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Formel-1-Liveticker: "Bad Boy" entlassen: Williams trennt sich von Dan Ticktum

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Ferrari: Leclerc- Motor nach Stroll-Crash "irreparabel beschädigt" +++ Steiner: "Nicht schlecht über Mick gesprochen" +++

Bericht

Status: Beendet

Schönen Abend!

Das war's für heute! Wir sind am Ende des heutige Formel-1-Livetickers angekommen. Maria Reyer bedankt sich für dein Interesse und wünscht jetzt noch einen schönen Abend.

Morgen wird Dich mein Kollege Norman Fischer hier begrüßen, also schau wieder vorbei. Bis dann!

Schönen Abend!

Schnellster Boxenstopp des Jahres: 1,88 Sekunden!

Red Bull hat in Ungarn eine neue Bestleistung in dieser Saison in der Garage aufgestellt. In 1,88 Sekunden stoppte die Crew Max Verstappen in Runde 40. Das ist zwar neuer Rekord 2021, allerdings nicht Allzeitrekord. Der liegt bei 1,82 Sekunden, ebenso aufgestellt von Red Bull (Brasilien 2019).

- Übersicht: Die schnellsten Stopps 2021!

Schnellste Rennrunde: Keine Anweisung von Red Bull

Kommen wir nun noch zu ein paar Statistiken. Pierre Gasly konnte sich am Sonntag gegen Rennende noch die schnellste Rennrunde sichern, er durfte sich über einen Punkt extra freuen. AlphaTauri-Teamchef Franz Tost dazu nüchtern: "Das ist ein Punkt."

Und damit schreibt sich Gasly auch in die Geschichtsbücher ein, doch Tost winkt ab: "Mir sind die Geschichtsbücher egal. Es ist ein weiterer Punkt." Natürlich könnte man nun vermuten, dass AlphaTauri von Red Bull die Anweisung bekam, Lewis Hamilton den Punkt wegzuschnappen, doch der Österreicher widerspricht abermals.

"Nein, wir haben keine Anweisung [von Red Bull] bekommen. Das wissen wir schon selbst", merkt er an.

- Übersicht: Die schnellsten Rennrunden 2021!

F1-Nachwuchs: Piastri & Pourchaire testen

Für andere Nachwuchsfahrer läuft es derzeit deutlich besser: Formel-2-Pilot Oscar Piastri durfte in Monza einige Runden im R.S.18 von Alpine drehen. Er gehört der Nachwuchsschmiede des französischen Teams an.

Für Kollegen Theo Pourchaire gibt es ebenso gute Neuigkeiten, er wird mit Alfa Romeo einen Privattest auf dem Hungaroring absolvieren und damit erstmals Formel-1-Kilometer sammeln. Der Formel-2-Pilot ist Mitglied der Sauber-Nachwuchsakademie. Der 17-Jährige wird morgen Mittwoch ein paar Runden im C38 aus der Saison 2019 drehen.

Latifi: "Der Vorteil, wenn man von hinten startet"

Das war wohl schlechtes Timing des Briten, denn Nicholas Latifi holte mit P7 für Williams in Ungarn das beste Ergebnis seit Felipe Massas siebten Rang im Grand Prix von Brasilien 2017! "Ich habe mich einfach von dem Gemetzel vorne ferngehalten. Ich meine, das ist wohl der einzige Vorteil, wenn man von hinten startet", schmunzelt der Kanadier.

Er war nach der ersten Kurve schon im Spitzenfeld zu finden, das konnte er ausnutzen. "Ich sah, dass ich in den Punkterängen lag, und mir ging vor allem das letzte Jahr durch den Kopf und die Position, in der sich der Haas [Magnussen] befand. Ich wusste also, dass es möglich sein würde, eine Chance zu bekommen."

Latifi schildert, er sei zwar danach wieder ein wenig zurückgefallen, aber er habe sich auf sein eigenes Rennen fokussiert, und am Ende musste er auf seine Reifen achten. "Das fühlte sich ein wenig einsam an, obwohl ich vorne dabei war, weil die Autos wegzogen."

Williams: Reservefahrer Dan Ticktum entlassen

Williams hat heute bekannt gegeben, dass Entwicklungspilot Dan Ticktum nicht mehr länger Teil des Rennstalls ist. Der 22-Jährige kam vor der Saison 2020 von Red Bull zum Team und hat seinen Vertrag erst im März verlängert. Er hat Simulatorarbeit in Grove erledigt.

Wie 'Formula1.com' nun berichtet, wurde er mit sofortiger Wirkung entlassen. Die Gründe sind bislang nicht bekannt. Allerdings leistete er sich in der Vorwoche einmal mehr einen Ausrutscher, als er sich in einem Twitch-Livestream über Stammpilot Nicholas Latifi lustig machte.

WM-Kampf: Gleichstand zwischen Ferrari & McLaren

Was der dritte Platz für Ferrari bedeutet, wird klar, wenn wir einen Blick auf die Konstrukteurs-Wertung werfen. Dank der 15 Zähler von Carlos Sainz konnte die Scuderia den Rückstand auf McLaren aufholen. Die Briten blieben aufgrund des Crashs in Kurve 1 diesmal punktelos. Daher steht es nun: 163:163!

"Wenn wir die erste Hälfte der Saison betrachten, können wir sehr zufrieden sein mit der Art und Weise, wie wir uns nach dem letzten Jahr weiterentwickelt haben", ist Teamchef Binotto stolz. "Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und gut zusammenarbeiten."

Zufrieden ist er insbesondere mit seiner Fahrerpaarung. Der Italiener schwärmt: "Wir haben das beste Line-up im gesamten Feld." Leclerc sei ein "fantastischer Fahrer", der sich ständig verbessere. Schon zwei Rennen hätte er 2021 gewinnen können (Monaco und Silverstone).

Sainz auf der anderen Seite habe sich sehr gut eingefunden. "Er wird von Rennen zu Rennen besser. Großartig." Er habe zwei starke Fahrer, die wichtige Punkte für die Meisterschaft holen. "Ich bin mir sicher, dass diese beiden Jungs uns einen großen Erfolg bescheren werden."

Uneinigkeit am Boxenfunk: Sainz verweigerte Boxenstopp

Vor dem ersten regulären Boxenstopp herrschte am Boxenfunk zwischen dem Ferrari-Kommandostand und Carlos Sainz Uneinigkeit. Denn während die Crew den Spanier schon nach Runde 20 reinholen wollte, weigerte sich dieser. "Wir müssen Geduld haben. Nein, bitte. Ich habe noch so viel Pace", funkte er.

Teamchef Binotto will dieses Verhalten nicht verurteilen. Denn die Strategie entstehe bei Ferrari immer im Dialog mit den Piloten. "Ich denke nicht, dass es eine Fehleinschätzung war, weil die finale Entscheidung wurde von den Strategen getroffen. Der Fahrer hat das vorgeschlagen basierend auf seinen Eindrücken."

Am Kommandostand wurde daher die Simulation überprüft und schließlich beschlossen, dass dies die richtige Wahl sei, noch abzuwarten. "Weder das Team noch ich haben erwartet, dass wir so schnell sein würden mit dem Overcut", gibt Sainz zu. "Ich denke, wir haben die richtige Entscheidung getroffen. Das Team stimmte mir zu." Daher fuhr er schließlich erst in Runde 32 an die Box.

Kuriose Szene: Als Sainz zu den FIA-Kommissaren muss

"Wenn du zum 153637. Mal zum Nachsitzen in die Schule geschickt wirst." Genau so fühlte es sich für Carlos Sainz nach dem Rennen an, als er während eines TV-Interviews von Will Buxton gesagt bekam, er müsse aufgrund eines Vergehens zu den FIA-Kommissaren.

Was Sainz zu jenem Zeitpunkt noch nicht wusste: Er verstieß gegen die Instruktionen des Renndirektors, weil er das "#WeRaceAsOne"-Shirt während der Hymne nicht ausgezogen hatte. Dafür erhielt er eine Verwarnung.

Sainz: In der Box vor dem Re-Start viel Zeit verloren

Nun zum Positiven: Carlos Sainz holt in Ungarn seinen zweiten Podestplatz mit Ferrari. Nach der Disqualifikation von Sebastian Vettel - oder wie Ferrari selbst geschrieben hat "des zweitplatzierten Fahrers" - rückte er auf Platz drei auf. Kurios: 50 Prozent aller Podestplätze seiner Karriere konnte er nicht auf dem Podium feiern, das war auch in Brasilien 2019 schon der Fall.

"Carlos ist eine fantastische erste Runde gefahren", freut sich Binotto. "Er hat ein gutes Rennen gezeigt." Zwar habe er durch den Boxenstopp vor dem Re-Start ein paar Positionen verloren, dennoch ist Ferrari insgesamt zufrieden. "Da hatte ich Pech und habe Zeit hinter Tsunoda und Latifi verloren", ergänzt Sainz.

Der Stint auf dem Medium sei danach "sehr stark" gewesen. Durch den Overcut hat er sich schließlich wieder in Position gebracht, bevor er auf den harten Reifen wechselte. Damit hatte er größere Probleme. "Hätte man mir vorher gesagt, dass ich ums Podium kämpfe, hätte ich das genommen."

Leclerc: Das war "kein kleiner Fehler" von Stroll

Was sagt Charles Leclerc selbst zu seinem Pech? Der Monegasse kann es kaum glauben. "Wenn man sich die Autos ansieht, die vorne waren, dann denke ich, hätten wir die Pace gehabt, um um den Sieg zu kämpfen."

Zur Stroll-Aktion meint er nur: "Ich weiß, dass manchmal kleine Fehler große Folgen haben können. Allerdings denke ich nicht, dass das diesmal ein kleiner Fehler war. Ich konnte Lance nicht in meinen Rückspiegeln sehen. Er war fünf oder sechs Positionen weiter zurück."

Es sei daher völlig "unrealistisch" für den Aston-Martin-Pilot gewesen, in Kurve 1 etwas zu probieren. "Aber so spielt das Leben, das ist sehr frustrierend."

Ferrari: "Das war ein wirklich dummer Unfall"

Dann bleiben wir doch gleich bei Ferrari. Die Scuderia erlebte sowohl Freud, als auch Leid am vergangenen Sonntag. Zuerst zum Negativen: Charles Leclerc erwischte einen guten Start und hätte im Spitzenfeld mitmischen können nach dem Bottas-Crash - wäre da nicht Lance Stroll in Kurve 1 innen reingestochen. Der Kanadier rammte den Ferrari, der Monegasse konnte nicht mehr weiterfahren.

"Ich bin ein wenig enttäuscht nach dem Rennen. Der Regen am Start hätte eine großartige Möglichkeit für uns sein können. Der Unfall zu Beginn ist sehr schade", bedauert Mattia Binotto das frühe Aus seines Fahrers. Leclerc habe einen tollen Start erwischt und darauf geachtet, sich aus allen Scharmützeln herauszuhalten.

Doch dann war es auch schon zu spät. "Das war wirklich ein dummer Unfall. So etwas solte nicht passieren."

Ferrari: Leclerc-Motor "irreparabel beschädigt"

Schlechte Neuigkeiten von Ferrari: Das Team hat soeben bekannt gegeben, dass Charles Leclercs Motor nach dem Unfall mit Lance Stroll im Grand Prix von Ungarn "irreparabel beschädigt" wurde. Die Power-Unit des Monegassen wird nicht mehr eingesetzt werden können.

"Dies ist ein weiterer Schlag für die Scuderia Ferrari und den monegassischen Fahrer. Dieser Schaden hat nicht nur finanzielle Folgen, sondern auch Auswirkungen auf den Rennsport, da das Team an den verbleibenden zwölf Rennwochenenden dieser Saison höchstwahrscheinlich gezwungen sein wird, einen vierten Verbrennungsmotor in Charles' SF21 einzubauen, was zu Startplatzstrafen führen könnte", heißt es in einem Statement des Teams.

Bottas: "Gerne nächstes Wochenende wieder fahren"

Wie schätzt Bottas selbst seine bisherigen Leistungen in der Saison 2021 ein? Der Finne glaubt zumindest nicht, dass ein Rennen die Fahrerfrage bei Mercedes entscheidend beeinflussen werde. Aber er gesteht auch, dass die erste Saisonhälfte nicht nach Plan gelaufen ist.

"Zumindest hatte ich in den letzten Rennen das Gefühl, dass es leicht bergauf geht, ich konnte aufs Podium fahren und mehr Punkte holen, aber jetzt stehe ich bei drei Ausfällen, was ziemlich viel ist. Das war nicht gerade großartig."

Bereits in Imola und Monaco musste er jeweils eine Nullnummer verdauen. "Zumindest haben wir mehr als die Hälfte der Rennen noch vor uns." Mit 108 WM-Punkten liegt er nur auf WM-Platz vier, noch hinter Lando Norris. Freut er sich nun auf die Sommerpause? "Ehrlich gesagt, würde ich gerne gleich nächstes Wochenende wieder fahren und ein gutes Rennen haben. Aber es ist wohl Zeit für eine Pause."

Schumacher: "Ich glaube, dass Bottas raus ist"

Während George Russell im Williams seine ersten WM-Punkte mit dem Team holen konnte, hätte der Sonntag für Valtteri Bottas nicht schlimmer laufen können. Der Finne verursachte den folgenschweren Unfall in der ersten Kurve nach dem Start. Kein gutes Bewerbungsschreiben, meinten einige Beobachter.

"War natürlich alles andere als gut für ihn", weiß auch Ralf Schumacher. Der Unfall könnte die Fahrerentscheidung zugunsten von Russell gedreht haben, dieser Ansicht ist auch Nico Rosberg (Im gestrigen Liveticker nachlesen!). "Ich glaube, dass Bottas raus ist - für mich zumindest ziemlich sicher - und auf der Suche nach einem neuen Cockpit", stimmt Schumacher zu.

Das habe gar nichts mit dem Crash zu tun, das sei schon vorher festgestanden. "Ich glaube, das ist schon klar, und Valtteri ist da auch schon benachrichtigt. Das ist mein Gefühl", vermutet Schumacher.

Russell: Hamilton "der beste Fahrer da draußen"

Der Brite ist nach dem Punkteergebnis jedenfalls aufgeregt, denn zum ersten Mal konnte er im Williams im Mittelfeld mitfahren und sich gegen andere Piloten duellieren. "Deshalb sind wir alle so gespannt auf das nächste Jahr. Wir wollen einfach alle ein engeres Feld sehen und den besten Mann gewinnen lassen."

Ungefragt erwähnt er daraufhin seinen potenziell zukünftigen Teamkollegen: "Ich glaube wirklich, dass Lewis der beste Fahrer da draußen ist. Denn ich war in diesem Mercedes-Team. Ich weiß, was er tut." Und: "Ziemlich oft bekommt der beste Fahrer die besten Plätze."

Das schmälere aber keineswegs Hamiltons Leistung. Denn Russell glaubt: "Wenn alle Autos gleich wären, würde er um die Weltmeisterschaft kämpfen, daran gibt es keinen Zweifel. Aber ich denke, selbst er würde mehr Herausforderungen begrüßen."

Pirelli-Test in Ungarn: Russell sitzt im Mercedes!

Apropos George Russell: Der Brite darf heute in Ungarn im Mercedes den Pirelli-Test mit den 18-Zoll-Rädern für kommende Saison fahren. Ob man das nun als Vorbereitung auf eine Beförderung interpretieren kann, oder einfach als Einsatz für den dritten Fahrer - das sei jedem selbst überlassen ;-)

Außerdem mit dabei sind McLaren und Ferrari.

FIA-Rennleiter: Williams hat Fehler sofort zugegeben

Wie hat die FIA die Situation gesehen? FIA-Rennleiter Michael Masi erklärt: "George erkannte seinen Fehler, und das Team kam sofort herüber und sagte: 'Wir haben einen Fehler gemacht, wir werden uns hinter Fernando [Alonso] zurückfallen lassen', und zwar auf Veranlassung des Teams."

Niemand habe sich über die Aktion von Russell in der Boxengasse beschwert, merkt er an. Wäre das Williams-Team nicht von selbst auf die Idee gekommen, den Briten anzuweisen, die Plätze wieder zurückzugeben, dann hätte Masi agiert und den Vorfall den Rennkommissaren weitergeleitet. Er begrüßt das Vorgehen der Mannschaft.

Russell: Das ist beim Re-Start in der Box passiert

Was wir außerdem noch aufklären müssen: Was George Russell beim Re-Start in der Boxengasse eingefallen ist, als er sich nach seinem Stopp plötzlich an der wartendenen Schlagen vorbeischummelte und als Zweiter auf die Strecke fuhr. "Ich dachte schon, ich würde das Rennen anführen!"

"Um ehrlich zu sein, war das beim Re-Start eine sehr merkwürdige Situation, als alle am Ende der Boxengasse Schlange standen. Unter normalen Umständen kann man Autos in der Boxengasse überholen, oder man kann rausfahren und sie überholen. Ich sah eine Gelegenheit", gesteht er.

Er dachte sich: "Scheiß drauf, lass es uns tun, denn die Belohnung war größer als das Risiko." Und er bedankt sich bei der FIA für die Nachsicht, denn die Rennleitung habe "gesunden Menschenverstand" bewiesen und ihn dafür nicht gleich bestraft. "Sie hätten mir auch einen Drive-Through-Strafe geben können."

Russell erklärt: So war sein Funkspruch gemeint

"Ich hätte wohl keine Träne vergossen, hätte ich mein erstes Rennen gewonnen - so viel bedeutet das", macht Russell klar. Vor allem im zweiten Stint konnte er seine Klasse zeigen. "Das war ein unglaublicher Stint, wohl der beste Stint meiner gesamten Karriere", ist der Brite stolz.

Zu jenem Zeitpunkt im Rennen vor dem zweiten Boxenstopp, ließ Russell einmal mehr erkennen, welch ein Teamplayer er ist. Er funkte: "Wenn ihr mein Rennen beeinträchtigen müsst für Nicky, dann macht es. Priorisiert Nicky." Was hat er damit gemeint? "Ich wusste, dass es ein Undercut-Rennen ist. Und Nicholas lag auf dem dritten Platz."

Er wäre daher freiwillig länger draußen geblieben, um die anderen vor sich davon abzuhalten, einen Undercut gegenüber Latifi zu versuchen. Denn: "Ich wusste, P3 oder P4 mit 15 oder 12 Punkten würden ausreichen, um P8 in der Meisterschaft zu sichern. Ich habe also immer gesagt, dass ich die Ziele des Teams über meine eigenen stelle, denn schließlich bin ich ein Teamplayer."

Russell: Manchmal gefragt, "ob es jemals passieren wird"

Wie emotional das erste Punkteresultat für Russell tatsächlich war, das zeigt dieses Video sehr gut. "Ich habe buchstäblich eine Träne vergossen", ist er von seinen eigenen Gefühlen überrascht. "Es ist mir einfach rausgerutscht."

Er habe so lange dafür gekämpft, und manchmal auch daran gezweifelt. "An einem bestimmten Punkt denkt man einfach, ob es jemals passieren wird." Schon in mehreren Rennen in diesem Jahr hatte es so ausgesehen, als würde Russell es endlich schaffen - doch immer kam etwas dazwischen.

In Imola crashte er mit Valtteri Bottas. In Österreich lag er einmal auf dem achten Platz, als er aufgrund eines Motorproblems aufgeben musste. Im zweiten Rennen kämpfte er hart gegen Fernando Alonso um den letzten Punkt, doch es reichte nicht. In Silverstone bekam er er eine Grid-Strafe nach dem Crash mit Carlos Sainz. All diese Rückschläge sind nun aber vergessen.

Russell: Emotionale Achterbahnfahrt nach P8

Jetzt wollen wir aber endlich über Williams sprechen. Das Team hat in den vergangenen drei Jahren insgesamt (!) acht WM-Zähler geholt. Und dann fahren Nicholas Latifi und George Russell im chaotischen Ungarn-Rennen plötzlich wie aus dem Nichts auf die Ränge sieben und acht. Was für ein Märchen.

"Das bedeutet so viel. Um ehrlich zu sein, bin ich ziemlich emotional geworden, denn es ist nicht nur ein P9 [P8 nach der Vettel-Disqualifikation], es sind drei Jahre harte Arbeit für mich persönlich. Vier Jahre für das Team, mit vielen Enttäuschungen auf dem Weg dorthin, harten Momenten", fasst Russell die Gefühlslage nach der Zieldurchfahrt zusammen.

Das Top-10-Ergebnis sei eine "große Erleichterung" für das Team und ihn persönlich. Damit hat die Mannschaft nun satte zehn WM-Punkte. "Ich glaube wirklich, dass wir es verdient haben, in der Konstrukteurswertung auf P8 zu stehen. Ich denke, wir haben dieses Jahr einen besseren Job gemacht als Haas und Alfa."

Haas: Chance "sehr gering", nicht Letzter zu werden

Bei Haas hingegen ist man weniger optimistisch. Die Mannschaft konnte noch keinen einzigen Zähler einfahren in dieser Saison. "Nichts ändert sich für uns nach dem, was Williams am vergangenen Wochenende gemacht hat", erklärt Günther Steiner. Er werde seine beiden Rookies weiterhin frei fahren lassen.

Allerdings gibt der Italiener zu, dass die Chancen für Haas "sehr, sehr gering" stehen, in der diesjährigen Konstrukteurs-WM noch Punkte zu holen und nicht Letzter zu werden. "Ich bin in diesen Dingen sehr realistisch. Williams hat nicht erwartet, die Punkte zu holen, die sie geholt haben. Sie haben einen guten Job gemacht und waren zur richtigen Zeit an einem guten Platz, und so ist das eben im Rennsport."

Steiner merkt an: "Ich wette nicht darauf, dass wir mehr Punkte als sie bekommen."

Alfa Romeo: Können Williams noch einholen!

Durch die fabelhafte Leistung von Williams in Ungarn - Nicholas Latifi wurde Siebter, George Russell Achter - spitzt sich am Ende des Feldes der Dreikampf um die Plätze acht, neun und zehn zu. Das Traditionsteam hat mit zehn Punkten nun einen wichtigen Schritt Richtung P8 gemacht, was können Alfa Romeo und Haas da noch ausrichten?

"Es wird nicht einfach werden, aber es ist möglich, [Williams noch einzuholen]", glaubt Pujolar. Der Alfa-Ingenieur gibt zu bedenken, dass in der ersten Kurve für das Team bereits alles gelaufen war, zusätzlich erhielten beide Fahrer auch noch Zeitstrafen. "Das war eine Herausforderung, aber wir konnten Boden aufholen."

Räikkönen/Masepin: Ampelsystem war am Crash Schuld

Alfa Romeo hat mittlerweile erklärt, wie es zu den Fehlern in der Boxengasse am vergangenen Wochenende kommen konnte. Der Zwischenfall zwischen Räikkönen und Masepin wurde durch ein Problem am Ampelsystem ausgelöst, verrät Xevi Pujolar.

Der leitende Ingenieur des Schweizer Rennstalls erklärt: "Als Kimi seinen Boxenstopp machte, als alle zur gleichen Zeit hereinkamen, hatten wir ein Problem mit unserem Ampelsystem, das dazu führte, dass es einfach nicht gut funktionierte", so Pujolar.

"Er fuhr raus, als Mazepin reinkam, leider. Es zeigte einfach grün, rot, grün, und dann war es für ihn grün, aber es hätte rot bleiben müssen. Unser System hat also nicht richtig funktioniert." Räikkönen selbst zeigte sich enttäuscht: "Ab diesem Zeitpunkt war unser Rennen gelaufen. Schade, denn wir waren in einer guten Position um Punkte zu holen."

Immerhin: Durch die Disqualifikation seines Kumpels Sebastian Vettel rückte der "Iceman" auf P10 auf und erhielt dadurch doch noch einen Zähler.

Steiner: Masepin-Ausfall "sehr enttäuschend"

Weniger gut lief es hingegen für Nikita Masepin. Der Russe touchierte in der Boxengasse vor dem Re-Start mit Kimi Räikkönen. Die Alfa-Romeo-Mannschaft wurde für das "unsafe Release" bestraft, der Finne erhielt eine 10-Sekunden-Strafe. Das sei sehr frustrierend gewesen, gibt Steiner zu.

"Es scheint so, dass Alfa Romeo sein Auto freigegeben hat." Schon am Samstag hatte das Team eine Geldstrafe kassiert, weil man Antonio Giovinazzi zu früh aus dem Standplatz wieder entlassen hatte. "[Kimi] bekam zwar eine 10-Sekunden-Strafe, was seinen Tag zerstörte, aber unserer war komplett zerstört."

Denn die rechte vordere Radaufhängung am Haas brach durch die Berührung, das bedeutete das Aus für Masepin. "Das war sehr enttäuschend, den es war unnötig." Der Rookie sei dadurch um eine Chance gebracht worden, viel zu lernen. "Vielleicht hätte er das Gleiche wie Mick schaffen können", merkt Steiner an.

Schumacher: "Konnte schon mal üben" für 2022

Was hatte Mick Schumacher selbst zu seiner Performance zu sagen? "Mir hat es extrem viel Spaß gemacht, aber natürlich auch sehr viel gebracht vom Lernfaktor her", war er am 'Sky'-Mikrofon nach dem Rennen zufrieden. "Ich habe einfach immens viel dazugelernt, mit diesen Topfahrern zu kämpfen."

"Der Max war ja leider hinter mir, aber dennoch positiv für mich, weil ich mit ihm kämpfen konnte und mal üben konnte. Einfach um mal zu sehen, falls nächstes Jahr wirklich dieser Schritt kommt, dass wir dann auch ready sind dafür."

Als Team habe Haas in diesem chaotischen Rennen "einen echt guten Job gemacht und die richtigen Entscheidungen getroffen". Zwar lag er nach der roten Flagge noch auf dem zwischenzeitlich zehnten Rang, daher sei es "natürlich schade", keine Punkte gemacht zu haben. Aber auch mit P13 ist er glücklich.

Schumacher-Zweikämpfe: "Das wollen wir sehen!"

Viel besser war die Stimmung bei Haas nach dem Grand Prix von Ungarn. Denn Mick Schumacher lieferte sich sehenswerte Zweikämpfe mit der Weltelite und zeigte selbst einem Max Verstappen, dass er seine Position nicht kampflos aufgibt. "Genau das wollen wir sehen", ist Teamchef Steiner erfreut.

"Da hat er gezeigt, wozu er fähig ist, und das sind die Dinge, die er tun muss. Und das hat er sehr gut gemacht. Eigentlich war es für uns an der Boxenmauer das angenehmste Rennen in diesem Jahr", schmunzelt er. Schumacher habe "tolle Arbeit" geleistet.

Auch dass der Deutsche am Ende noch Antonio Giovinazzi hinter sich halten konnte, hat ihn beeindruckt. Genau das habe Schumacher nach der Enttäuschung am Samstag gebraucht.

Steiner: "Habe nicht schlecht über Mick gesprochen"

An diesem Punkt ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Denn gestern Nachmittag hatten wir die Gelegenheit, in einer Medienrunde mit Teamchef Günther Steiner noch einmal zu sprechen. Und Chefredakteur Christian Nimmervoll hat die Gelegenheit genutzt und ihn auf die Kritik von Ralf Schumacher angesprochen.

Diese habe er zwar nicht mitbekommen, aber Steiner richtet dem Deutschen aus: "Ich mache meine Sachen, wie ich sie mache. Ich frage weder dich noch Ralf, wie ich ein Rennteam führen soll. Und ich denke, ich habe das ganz gut hinbekommen."

Das sei nicht als Kritik zu verstehen, ist ihm wichtig zu betonen. Er möchte Ralf Schumacher für dessen Aussagen nicht kritisieren. Aber er hält fest: "Ich mache es einfach auf meine eigene Art und Weise, wie ich die Dinge angehe. Und ich habe in den Medien nicht schlecht über Mick gesprochen."

Er habe lediglich gesagt, dass die Unfälle nun "zu viel" werden. "Ich habe gesagt, dass es in letzter Zeit ziemlich viele Unfälle gab, die nicht nötig sind, die für niemanden gut sind. Und das war's."

Ralf Schumacher: "Was macht er als Teamchef?"

Die Aussagen von Steiner nach dem Crash von Mick Schumacher kamen nicht bei jedem gut an. Ralf Schumacher äußerte auf 'Sky' Kritik an der Teamführung und der Kommunikationsstrategie des Teamchefs. "Also ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin echt überrascht, was Günther Steiner da macht. Human Ressource Management: setzen, sechs!"

Denn aus Sicht des Ex-Rennfahrers gehe man so nicht mit einem jungen Fahrer in der Öffentlichkeit um. "Er sagt selbst, dass er mit Mick noch gar nicht gesprochen hat, geht an die Medien, kritisiert seinen Fahrer, der sich eh schon entschuldigt hat. Mehr kann man nicht machen."

Schumacher zeigte sich daher "sehr enttäuscht" über dieses Verhalten. Und er merkte an: "Wenn man es so sieht, da können wir auch gleich mal öffentlich werden: Seit drei Jahren fährt [Steiner] hinterher. Was macht er denn als Teamchef? Da redet man auch nicht öffentlich drüber."

Nachsatz: "Nochmal: Das gehört einfach nicht hierhin. Da hat Günther Steiner einen absoluten Fehler gemacht, es tut mir leid."

Steiner: "Schmutzige Wäsche wäscht man intern"

Wir beginnen heute mit Haas. Denn am vergangenen Wochenende hat Mick Schumacher den VF-21 im Abschlusstraining am Samstagvormittag erneut in die Mauer gesetzt. Er konnte daraufhin nicht am Qualifying teilnehmen - und verärgerte Teamchef Günther Steiner. Dieser beklagte, dass seine Rookies, aber vor allem der Deutsche, mittlerweile "zu häufig und zu heftig" Unfälle bauen.

"Angezählt ist [er] nicht", stellte Steiner zwar im 'Sky'-Interview am Samstag klar. Er fügte aber hinzu: "Wir müssen nur aufpassen, dass das nicht so weitergeht. Irgendwann muss man einen Schlussstrich ziehen und muss sich bewusst sein, dass das eigentlich nichts bringt."

Das sei "keine Kritik" an Schumacher persönlich, betonte der Südtiroler außerdem. "Anzählen, das würde ich auch nicht öffentlich machen, das macht man nicht. Das spricht man intern aus. Schmutzige Wäsche wäscht man intern", weiß er aus Erfahrung.

Servus!

Ein neuer Tag ist angebrochen, und wir starten mit einem neuen Formel-1-Liveticker in diesen Dienstag! Die Sommerpause ist zwar bereits angebrochen in der Formel 1, allerdings nicht bei uns. Denn wir versorgen Dich auch heute wieder mit den neuesten Neuigkeiten aus der Welt der Königsklasse.

An den Tickertasten darf Dich Maria Reyer begrüßen. Schön, dass Du mit dabei bist. Falls Du Fragen oder Anregungen hast, kannst Du Dich gerne via Kontaktformular oder auf Twitter mit dem Hashtag "#FragMST" bei uns melden. Los geht's!

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