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F1-Talk am Sonntag im Video: So lief das Rennen für Schumacher & Vettel!

Was heute im Formel-1-Liveticker los war: +++ Max Verstappen gewinnt in Le Castellet mit Strategiekniff vor Lewis Hamilton und Sergio Perez +++

Bericht

Status: Beendet

Bis morgen!

Wir sind am Ende des heutigen Formel-1-Livetickers angekommen! Maria Reyer bedankt sich recht herzlich für dein Interesse und wünscht nun eine gute Nacht. Ich würde mich freuen, wenn Du morgen wieder reinschaust!

Video: Leclerc vs. Räikkönen in Runde 50!

Ein ehemaliger Ferrari-Weltmeister gegen die große Ferrari-Hoffnung, dieses Duell hat sich heute tatsächlich in Runde 50 abgespielt. Kimi Räikkönen wollte allerdings doch ein wenig zu viel in seinem Alfa Romeo ...

Alonso: "Wollte Esteban nicht aufhalten"

Von einem Fahrer aus den Top 10 haben wir noch nichts gehört: Fernando Alonso. Der Spanier konnte die Ehre von Alpine verteidigen und beim Heimrennen auf P8 noch ein paar Pünktchen mitnehmen. "Ich bin von Platz neun gestartet und auf Platz acht ins Ziel gefahren. Das Rennen haben wir heute gut ausgeführt. Wir konnten vor beiden Ferraris und Aston Martin ins Ziel kommen."

Was ihn besonders stolz macht, sind seine Rennstarts. "Das ist seit 20 Jahren eine meiner Stärken!", betont der zweimalige Weltmeister. Er fühle sich nun schon wohler im Auto, dadurch gelingen auch die Starts besser. "Danach fällt man langsam zurück auf die verdiente Position. Das war im ersten Stint zwischen P10 und P11, im zweiten Stint zwischen P8 und P9."

Am Boxenfunk konnte man auch eine Diskussion über eine Teamorder bei Alpine hören, da Alonso auf den Mediums Schwierigkeiten hatte. Er ging schließlich in Runde 18 an die Box, Esteban Ocon erst in Runde 28. "Wir sind auf anderen Reifen gestartet, daher gab es die Chance, dass wir aufeinandertreffen würden." Alonso gibt zu: "Ohne Esteban hinter mir hätte ich ein paar Runden später stoppen können. Aber wir wollten ihn nicht aufhalten."

Gasly: "Ich bin ein fairer Racer"

"Das war hartes Racing", kommentiert Gasly das Duell mit Norris. "Man kann nicht erwarten, dass man einfach außen vorbeifahren kann, und sich der andere Kerl nicht verteidigt. Ich habe versucht, sauber zu verteidigen. Das ist eine wirklich schwierige Kurve, sehr langgezogen", gibt er zu bedenken.

"Außerdem hat man dort Rückwind, daher ist es schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten." Gasly betont außerdem: "Ich denke, ich bin ein fairer Racer. In der nächsten Runde haben wir uns wieder duelliert. Das ist Racing." Mit Platz sieben beim Heimrennen ist er zufrieden. "Wir waren heute das viertbeste Auto hinter Mercedes, Red Bull und McLaren."

Norris über Gasly: Hat es ein wenig übertrieben

Das Duell der beiden McLaren-Fahrer sollte nicht der einzige Zweikampf sein, über den sich der Brite am Boxenfunk beschwert. Denn nach einem schlechten Start und einem langen ersten Stint, jagte er die Mittelfeld-Konkurrenz ab Runde 24 auf frischen harten Reifen.

Er flog förmlich durchs Feld, und duellierte sich unter anderem auch mit Pierre Gasly im AlphaTauri. "Ich bin vor ihm ins Ziel gekommen, daher bin ich glücklich. Aber ich denke, er war ein bisschen zu energisch unterwegs. Man kann sicherlich sagen, dass es ein 'Racing Incident' war, aber er hat mich ganz schön abgedrängt. Dass er dabei selbst auch noch von der Strecke abkam, hat gezeigt, dass er es übertrieben hat."

Norris über Ricciardo: "Was macht Daniel da?"

In Kurve 4 kamen sich die beiden McLaren-Piloten zu Rennbeginn für Lando Norris' Geschmack ein wenig zu nahe. Ricciardo drängte ihn von der Strecke. "Ich würde sagen, das war Racing", meint er zunächst darauf angesprochen. Am Boxenfunk klang das ein wenig anders. ("Was macht Daniel da? Er lässt mir überhaupt keinen Platz!")

"Das war energisches Racing. Er hätte mich nicht so [abdrängen] müssen. Aber nichts gegen Daniel. Wir sind einfach Rennen gefahren." Norris gibt auch zu, dass er wohl das Gleiche in Ricciardos Position gemacht hätte. "Ich war nur auf dem Randstein. Wäre es Asphalt gewesen, hätte ich mich nicht beschwert." Er wolle sich darüber auch gar nicht beschweren, werde aber mit seinem Teamkollegen darüber reden.

Ricciardo: "Kann mich gar nicht mehr an alles erinnern!"

"Das hat Spaß gemacht!" So lautet das Fazit beim schärfsten Ferrari-Rivalen heute: McLaren. Daniel Ricciardo kam schon am Start gut weg und zeigte ansprechende Überholmanöver. "Ich kann mich gar nicht mehr an alles erinnern. Das ist normalerweise ein gutes Zeichen, denn das heißt, dass viel passiert ist", grinst der Australier.

Er freut sich besonders, dass er ein paar Duelle ausfechten konnte, das sei eine Genugtuung. "Ich war schon ein wenig neidisch, als ich der Formel 3 dieses Wochenende zugesehen habe, um ehrlich zu sein. Die Rennen waren so aufregend!" Er hatte gehofft, ein ebenso aufregendes Rennen fahren zu können - und "in gewissen Momenten" sei es dann auch so gekommen.

Schon am Start hat er es auf der Außenbahn versucht - er habe aus seinem Start von 2019 gelernt, schildert er. Dass Ricciardo am Ende hinter Teamkollegen Lando Norris auf P6 ins Ziel kam, frustriere ihn nicht. Denn insgesamt habe er sich "viel besser" gefühlt auf der Bremse, das Selbstvertrauen komme nun schön langsam zurück. Nur das Wochenende in Spanien sei noch ein wenig besser gewesen.

Binotto: Warum am Freitag noch alles besser aussah

Was hat der Ferrari-Teamchef zu dieser enttäuschenden Leistung zu sagen? "Nicht sehr viel", meinte Mattia Binotto zunächst im Medienbriefing am Abend. Dann dauerte es aber doch ein wenig länger, schließlich wollten alle wissen, warum die Scuderia heute dermaßen schlecht abgeschnitten hat.

"Wir waren nicht in der Lage, die Reifen richtig zum Arbeiten zu bringen. Die Performance ist strikt auf die Reifen zurückzuführen." Carlos Sainz ergänzt: "Wir haben ein zu schmales Arbeitsfenster für die Vorderreifen." Die schnellen Kurven haben dem Ferrari in Le Castellet ebenso wenig geholfen, die haben den Reifen viel abverlangt.

Binotto musste auch zugeben, dass Ferrari eine solche Leistung am Freitag nicht erwartet habe. "Heute war die Strecke langsamer, hatte weniger Grip. Vielleicht hat der Regen die Strecke 'grüner' gemacht. Dadurch hatten wir weniger Grip, sind mehr gerutscht, wodurch Graining entsteht."

Was kann Ferrari nun machen, um das Problem in den Griff zu kriegen? "Wir können die Situation vielleicht verbessern, aber nicht lösen. Dazu bräuchte es schon Änderungen an der Hardware, den Felgen zum Beispiel, das ist per Reglement aber nicht möglich."

Leclerc: "Eines der schwierigsten Rennen meiner F1-Karriere"

Sainz' Teamkollegen Charles Leclerc hat es noch ärger erwischt. Der Monegasse ging als erster Pilot schon in Runde 14 an die Box. Auch er berichtet von enormen Problemen mit den Reifen.

"Das Graining und der Verschleiß der Vorderreifen war doppelt so hoch wie bei unserer Konkurrenz." Es sei offensichtlich gewesen, dass der Ferrari große Schwächen im Umgang mit den Reifen aufweise. "Das war eines der schwierigsten Rennen in meiner gesamten Formel-1-Karriere", gesteht er.

"Die ersten fünf oder sechs Runden auf den Reifen waren immer ganz okay, da waren wir konkurrenzfähig. Doch danach haben sie massiv abgebaut, obwohl wir versucht haben, sie zu schonen." Den zweite Stopp in Runde 38 habe man versucht, weil Punkte heute sowieso nicht in Reichweite waren.

Sainz: Vom ersten Tag an hatten wir ein Problem

Ein Platz hat gefehlt, sonst wäre George Russell im Williams tatsächlich auch noch vor dem zweiten Ferrari-Fahrer, Carlos Sainz, gelandet. Was war heute bei der Scuderia los? Von den Startplätzen fünf und sieben ging es in 53 Runden nur rückwärts auf die Positionen elf und 16!

"Vom ersten Tag an, als ich zum Team gekommen bin, war klar, dass im Rennen etwas falsch läuft", ist Sainz enttäuscht nach dem Rennen. "Wir müssen verstehen, was wir falsch machen im Rennen, denn ganz klar machen wir etwas sehr falsch, wenn wir bei diesen Bedingungen so langsam sind."

Das Grundübel (wieder einmal): die Reifen. "Wenn man so eine schlechte Pace und so viel Verschleiß und Graining und alles hat, dann kann man keine Strategie ausführen." Er habe auf dem Medium-Reifen zumindest bis Runde 17 durchgehalten, das sei schon "ein Wunder" gewesen. "Ich konnte zwar nur einen Stopp machen, war aber sehr langsam."

Russell: "Das beste Rennen" mit Williams

Jetzt wollen wir natürlich auch gleich hören, was George Russell selbst zu diesem großartigen Ergebnis zu sagen hatte. "Das war ein tolles Rennen. Ich konnte ein paar gute Überholmanöver zeigen, am Ende ein wirklich schönes gegen Tsunoda. Wir konnten vor den Alfas, vor Ocon und Tsunoda ins Ziel fahren auf P12. Ich würde fast so weit gehen und sagen, das war wohl das beste Rennen [mit Williams]."

Er ging nach einem misslungenen Start sehr früh an die Box und konnte in einem langen zweiten Stint auf den harten Reifen Position um Position aufholen.

Steiner: Williams-Ergebnis gibt ihm Zuversicht

Apropos George Russell und Williams! Ein Leser hat mir vorhin schon geschrieben, dass wir heute unbedingt noch die tolle Leistung des Briten hier erwähnen sollen. Bitteschön ;-)

Auch Haas-Teamchef Günther Steiner zieht den Hut: "George hat einen guten Job gemacht. Er konnte sich auf Platz zwölf schieben und uns in der Weltmeisterschaft überholen. Aber wer hätte vor einer oder zwei Wochen noch gedacht, dass ein Williams auf P12 landet, vor einem Ferrari oder zwei Alfa Romeos?"

Er zollt Williams für dieses Ergebnis Respekt und betont: "Das muss man respektieren, weil das heute unter Umständen gemacht wurde, wo nicht zehn Autos ausgefallen sind. Jeder ist ins Ziel gekommen. Das gibt mir auch die Zuversicht, meinen Jungs sagen zu können: 'Alles ist möglich!'"

Steiner: "Das war hartes Racing, aber nicht unfair"

Und was sagt der Teamchef zu der Szene? Das wurde Günther Steiner heute am Abend natürlich in seiner Medienrunde auch gefragt. Zunächst betont er, dass er die Szene nicht genau sehen konnte. Danach erklärt er: "Ich habe mit beiden gesprochen. Ich denke, unter diesen Umständen war es einfach hartes Racing. Es war nicht unfair."

Schumacher wollte gerade an Williams-Fahrer George Russell vorbei, musste zurückstecken und das habe sein Teamkollege ausgenutzt.

Ralf Schumacher: Masepin scheint "überfordert"

Sky-Experte Ralf Schumacher hat zu der Szene zwischen den Haas-Piloten eine ganz andere Meinung. "Ich muss sagen: Die einzige Entschuldigung, die ich habe, ist, dass er absolut überfordert ist." Masepin sei viel zu schnell in die Kurve reingefahren und habe seinem Neffen keinen Platz gelassen.

"Es ist Gottseidank nichts passiert, weil Mick reagiert und in den Spiegel schaut, sonst sind beide draußen. Da muss dann schon auch mal der Teamchef irgendwann was sagen, was er will, was er nicht will - auch wenn Papa [Masepin] die größte Rechnung bezahlt. Das nutzt ja alles nichts, wenn beide draußen sind."

Masepin über Schumacher-Duell: "Das ist normal"

Wir schauen jetzt noch einmal ans Ende des Feldes. Denn zwischen den beiden Haas-Rookies hätte es fast schon wieder gekracht. Nikita Masepin hat seinen Teamkollegen Mick Schumacher diesmal im direkten Duell in die Auslaufzone geschickt, der Deutsche war darüber alles andere als erfreut (siehe weiter unten).

Was sagt der Russe selbst zu dem Duell? "Ich denke, das ist ganz normal. Wenn du hinten bist, dann ergeben sich solche Chancen nicht sehr oft. Da hat sich eine Lücke aufgemacht und ich habe sie wahrgenommen." Am Ende konnte er den Platz allerdings nicht halten.

Rosberg: "Man kann Bottas schon loben ..."

"Prinzipiell kann man den Bottas schon loben für sein Wochenende", findet auch Nico Rosberg bei 'Sky'. Sein Nachfolger bei Mercedes sei ein "starkes Rennen gefahren von der Pace her". Das dürfe man nicht vergessen. Dennoch übt der Weltmeister von 2016 auch Kritik.

"Ich würde Bottas für das Duell mit Verstappen schon hart kritisieren, weil - okay, viel konnte er da nicht machen, aber trotzdem, er hat es ganz schlecht gemacht. Total unnötig so zugemacht, völlig verbremst und Verstappen hat fast gar keine Zeit verloren." Eine Sekunde hätte womöglich schon einen Unterschied ausgemacht am Ende, glaubt Rosberg.

Lob für Bottas: "Hat ein gutes Rennen abgeliefert"

Obwohl er das Podium heute verpasst hat, gibt es für Valtteri Bottas lobende Worte vom Teamchef. "Ich denke, er hat heute ehrlich gesagt ein gutes Rennen abgeliefert, weil er war lange Zeit im Rennen vorne mit Lewis und Max. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung", analysiert Toto Wolff.

Wo er noch Verbesserungsspielraum im Vergleich zu Teamkollegen Lewis Hamilton sieht: beim Reifenmanagement. "Das werden wir uns im Detail in den nächsten Tagen anschauen. Aber das war wirklich ein Fortschritt, wie er das Rennen angegangen ist. Im Qualifying hatten wir sowieso nie Zweifel."

Bottas' Resümee klingt weniger euphorisch: "Die Pace war okay, aber zumindest konnte ich Punkte sammeln - denn ich kann mich gar nicht mehr ans letzte Mal erinnern, als ich ein paar Punkte geholt habe." Wir schon: Mit P3 in Spanien.

Pirelli: Linker Vorderreifen war heute das Problem

Viele Fahrer haben wir heute nach dem Rennen über den hohen Verschleiß der Reifen sprechen hören. Wo lag das Problem, Mario Isola? "Das Problem war heute vor allem das Graining auf dem linken Vorderreifen. Denn heute Vormittag war die Strecke aufgrund des Regens 'grün' und die Temperaturen waren viel niedriger."

Der Grip wurde praktisch von der Strecke gespült vor dem Rennen, daher waren auch all die Daten, die die Teams am Freitag im zweiten Freien Training im Longrun gesammelt haben, unbrauchbar.

Bottas: "Ich konnte schon die Karkasse sehen!"

Noch einmal zurück zu einem sehr verärgerten Valtteri Bottas. Der Finne hat meinem Kollegen Adam Cooper vor Ort nach dem Rennen aus seiner Sicht geschildert, was da heute schiefgelaufen ist. "Ich war einer der Ersten, der an die Box gekommen ist und auf harte Reifen umgesteckt hat." Dieser Stopp habe sein ganzes Rennen zunichte gemacht.

Warum konnte er dadurch nicht an Max Verstappen vorbeigehen? Immerhin haben wir heute gesehen, wie mächtig der Undercut war. "Ich denke, ich war noch zu weit von Max entfernt. Ich war vor dem Boxenstopp nicht nahe genug an ihm dran. Es hat sogar besser funktioniert als erwartet, denn wir dachten nicht, dass der Undercut so eine Wirkung haben würde."

Im zweiten Stint kämpfte er vor allem mit dem Verschleiß am linken Vorderrad. "In den letzten zehn, 15 Runden war kein Gummi mehr übrig, ich konnte schon die Karkasse sehen!" Auch mit Graining hatte er zu kämpfen. "Wir dachten, der harte Reifen würde viel besser halten."

Video: Der Undercut aus zwei Perspektiven

In Runde 20 ging Max Verstappen an Lewis Hamilton vorbei, dank eines Undercuts seiner Mannschaft. Wie sich die Szene für die beiden WM-Rivalen zugetragen hat, kannst Du in diesem Video sehen!

Wolff: Deshalb musste Bottas so früh an die Box

Der Finne bog in Runde 17 als erster der Topfahrer an die Box ab. Der Reifenwechsel war nicht unbedingt ein cleverer Strategie-Schachzug, sondern vielmehr eine Notwendigkeit, wie sich am Abend herausstellt. "Valtteri hat die Stopps getriggert, denn er hat solche Vibrationen gehabt, dass ihm wohl sehr bald der Reifen um die Ohren geflogen wäre", klärt Toto Wolff auf.

Mercedes habe keine Wahl gehabt. Denn die Vibrationen seien so stark gewesen, dass Mercedes besorgt war um die Radaufhängung am W12. "Er hätte jederzeit einen Reifenschaden haben können, denn er hatten einen Bremsplatten."

Wolff: Darum ging Bottas nicht auf die schnellste Runde

Noch etwas müssen wir eben aufklären: Warum ging Valtteri Bottas am Ende nicht mehr auf die Jagd nach der schnellsten Rennrunde? "Weil wir gedacht haben, dass der Perez vielleicht eine Fünf-Sekunden-Strafe kriegt, weil er außerhalb der Strecke überholt hat", erklärt der Mercedes-Teamchef im Nachhinein. Mercedes spekulierte mit einer Fünf-Sekunden-Strafe für den zweiten Red Bull. Deshalb blieb Bottas in Schlagdistanz.

Wie vorhin bereits erwähnt, hat der Mexikaner keine Strafe für das Manöver erhalten. Er durfte Rang drei behalten. "Das war die Frage zwischen der Strafe und der schnellsten Rennrunde. Wir haben riskiert, und verloren."

Wolff: "Fehlerteufel irgendwann mal beenden"

Die angesprochenen drei Sekunden wurmen Mercedes-Teamchef Toto Wolff heute Abend sichtlich in sämtlichen Interviews. "Wir haben viel zu lernen, weil wir verstehen müssen, warum wir den Undercut heute falsch eingeschätzt haben. Sie fahren phänomenale Outlaps", zollt er Red Bull Respekt.

Auch am 'ServusTV'-Mikrofon merkt der Österreicher nach dem Rennen an: "Wir haben über drei Sekunden gehabt, um den Undercut zu verteidigen, aber das hat nicht gereicht. Es geht uns irgendwo eine Sekunde ab. Max' Outlap war sensationell, aber eine Sekunde fehlt uns irgendwie."

Und bei 'Sky' ergänzt Wolff: "Unsere Stopps waren okay, also irgendwo ist der Wurm drin. Sowas müssen wir halt vermeiden und den Fehlerteufel irgendwann mal beenden." Dabei sei erwähnt: Während Verstappens Outlap sehr stark war, ließ Hamilton auf seiner Inlap Zeit liegen.

Mercedes vs. Red Bull: Wer hatte das schnellere Auto?

Bleibt die Frage: Wer hatte heute das bessere Rennauto? "Strategisch" sei Red Bull heute besser gewesen im Rennen, meint der Red-Bull-Teamchef. Was allerdings die Pace des Autos anbelangt, meint er: "Die Autos liegen sehr eng beisammen. Im Wind hat ihre Rennpace heute ein bisschen komfortabler ausgesehen."

Dieser Einschätzung stimmt Kontrahent Toto Wolff zu. "Unsere Performance war gut. Ich denke, wir hatten das schnellere Auto heute." Das Rennen habe Mercedes beim Boxenstopp verloren. Denn: "Wir haben gedacht, wir hätten genügend Abstand gegen den Undercut, dem war aber nicht so."

Wolff schildert in seiner Medienrunde, bei der wir vorhin auch mit dabei waren, konkret: "Wir hatten einen soliden 3-Sekunden-Abstand, um uns gegen den Undercut zu verteidigen. Das hat aber nicht gereicht."

Horner: So entstand die Idee des zweiten Stopps

Wie kam die am Ende siegreiche Strategie heute bei Red Bull zustande? Christian Horner hat in seiner Medienrunde vorhin erklärt, dass Verstappen nach dem ersten Boxenstopp dermaßen unter Druck von den beiden Mercedes-Piloten stand, dass man sich etwas einfallen lassen musste.

"Wir haben gut zehn Runden nach seinem Stopp, also so rund um Runde 28, zu diskutieren begonnen. Max wurde von hinten gejagt und konnte seine Reifen nicht managen." Weil die Mercedes so viel Druck ausübten, dachte Horner schon, dass Hamilton und Bottas auf zwei Stopps setzen würden.

"Das Feedback vom Auto war dementsprechend, dass er nicht dachte, bis zum Ende durchfahren zu können. Unser Stratege hat mir daher alle Optionen vorgelegt und wir dachten, wir haben nichts zu verlieren." Zunächst wurde Perez auf einen längeren ersten Stint gesetzt, danach Verstappen erneut reingeholt.

Horner: Undercut-Effekt vor dem Rennen unterschätzt

Red-Bull-Teamchef Christian Horner bestätigt die Aussagen seines Topfahrers. Auch er glaubt, dass vor allem der Wind für den Fehler in Kurve 1 verantwortlich war, wie bereits vorhin Nico Rosberg vermutet hatte. "Er hatte Glück, dass er die Kurve 1 überlebt hat."

Und er gibt ebenso zu: "Vor dem Rennen dachten wir, dass der Undercut nicht so mächtig wäre." Deshalb glaubt Horner bei 'Sky' auch, dass Mercedes Hamilton noch eine Runde länger fahren ließ. "Wir haben uns dafür entschieden und die Pace in Max' Outlap war phänomenal."

Doch die Sorge war bei Red Bull dennoch groß, dass Mercedes wieder die Barcelona-Strategie aus der Trickkiste zaubern würde. "Ich dachte, dass können sie uns nicht schon wieder antun. Deshalb haben wir den [zweiten] Stopp durchgezogen."

Verstappen: Im ersten Stint hatte er zu kämpfen

Der Niederländer kann insgesamt mehr als zufrieden sein. Denn das war heute "absolut" eine sehr starke Vorstellung von Red Bull. Allerdings blieb er nicht ganz fehlerlos, in Kurve 1 verschenkte er die Führung zunächst an Lewis Hamilton. "Ich hatte einen kleinen Schlenker in Kurve 1. Das passiert. Das hat mich auf dem falschen Fuß erwischt." Generell habe er im ersten Stint mit dem Auto zu kämpfen gehabt.

Durch den Regen sei die Strecke heute "grüner" gewesen, das sei keine gute Kombination mit dem "Low-Downforce"-Flügel und dem Wind gewesen. "Es hat daher eine Weile gedauert, bis wir Grip gefunden haben. Erst zu Rennmitte wurde unsere Pace starker."

Dadurch konnte er den Undercut in den Runden 19 und 20 durchziehen. "Ich habe nicht erwartet, dass der Undercut so einen großen Effekt haben würde", gesteht er.

Boxenfunk-Malheur bei Verstappen: Was war da los?

Was war da heute eigentlich am Boxenfunk bei Max Verstappen los? Den Niederländer konnte man plötzlich gegen Rennende kaum noch verstehen. Auch sein Renningenieur konnte die Aussagen seines Piloten nicht mehr klar und deutlich hören - in die andere Richtung hat die Kommunikation immerhin noch funktioniert.

Das Team hat ihm während seiner Aufholjagd im Schlussstint aufgetragen, das Mikrofon zu richten, doch das hat nicht wirklich geklappt. Im Nachhinein scherzt der WM-Führende darüber in der Pressekonferenz: "Auch wenn ich nicht einverstanden gewesen wäre [mit der Zweistoppstrategie], hätte ich es zwar sagen können, aber sie hätten mich sowieso nicht verstanden!"

Er wisse selbst nicht, wo das Problem lag. "[Das Mirko] war vor meinem Mund. Ich habe noch versucht, es zu ändern. Aber es war in derselben Position wie auch in den vorherigen Rennen. Ich weiß nicht, was da los war." Zumindest enstand dadurch kein Nachteil für ihn, weil er weiterhin alle relevanten Informationen erhalten habe.

Mercedes: Ohne Perez auf zwei Stopps gegangen

Dass Sergio Perez heute im Grand Prix eine große Hilfe für Max Verstappen war, das bestätigt auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Die Zweistoppstrategie sei "in Gefahr" gewesen bei den Silberpfeilen, "weil Perez im Weg war", gesteht der Österreicher. Wäre der zweite Red Bull weiter hinten gefahren, hätte man vielleicht ebenfalls zwei Reifenwechsel durchgezogen.

Wolff dazu: "Wäre Perez nicht im Fenster gewesen, dann wären wir zumindest mit einem Auto auf zwei Stopps gegangen." Doch das hat der Mexikaner zu verhindern gewusst, und damit genau jene Rolle erfüllt, die sich Red Bull von ihm gewünscht hat. "Im Moment haben wir vier Autos, die da draußen gegeneinander fahren", erkennt Wolff an.

Marko: "Dachte, wir kriegen ihn drei Runden vor Schluss"

Nicht dank des ersten, sondern am Ende hat Max Verstappen dank seines zweiten Stopps das Rennen in Frankreich gewonnen. Helmut Marko bilanziert am 'ServusTV'-Mikrofon nach dem Rennen erfreut: "Wir haben schon relativ vorzeitig in diese Richtung gearbeitet, indem wir den Perez länger draußen gelassen haben. Also ohne Perez, wenn der nicht so aufgeschlossen wäre, hätten wir das Ganze nicht machen können", erklärt er.

Und der Red-Bull-Motorsportkonsulent gibt zu: "Wir haben gedacht, dass wir [Hamilton] schon drei Runden vor Schluss bekommen, dass es dann so knapp war, das war ein bisschen nervenaufreibend. Aber Strategie, Boxenstopp und natürlich der Max, der das perfekt umsetzt - dann passt das alles."

Video: Der geglückte "Undercut" von Red Bull

Schon in Runde 20 hat sich Max Verstappen die verloren gegangene Führung wieder zurückgeholt, mit einem "Undercut". Er ging eine Runde vor Lewis Hamilton an die Box, der am Ende knapp hinter dem Red Bull wieder auf die Strecke zurückkam nach dessen Reifenwechsel.

Schumacher gegen Masepin: "Alle Ellbogen ausfahren"

Und wie lief es bei Mick Schumacher? Der Deutsche war nur zu Rennbeginn kurz zu sehen, als ihn Teamkollege Nikita Masepin von der Strecke gedrängt hat. Schon zuvor kam er in der ersten Runde in Kurve 3 von der Strecke ab, weil er zu spät gebremst hat. "Ich konnte kurzzeitig mit Russel kämpfen, aber wurde dann von meinem Teamkollegen überholt", schildert er am 'Sky'-Mikrofon.

"Leider wurde ich so weit rausgedrückt, dass ich wieder auf dieses dreckige Stück musste. Das hat mir natürlich wieder die Reifen dreckig gemacht." Das war nun schon die zweite Ungereimtheit zwischen den Haas-Rookies. "Wenn es so sein soll, dann muss es so sein. Von daher: Wir machen unser Ding. Ich glaube, er macht seins."

Muss man wirklich so hart gegeneinander fahren unter Teamkollegen? "Ich glaube, das können die meisten Leute sich selbst erklären, dass es vielleicht nicht so sein muss", scheint der Deutsche sichtlich verärgert zu sein. "Ich glaube, dass das so sein Stil ist wahrscheinlich, dass wir uns auf dem Level vielleicht nicht ganz verstehen. Aber im Endeffekt müssen wir da vielleicht all unsere Ellbogen ausfahren."

Vettel: "Hätten heute P7 erreichen können"

Bevor wir uns wieder mit den Spitzenreitern beschäftigen, wollen wir uns jetzt kurz den deutschen Fahrern zuwenden. Sebastian Vettel hat heute wieder ein beherztes Rennen gezeigt mit einem langen ersten Stint, wie wir eben schon sehen konnten.

"Wir hatten eine andere Strategie, weil wir mit Hard losgefahren sind. Es war sehr schwierig, diese Reifen am Leben zu erhalten. Die Bedingungen heute waren schwierig, für alle", schildert er nach den 53 Runden. Die Temperaturen seien zwar kühler gewesen, der Wind habe aber allen das Leben erschwert. "Wir hatten ein schwieriges Rennen erwartet und das war es auch, aufgrund der Reifen."

Vettel glaubt: "Wenn alles perfekt gelaufen wäre, hätten wir P7 erreichen können. So ist es P9 geworden. Da können wir zufrieden sein. Es ist immer gut, Punkte zu holen. Wir haben heute bei der Strategie etwas anderes probiert und das hat sich bezahlt gemacht."

Pirelli: Die Reifen-Strategien im Überblick

Pirelli hat die einzelnen Reifen-Strategien in dieser Übersicht für uns grafisch schön aufbereitet. Man kann sehen: Sebastian Vettel hat den längsten ersten Stint gewagt, er war satte 37 Runden auf dem harten Reifen zu Beginn unterwegs.

Da wollen wir uns gleich mal anhören, was der Deutsche heute zu seinem Rennen zu sagen hat ...

Perez/Bottas: Darum blieb der Red Bull auf P3

Gegen Ende des Rennens standen Sergio Perez und Valtteri Bottas noch "unter Beobachtung" der Rennkommissare. Denn dem Mexikaner wurde vorgeworfen, beim Überholmanöver zu weit über die Tracklimits gekommen zu sein. Die FIA hat nun erklärt, warum Perez keine Strafe erhalten hat und Platz drei behalten darf.

In der Erklärung der FIA-Kommissare heißt es: Perez habe das Manöver bereits vor dem Überqueren der weißen Linie abgeschlossen. Außerdem habe er dadurch auch Zeit verloren, weshalb er keinen "bleibenden Vorteil" erlangt habe.

Rosberg: "Das war unüblich von Lewis"

Lewis Hamilton hat nach dem Rennen nun auch bei 'Sky' Stellung genommen und gemeint: "Diese Jungs sind einfach zu schnell, die haben einen Schritt gemacht. Wir verlieren dreieinhalb Zehntel nur auf den Geraden. Wir müssen herausfinden, ob das mit der Power oder Heckflügel zusammenhängt. Und auf der nächsten Strecke wird der Topspeed auf den Geraden wieder wichtig sein. Es wird hart werden", blickt er auf Österreich voraus.

Bevor er in Spielberg aber die Gelegenheit bekommt, zurückzuschlagen, wollen wir sein heutiges Rennen analysieren. Denn aus Sicht von Nico Rosberg hat der Weltmeister nicht alles gegeben. Als er von Verstappen eine Runde vor Schluss überholt wurde, sei das "etwas weich" gewesen.

"Das ist unüblich von Lewis", findet der Deutsche. Denn: "Normalerweise ist Lewis der beste Eins-gegen-Eins-Racer, und ich bin überrascht, dass er es nicht zumindest versucht hat, [Verstappen hinter sich zu halten]."

Rosberg über Kurve 1: "Das war ein Fehler"

Nico Rosberg hat das Rennen heute bei 'Sky' verfolgt. Im Nachgang hat er die Szene in Kurve 1 nach dem Start zwischen Verstappen und Hamilton analysiert - und ein klares Urteil gefällt: "Es gab Rückenwind von 40 km/h. Es war klar, dass es in Kurve 1 wenig Grip geben würde. Das war ein Fehler."

Verstappen hat mittlerweile in der Pressekonferenz dazu Stellung genommen: Er dachte, dass er ganz normal durch die Kurve fahren könnte. Doch plötzlich brach sein Heck leicht aus und er musste korrigieren. Über die Strategie konnte Red Bull die Spitze am Ende aber wieder einnehmen. "Von da an war es ein fantastischer Job von Red Bull und ich glaube, Mercedes hat bei der Strategie einige große Fehler gemacht", meint Rosberg.

Video: Das Manöver des Rennens

Das entscheidende Manöver im Rennen haben wir heute erst in der vorletzten Runde gesehen. Max Verstappen hat es sehr spannend gemacht und Lewis Hamilton in Kurve 8 geschnappt auf deutlich frischeren Reifen.

Damit hat er auch seinen WM-Vorsprung auf zwölf Zähler vor dem doppelten Red-Bull-Heimspiel in Österreich ausgebaut!

- WM-Stand der Fahrer

- WM-Stand der Konstrukteure

Bottas bleibt bei seiner Strategie-Kritik

Am 'Sky'-Mikrofon hat Valtteri Bottas soeben noch einmal seine Kritik an der Mercedes-Strategie heute erneuert. "Als Team waren wir zu sehr darauf fokussiert, die Einstoppstrategie auszuführen. Wir dachten, das wäre die bessere. Aber das war es nicht. Ich hatte keine Vorderreifen übrig für die letzten zehn, 15 Runden", betont der Finne im Nachgang.

"Ich wollte das Auto nur noch nach Hause bringen. Der letzte Stint hat keinen Spaß gemacht."

Wolff über Bottas-Funk: "Endlich regt er sich auf!"

Der Funkspruch von Valtteri Bottas in Runde 46 hat viele Beobachter erstaunt. So verärgert und genervt hat man den Finnen schon lange nicht mehr schimpfen gehört. Er beschwerte sich: "Warum hört mir niemand zu, wenn ich sage, dass das ein Zweistopper ist?!"

Wie reagiert Toto Wolff auf diesen Vorwurf? "Endlich regt er sich auf! Das lässt er raus, das war gut so. Und das war ärgerlich", kann er die Gefühle von Bottas nachvollziehen im Interview bei 'ServusTV'. Dennoch erklärt er: "Wir glauben immer noch, dass die Einstopp die bessere Strategie war. Wir haben einfach unsere Reifen gekillt, wie sie nach dem Stopp so knapp beieinander waren. Da kannst du dann wenig tun."

"Wenn man auf die Zweistopp geht, dann kommt man hinter Perez raus. Den muss man dann auch erst auf der Strecke überholen. Heute ist so ein bisschen alles falsch gelaufen bei der Strategie."

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