten im Überblick!

Mercedes-Updates in Spa

Meine Kollegen Matt Somerfield, Giorgio Piola und Stefan Ehlen haben sich die Updates, die Mercedes in Spa an den Start gebracht hat, ganz genau angesehen. Zum Beispiel fuhr das Team mit neuen Winglets seitlich am S-Schacht, auch an den Seitenkästen hat man in Brackley umgebaut - zu den Details!

Fotostrecke: Formel-1-Technik: Detailfotos beim Belgien-Grand-Prix 2020 in Spa Giorgio Piola

Foto: Giorgio Piola

Mercedes W11: Windabweiser

Neuer Rekord von Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hat im gestrigen Rennen wieder einen Rekord von Michael Schumacher gebrochen: Er hat nun die meisten Führungskilometer inne.

- Alle Details dazu in unserer Datenbank!

Lesermeinung: Nachtanken, Reifenkrieg, Benzinmenge

Noch ein paar weitere Lesermeinungen haben uns in der Zwischenzeit erreicht. Leser Dominik schreibt etwa: "Ich bin Formel-1-Fans mit Leib und Seele, seit dem Saisonfinale 1997 in Jerez habe ich nicht nur kein Rennen, sondern nicht mal eine einzige Session verpasst."

Trotzdem meint er: "Die Formel 1 ist nicht nur langweilig, sondern eine Qual geworden." Für ihn ist die Königsklasse kein Rennsport mehr. Er vermisst den Überraschungsfaktor. Er wünscht sich deshalb das Nachtanken und den Reifenkrieg zurück, außerdem würde er die Benzinmenge nicht limitieren.

Nette Geste von Max Verstappen

Der Niederländer hat nach dem Belgien-Grand-Prix seine Kappe einem Ordnungshüter geschenkt - feine Sache!

Die Noten der Redaktion

Wir haben unsere Noten heute bereits an alle 20 Piloten vergeben. Diesmal ist auch nicht Lewis Hamilton oder Max Verstappen unser "Mann des Rennens". Um zu erfahren, wen wir ausgewählt haben, musst du dich aber erst durch diese Fotostrecke klicken ;-)

Fotostrecke: Belgien: Fahrernoten der Redaktion Motorsport Images

Foto: Motorsport Images

Antonio Giovinazzi (5): Mal wieder ein unnötiger Fahrfehler des Italieners, der schon 2019 das Rennen in Belgien mit einem Unfall weggeworfen hatte. Aufgrund der guten Ergebnisse von Mick Schumacher, Robert Schwarzman & Co. steht er unter Druck, da ist so ein Crash nicht hilfreich. Hinzu kommt ein unbefriedigendes Qualifying.

Ferrari: "Leistungsabfall dramatisch"

"Ich war ebenso bereits in einer Situation, in der sich Ferrari in Spa befand, wo man die Reifen nicht zum Laufen bekommt, die Temperatur nicht kommt und der Leistungsabfall dramatisch ist", fühlt Sportchef Brawn außerdem mit seinem Ex-Team mit. Auch ihm ist klar: Allein der schwache Motor sorgt nicht für 1,3 Sekunden Rückstand pro Runde.

Das habe auch mit dem Zusammenspiel der Reifen zu tun gehabt, glaubt er. "Wenn das passiert, fällt die Leistung ab und sieht schrecklich aus. Wenn es ihnen gelingt, diesen Schritt zu machen und die Reifen wieder richtig funktionieren zu lassen, denke ich, dass sich die Leistung wieder einpendeln wird. Sie werden immer noch keine Rennsiege feiern, aber es wird respektabler werden."

Brawn beeindruckt von Hamiltons Konstanz

"Mir gehen schön langsam die Superlativen aus, um Lewis' Form in diesem Jahr zu beschreiben", kommentiert Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn die Performance des WM-Führenden in seiner neuen Kolumne. Was ihn besonders beeindruckt in dieser Saison: Hamiltons "unbarmherzige Konstanz".

"Er fährt besser denn je und schafft das jedes Rennwochenende aufs Neue. Es gab sehr viele brillante Momente, allein seine Runde im Qualifying ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür."

Williams: Zum Glück ist George nichts passiert!

Claire Williams fasst den Grand Prix von Belgien aus ihrer Sicht in diesem Video zusammen. Sie ist vor allem froh, dass George Russell bei dem Crash von Antonio Giovinazzi unverletzt geblieben ist und lobt dabei auch die wichtige Rolle von Halo.

"Fahrer müssen mehr bestraft werden"

Wozu die ausgeweiteten Auslaufzonen führen, zeigen die Aussagen von Carlos Sainz sehr gut: Der Spanier meint, dass die Fahrer aufgrund der großzügigeren Asphaltzonen weniger "Angst" hätten. "In Spa fehlt nun das Kiesbett und das Gras neben den Randsteinen am Kurvenausgang."

Die Balance zwischen Risiko und Belohnung sei aus den Fugen geraten. Zwar habe die Sicherheit oberste Priorität, dennoch müsse ein besserer Kompromiss gefunden werden, so Sainz. Er findet: "Wenn ein Fahrer von der Ideallinie abkommt, muss er mehr dafür bestraft werden." Und zwar nicht erst nachträglich von den Kommissaren.

Die Sache mit den Tracklimits ...

Heute kam von einem Leser bereits Kritik an den großzügigen Auslaufzonen auf vielen Strecken auf. Auch in Spa-Francorchamps wurden einige Bereiche neu asphaltiert und ausgeweitet. FIA-Rennleiter Michael Masi hat nun erklärt, warum das gemacht wurde - denn die Kommissare haben dennoch Tracklimits-Vergehen hart bestraft.

"Es ist kein Geheimnis, dass die Strecke in Spa an ihrer FIM-Lizenz arbeitet. Sie wollen wieder Motorrad-Rennen austragen, da kann man keinen Kunstrasen brauchen. Deshalb wurde dieser eliminiert. Das hat einige Stellen ein wenig einfacher gestaltet." Um dennoch auf Tracklimits zu achten, hat die FIA Zeitschleifen in den Asphalt eingebaut.

Mercedes: Das hätte schiefgehen können

Was hätte Mercedes in Belgien vom zweiten Doppelsieg der Saison 2020 abhalten können? Laut Lewis Hamilton und Toto Wolff einiges! Der Brite schildert, dass sein Herz kurz stehenblieb, als seine Räder in der Bus-Stop-Schikane blockierten. Auch der Start und der Restart seien "wirklich stressig" gewesen. Am Ende fuhr er dennoch einen souveränen, ungefährdeten Sieg nach Hause - Nummer 89.

Mercedes-Teamchef Wolff hat nach dem Rennen noch eine andere Gefahr erwähnt: Max Verstappen. "Ich glaube, sie hatten kurzzeitig die Chance eines Undercuts auf Valtteri. Da waren sie innerhalb von eineinhalb Sekunden. Das hätte gereicht. Aber ich glaube, zu dem Zeitpunkt war ihnen auch nicht ganz klar, ob es eine sichere Zweistoppstrategie ist." Doch auch diese Sorge trat nicht ein.

Lesermeinung: Teams sollen alles offenlegen

Es erreichen unsere Redaktion weiterhin zahlreiche Zuschriften zum Thema Langeweile in der Formel 1 - vielen Dank für die rege Beteiligung an der Debatte. Leser Michael ist etwa seit 1970 Formel-1-Fan und weiß aus Erfahrung: "Es gab immer wieder langweilige Phasen."

Etwa als Michael Schumacher und McLaren alles dominiert haben. Doch so langweilig wie heutzutage sei es noch nie gewesen, findet Michael. "Das wird sich auch nicht ändern, da fast alles auf Jahre eingefroren und Mercedes seinen Vorteil nicht hergeben wird", glaubt er.

Er hat deshalb einen interessanten Vorschlag: "Nach 24 Monaten muss jedes Team und jeder Hersteller seine kompletten Konstruktionspläne für alle offenlegen. Damit kann jedes Team nachbauen, was es für sinnvoll hält und der Wettbewerb der außergewöhnlichen Ideen beginnt für die Konstrukteure."

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Foto: Hyundai

Vettel 2020 noch keine Runde in den Top 3

Noch ein paar Fakten zur traurigen Ferrari-Vorstellung in Belgien: Sebastian Vettel ist in den 44 Rennrunden kein einziges Mal in den Top 10 unterwegs gewesen. Ähnlich weit hinten lag er nur in den beiden Silverstone-Rennen. Generell ist ein eindeutiger Trend rückwärts zu erkennen, immerhin lag der Heppenheimer noch in keinem Rennen 2020 auch nur eine Runde lang in den Top 3. Die meisten Rennrunden absolvierte er bislang auf Platz elf.

Was kann man dazu noch sagen? "Das Wetter war recht schön. Eigentlich haben wir mit ein wenig Regen gerechnet", packte Vettel gestern im niederländischen TV-Sender 'Ziggo Sport' Galgenhumor aus. Was wäre drin gewesen für Ferrari, hätte es doch geregnet? "Dann hätten wir das Rennen gewonnen", schmunzelt der Deutsche.

Italienische Medien kritisieren Ferrari scharf

Zurück zur Ferrari-Misere. Gestern haben wir bereits aufgeklärt, wie es zu dem Desaster in Belgien kommen konnte. Außerdem haben wir berichtet, was Teamchef Mattia Binotto dazu sagt - und warum er die Situation nicht als Krise sondern als "Sturm" bezeichnet. Wollen wir uns nun anschauen, wie die italienischen Medien reagieren.

"Langsam, schäbig, unzuverlässig", schreibt etwa die 'La Repubblica'. "Ferrari ist einfach zu langsam, der Albtraum hört nicht auf. Der Weg nach Monza gleicht einem Kreuzweg", meint die 'Gazzetta dello Sport'. Und noch deutlicher wird 'Corriere dello Sport': "Es reicht. Gebt uns Ferrari zurück!" Der Tenor ist eindeutig: So schlecht war die Scuderia schon Jahre nicht mehr, gar von einer Stunde Null ist die Rede.

Lesermeinung: Die Strecken sind das Problem

Mittlerweile haben sich einige Leser bei uns gemeldet zum Thema Formel Langeweile - vielen Dank für eure Beiträge! Stellvertretend möchte ich jenen von Leser Andreas aufgreifen. Er findet, dass die Formel 1 nicht nur aufgrund der Autos langweilig geworden ist, sondern auch aufgrund der modernen Strecken.

"Die Strecken sind das Problem", meint er und erklärt, dass ihn zum einen die Auswahl stört (vor allem Sotschi). Gleichzeitig kritisiert er außerdem das "Kastrieren" einiger Kurse. "Allein schon diese riesigen asphaltierten Parkplätze neben den Strecken", merkt er an.

Sainz: Renault hat es auch geschafft

"Wir konnten deutlich sehen, wie viele Problemen sie hatten. Daran war aber nicht nur der Motor schuld, glaube ich. Sie hatten einfach generell Probleme mit dem Grip", analysiert Sainz die Ferrari-Misere. Es sei keineswegs "normal", dass ein Team in der Formel 1 von einem Jahr aufs andere so viel Power verliere, merkt er an.

Was bedeutet das für die Zukunft? "Sie müssen einen großen Schritt am Motor machen. Ich weiß, wie schwierig das ist. Renault hat drei Jahre gebraucht, Honda ebenso sehr lang. Aber die Tatsache, dass Renault nun nahe an Mercedes dran ist, zeigt auch, dass es machbar ist." Er hofft, dass sich das Team verbessert hat, wenn er 2021 nach Maranello wechselt.

Schlecht geschlafen, Carlos?

Die Bilder aus der McLaren-Garage während des gestrigen Rennens in Spa sprachen Bände. Carlos Sainz schüttelte und senkte ungläubig seinen Kopf, um das Desaster von Ferrari nicht weiter beobachten zu müssen. Natürlich wissen wir nicht, ob es tatsächlich eine Reaktion auf die schlechte Vorstellung seines zukünftigen Rennstalls war, auszuschließen ist es jedenfalls nicht.

Unser Chefredakteur Christian Nimmervoll hat heute in seiner Montagskolumne argumentiert, warum der Spanier keinesfalls gut geschlafen haben kann nach dem Belgien-Grand-Prix. Charles Leclerc übrigens ebenso wenig.

- Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Leclerc & Sainz

Lesermeinung: "Die Antwort lautet JA!"

"Die Antwort lautet JA, die Formel 1 ist langweilig geworden", schreibt mir Leser Thomas via Kontaktformular. Er verfolgt die Formel 1 nun schon seit vielen Jahren und ist sogar froh, dass diese aus dem Free-TV verschwinden wird.

Denn die Rennen sind für ihn nicht mehr interessant. In der Corona-Pause habe die Formel 1 die Chance verpasst, etwas Neues auszuprobieren, kritisiert er außerdem. Er hätte sich zum Beispiel die umgedrehte Startaufstellung gewünscht. "Aber dass sich Primus Mercedes da querlegt, das war ja klar."

Gasly freut sich über Fan-Voting

Ganz knapp konnte sich Pierre Gasly gestern gegen Daniel Ricciardo im Fan-Voting zum "Fahrer des Tages" durchsetzen. Der Franzose hat sich dafür bei seinen Anhängern bedankt und ein paar emotionale Worte auf Twitter veröffentlicht. "Ich denke an dich, mein Freund", schrieb er über Anthoine Hubert. Der Formel-2-Pilot ist heute vor einem Jahr in Belgien ums Leben gekommen.

- Übersicht: "Fahrer des Tages" 2020!

Williams schlägt Red Bull in den Boxen

Zum ersten Mal in dieser Saison hat nicht Red Bull den schnellsten Boxenstopp in einem Rennen geschafft. In Belgien war die Williams-Crew mit 2,37 Sekunden die schnellste Mannschaft in den Boxen, gefolgt von Mercedes und den Bullen.

Außerdem holte zum ersten Mal in diesem Jahr ein Renault-Fahrer die schnellste Rennrunde, Daniel Ricciardo war außer sich vor Freude. Zum letzten Mal gelang übrigens Robert Kubica 2010 in Kanada die schnellste Rennrunde auf Renault!

Masi verteidigt Reifenhersteller Pirelli

"Es ist ein wenig hart, Einstopprennen mit langweiligen Rennen gleichzusetzen", findet auch FIA-Rennleiter Michael Masi. "Es hat schon aufregende Einstopprennen und sehr langweilige mit zwei Stopps gegeben. Das ist also nichts, was ich unterschreiben würde."

Außerdem nimmt der Australier Reifenhersteller Pirelli in Schutz. "Sie arbeiten sehr eng mit allen Teams zusammen, um alle Anforderungen zu erfüllen. Pirelli hat einen tollen Job gemacht, indem sie versucht haben, es allen recht zu machen."

Seidl warnt vor voreiligen Schlüssen

McLaren-Teamchef Andreas Seidl will nicht so negativ denken. Der Deutsche findet, dass man keine voreiligen Schlüsse nach zwei mäßig unterhaltsamen Rennen ziehen darf. "Wenn man sich die Rennen im Vorjahr oder auch in diesem Jahr ansieht, dann haben wir einige sehr gute gesehen. Auch Einstopprennen waren sehr aufregend. Daher muss man vorsichtig sein, nicht gleich Schlussfolgerungen daraus zu ziehen."

Zumindest im Mittelfeld seien die Rennen ganz und gar nicht langweilig. "Abgesehen von den drei Autos an der Spitze war das kein schlechtes Rennen. Es ist viel überholt worden." Aber auch Seidl muss am Ende zugeben, dass er sich schon auf das neue Reglement freut: "Dann wird das gesamte Feld enger zusammen sein."

Horner wünscht sich zwei oder drei Stopps

Red-Bull-Teamchef Christian Horner mag einen Grund für die aufkommende Langeweile in Barcelona und Spa gefunden haben: "Einstopprennen sind immer langweilig." Daher wünscht sich der Brite zwei oder gar drei Stopps in einem Rennen, damit die Reihenfolge durcheinandergewürfelt wird.

"Bei Einstopprennen versuchen die Fahrer ihre Reifen zu schonen, das ist sehr zäh. Es braucht mehr Abwechslung in der Strategie, um Offsets zwischen den Autos zu erzeugen." Dann würde es auch spannendere Rennen geben, ist er überzeugt.

Hamilton: "Es war nicht besonders aufregend"

Der Grand Prix von Belgien war nun bereits das zweite Rennen in Folge, das nicht besonders viel Action auf der Rennstrecke bot. Selbst Max Verstappen merkte nach den 44 Rennrunden an, dass der Grand Prix "langweilig" war. Und auch Sieger Lewis Hamilton muss zugeben, dass es schon spannendere Entscheidungen gegeben hat.

Sobald der Start und der Restart gelaufen waren, sei die Luft draußen gewesen, meint der Brite sinngemäß. "Es ist bekannt, dass ich nicht sehr viele Fehler mache", umschreibt es Hamilton diplomatisch. "Auch die anderen sind sehr konstant, außerdem ist es sehr schwierig zu überholen. Da kann ich mir vorstellen, dass es definitiv nicht sehr aufregend war."

Er selbst würde sich wohl kein ganzes Rennen mehr ansehen, sondern nur noch Highlights, gesteht der Seriensieger. "Die Leute müssen aber auch verstehen, dass das nicht unsere Schuld ist", betont er. Hamilton sieht andere in der Verantwortung: "Es sind die Entscheidungsträger, die die Autos und Regeln so gestalten müssen, [dass es spannender wird]. Wenn möglich muss auf sie Druck ausgeübt werden, damit sie in Zukunft einen besseren Job machen."

Der sechsfache Champion, der fünf der ersten sieben Saisonrennen gewinnen konnte, setzt seine Hoffnungen in das neue Reglement 2022. "Vielleicht sehen wir dann eine andere Form des Racing, wo wir dem anderen folgen können."

Servus!

Nach dem Grand Prix von Belgien ist vor dem Grand Prix von Italien! Mit diesen tollen Aussichten begrüßt dich heute Maria Reyer im Formel-1-Liveticker. Wir arbeiten das gestrige Rennen noch einmal gründlich auf und beschäftigen uns gleich mit der Frage: Ist die Formel 1 zu langweilig geworden?

Zuvor noch der Hinweis auf unser Kontaktformular! Außerdem findest du uns auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube!

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