Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland
Qualifyingbericht

Formel 1 Monza 2019: "So einen Schwachsinn noch nie gesehen!"

Charles Leclerc holt die Pole beim Grand Prix von Italien vor Lewis Hamilton, aber alles redet nur über das bizarre und für die Formel 1 peinliche Ende des Qualifyings

Die Formel 1 hat beim Grand Prix von Italien in Monza eines der bizarrsten Qualifyings ihrer Geschichte erlebt. Denn im Kampf um die beste Windschatten-Position trödelten die zehn verbliebenen Fahrer in Q3 solange herum, dass letztendlich (fast) alle zu spät über die Ziellinie fuhren und keine zweite schnelle Runde mehr in Angriff nehmen konnten.

Zum kompletten Ergebnis des Italien-Qualifyings!

Das Ergebnis geriet so fast zur Nebensache, war aus Ferrari-Sicht aber mehr als erfreulich: Charles Leclerc hatte im ersten Q3-Run in 1:19.307 Bestzeit aufgestellt, 0,039 Sekunden vor Lewis Hamilton und 0,047 vor Valtteri Bottas (beide Mercedes). Allerdings steht das ganze Qualifying wegen des bizarren Endes "under Investigation".

"Dieses Qualifying wird als das lächerlichste in die Geschichte der Formel 1 eingehen. So einen Schwachsinn habe ich noch nie gesehen", kommentierte Ernst Hausleitner in der Live-Übertragung des 'ORF'. Und Mercedes-Teamchef Toto Wolff ärgert sich: "Da haben wir ziemlich dämlich ausgeschaut. Das ist die Formel 1 und nicht irgendeine Formel Renault!"

Erste Schikane: Plötzlich verbremsen sich alle ...

Der Kampf um die beste Windschatten-Position hatte bereits beim ersten Q3-Run für absurde Szenen gesorgt. Mercedes täuschte wie schon in Baku an der Boxenausfahrt eine Startübung vor, um die anderen vorbeizulassen, und Sebastian Vettel war sich nicht zu schade dafür, in der ersten Schikane einen Verbremser vorzutäuschen.

Ganz langsam schlich der Ferrari-Star durch die Pylonen, aber als er wieder auf die Strecke kam, war er immer noch Erster - die anderen waren auf der parallel verlaufenden Strecke noch langsamer gefahren. Alexander Albon verpetzte Vettel daraufhin bei der Red-Bull-Box, aber FIA-Rennleiter Michael Masi konnte gegen dieses bizarre Treiben letztendlich nichts unternehmen.

 

Vor dem zweiten Run war Nico Hülkenberg der Erste auf der Strecke, und wie zuvor Vettel fuhr auch er im Schneckentempo durch den Notausgang. "Klassisch verbremst", grinste der Renault-Pilot hinterher. Der Einzige, der auf die schnelle Runde gehen konnte, war Carlos Sainz: "Ich weiß nicht, ob ich wirklich klug war - oder nur am wenigsten dumm", lacht der McLaren-Fahrer.

Die Tifosi konnten das Schauspiel, das sich ihnen auf der Strecke bot, zunächst nicht fassen. Nach und nach wich das betretene Schweigen aber Jubel über die Leclerc-Pole. Der hatte sich bereits am Boxenfunk vage bei seinen Ferrari-Mechanikern entschuldigt, "für die letzte Kurve" - offenbar, weil das Team eigentlich eine andere Taktik festgelegt hatte.

Vettel sauer: Absprache war "etwas anders"

"Intern war die Absprache etwas anders", grummelt Vettel, der auf dem vierten Startplatz steht. Seine erste Runde sei "wirklich in Ordnung, super" gewesen - "aber es war niemand vor mir. Und ohne Windschatten verliert man vier oder fünf Zehntel. Mindestens drei." Sein Rückstand in der Ergebnisliste: 0,150 Sekunden.

Kurios auch das Q3 von Valtteri Bottas. Denn seine erste fliegende Runde wurde zunächst gestrichen, weil er diese vermeintlich nicht vor der roten Flagge (Crash von Kimi Räikkönen) beendet hatte. Später kam sie doch wieder in die Wertung. Bitter: "Ich hatte eine gelbe Flagge in der letzten Kurve und musste vom Gas gehen. Ich glaube, das hat die Pole gekostet."

 

Räikkönens Abflug in der Parabolica war schon der zweite an diesem Wochenende. Dass der Alfa-Romeo-Pilot von der Unfallstelle hinkte, lag nicht an einer neuen Verletzung, sondern an seiner Zerrung, die er schon seit der Sommerpause mitschleppt. "Ich habe einen Fehler gemacht und den Preis dafür bezahlt", sucht der 2018er-Polesetter nicht nach Ausreden.

Dass Red Bull mit einem Auto ganz hinten stehen würde, stand wegen der Grid-Strafe schon vor dem Qualifying fest. Alexander Albon blieb im Q3-Chaos jedoch komplett ohne Rundenzeit und wurde somit als Achter gewertet. Helmut Marko sieht die Schuld dafür, dass der Thailänder keine schnelle Runde fahren konnte, übrigens bei Renault.

Kuriose Monza-Statistik von Lance Stroll

Teamchef Christian Horner ist etwas entspannter, bedauert aber, dass Albon sein wahres Können nicht zeigen konnte: "Das Ermutigende ist: Wenn wir die Sektorenbestzeiten zu einer theoretischen Bestzeit hochrechnen, landet Alex auf P5 oder sogar P4", rechnet er vor. So stehen die beiden Renaults vor Albon in der dritten Reihe.

Lance Stroll (Racing Point) stellte eine kuriose Statistik auf: In den letzten 47 Rennen schaffte er nur dreimal den Sprung unter die Top 10 - aber das war jedes Mal in Monza! Antonio Giovinazzi scheiterte hingegen nur um 0,002 Sekunden am Q3-Einzug, behauptete sich aber als Elfter vor Kevin Magnussen (Haas) und Daniil Kwjat (Toro Rosso).

 

Bereits in Q1 waren neben den beiden Williams Romain Grosjean (Haas), Sergio Perez (Racing Point) und Max Verstappen (Red Bull) ausgeschieden. Perez rollte in der ersten Lesmo-Kurve mit einem technischen Defekt aus. Verstappen meldete am Boxenfunk "No Power!", als er gerade auf seine entscheidende Runde gehen wollte.

"Es war nicht das gleiche Problem wie in Spa. Aber ich habe wieder Power verloren", verrät Verstappen, der wegen seiner Grid-Strafe ohnehin von ganz hinten losgefahren wäre. "Im Rennen ist das kein Problem. Es tritt nur auf, wenn wir im Quali-Mode fahren. Ich starte sowieso als Letzter. Vielleicht bauen wir jetzt viel mehr Downforce drauf, wenn's regnet."

 

Das Rennen läuft aller Voraussicht nach auf ein Duell zwischen Ferrari und Mercedes hinaus. Leclerc ist zuversichtlich, wieder gewinnen zu können: "Unsere Rennsimulationen sehen gut aus. Besser als in Spa", glaubt er. Aber auch Hamilton strahlt Zuversicht aus, wenn er festhält: "Wir haben die Ferraris gesplittet. Das war wichtig."

Der Grand Prix von Italien (Start um 15:10 Uhr) wird im TV von RTL, Sky, ORF und SRF live übertragen. Tiefergehende Informationen gibt's in den Live-Tickern von Motorsport-Total.com und Formel1.de. "Paddock live" mit Maria Reyer steigt zu Mittag ein. "Rennen live" mit Christian Nimmervoll beginnt um 14:40 Uhr. Beides ideal als "Second Screen" auf Handy oder Tablet!

Mit Bildmaterial von LAT.

Vorheriger Artikel Lewis Hamilton: Huberts Tod "hat mich im tiefsten Inneren getroffen"
Nächster Artikel "Vollidioten": Qualifying-Posse sorgt für Ärger und Untersuchung

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland