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Grand Prix Singapur 2018: Hamilton lässt Vettel keine Chance!

Keine Chance für Sebastian Vettel: Lewis Hamilton feiert beim Nachtrennen einen sicheren Sieg und gerät nur einmal in Gefahr, als er auf zwei Heißsporne aufläuft

Race winner Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09

Race winner Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W09

Zak Mauger / Motorsport Images

Lewis Hamilton hat das "Night-Race" in Singapur gewonnen und damit einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Formel-1-WM 2018 gemacht. Der Mercedes-Fahrer siegte auf dem Marina Bay Street Circuit vor Max Verstappen (Red Bull) und seinem großen Rivalen Sebastian Vettel (Ferrari) und baute seinen Vorsprung in der Fahrerwertung von 30 auf 40 Punkte aus.

Die Zahlen zum Rennen:

War Hamiltons Pole am Samstag noch ein Kraftakt, von Mercedes-Teamchef Toto Wolff als "epische" Fahrerleistung gefeiert, so sah sein Sieg im Rennen ganz einfach aus. "War es aber nicht", korrigiert er, mit Schweiß im Gesicht. Besonders von Ferrari hatte er mehr Gegenwehr erwartet: "Sie waren eigentlich sehr stark hier. Ich bin mir nicht sicher, wohin das verschwunden ist."

Die Vorentscheidung fiel (wie befürchtet) schon am Start: Polesetter Hamilton kam hervorragend weg und fuhr ungefährdet in die erste Kurve. Verstappen, dessen Sportchef Helmut Marko vor dem Rennen angekündigt hatte, er habe gegen die WM-Anwärter nichts zu verlieren, fuhr Seite an Seite mit Vettel in die erste Kurve - und hielt dort voll drauf, während Vettel nichts riskierte.

Noch in der ersten Runde ging Vettel aber an Verstappen vorbei - und hielt den zweiten Platz nur bis zum frühen Boxenstopp in Runde 14. Vettel wechselte von Hyper- auf Ultrasoft und kam ausgerechnet hinter Sergio Perez (Force India) wieder auf die Strecke. Hamilton stoppte eine, Verstappen drei Runden später. Nach dieser Sequenz war Vettel nur noch Dritter.

 

"Wir waren nicht schnell genug", seufzt er. "Ich habe in der Anfangsphase versucht, aggressiv zu sein, aber das ist nicht aufgegangen. Und dann war mein Rennen mit den anderen Reifen ein ganz anderes als das von Lewis und Max. Ich habe gehofft, mit den Reifen ins Ziel zu kommen. Das ist uns immerhin gelungen."

Hamilton geriet nur einmal in akute Gefahr, und zwar in Runde 38. Als sich vor seiner Nase die Nachzügler Sergei Sirotkin (Williams) und Romain Grosjean (Haas) um Platz 14 duellierten (unter blauen Flaggen), schrumpfte sein Vorsprung auf Verstappen binnen drei Runden von über fünf Sekunden auf null zusammen. "Lewis, Verstappen ist jetzt das Auto hinter dir", wurde der Führende gewarnt.

 

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"Ich hatte ein bisschen Pech mit dem Verkehr", sagt Hamilton. "Die Jungs zackten auf den Linien herum, da war es schwierig, an ihnen vorbeizugehen. Max hatte ein bisschen mehr Glück, daher wurde es da ganz schön knapp. Für eine Minute oder so hatte ich einen Mordspuls, aber als ich vorbei war, konnte ich mich schnell wieder absetzen."

Es hatte wohl etwas mit ausgleichender Gerechtigkeit zu tun, dass Verstappen nur ein paar Kurven weiter von Grosjean aufgehalten wurde und der alte Abstand von über drei Sekunden wiederhergestellt war. Von da an war Hamilton de facto durch. Bei der Zieldurchfahrt hatte er 9,0 Sekunden Vorsprung auf Verstappen.

"Wir haben das Tempo von Hamilton nicht mitgehen können", bedauert Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko nach zwei Stunden Rennzeit und lobt: "Die Leistung von Hamilton war unglaublich. Da kann man nur gratulieren."

 

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Verstappen darf mit seinem Abschneiden zufrieden sein, zumal ihm das Mapping des Renault-Motors heute kaum Kopfzerbrechen bereitete. Nur als sein Auto beim Losfahren nach dem Boxenstopp ruckelte, wurden Erinnerungen an Samstag wach: "Das Auto hat gezickt, in Leerlauf geschaltet, Probleme gemacht. Aber Platz zwei ist ganz okay."

Grosjean wurde dann in Form einer Fünf-Sekunden-Strafe vom schlechten Karma eingeholt, war aber nicht der Einzige, den die Rennleitung auf dem Kieker hatte. Perez wurde sogar zweimal untersucht: Bei der Kollision mit Teamkollege Esteban Ocon gleich am Start kam er noch ungestraft davon. Aber das Reinfahren gegen Sirotkin brachte ihm eine Durchfahrtstrafe ein.

Völlig zurecht: Perez hatte einen dicken Hals, weil er hinter Sirotkin entscheidende Sekunden gegen seine direkten Gegner um den siebten Platz verlor. Aber Sirotkin verteidigte sich mit seinem katastrophal langsamen Auto clever, und als Perez endlich neben ihm war, fuhren die beiden Seite an Seite nebeneinander her.

 

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Perez schien schon durch zu sein, als ihm die Sicherungen durchbrannten und er ohne jeden Grund nach links lenkte, direkt in den Williams hinein. Rein optisch ähnelte die Aktion stark dem "Revanchefoul", das Vettel einst in Baku mit Hamilton abgezogen hat.

Schon bei der Kollision mit Ocon in Kurve 3 war die Optik fragwürdig. "Ist doch klar, was passiert ist. Das hat jeder gesehen", tobt der Franzose. Perez spielte schon am Boxenfunk das Unschuldslamm: "Da war kein Platz!" Und weil Ocons Versuch, außen zu überholen, tatsächlich ambitioniert war, sprach auch die Rennleitung ihr salomonisches Urteil: "No further action."

Singapur 2018 war kein besonders aufregendes Formel-1-Rennen. Im Finish waren die Positionen im Grunde bezogen - und die einzig offene Frage, ob Vettel seine Ultrasofts über die Runden bringen würde. Was er dank des gedrosselten Tempos tat.

 

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Valtteri Bottas (Mercedes), Kimi Räikkönen (Ferrari) und Daniel Ricciardo (Red Bull) schoben sich noch zusammen, fuhren aber in unveränderter Reihenfolge über die Ziellinie. Daran änderten auch die paar Regentropfen nichts, die zwischendurch im Mittelsektor fielen, aber die Fahrbahn nie wirklich beeinflussten.

Hinter den drei Topteams nutzte Fernando Alonso (McLaren) seine optimale Ausgangslage als Elfter der Startaufstellung (Start auf Ultra- statt Hypersoft) - und profitierte davon, dass Sirotkin den früh gestoppten Perez aufhielt. Alonso wurde Siebter, gefolgt von Landsmann Carlos Sainz (Renault), Charles Leclerc (Sauber) und Nico Hülkenberg (Renault).

Grosjean landete mit seiner Strafe auf dem 15., Perez auf dem 16. und Sirotkin auf dem 19. Platz. Der Russe kassierte für das Abdrängen von Brendon Hartley (17./Toro Rosso) auch noch eine Fünf-Sekunden-Strafe, die beim dann doch noch fälligen zweiten Boxenstopp abgesessen wurde. Ocon blieb der einzige Ausfall im Rennen.

Hamilton ist nach dem "Schachspiel" (Zitat Wolff) in Singapur natürlich WM-Favorit. "Wir haben die Pace kontrolliert", sagt Wolff. Trotzdem ist er im Hinblick auf das Duell mit Vettel "gar nicht beruhigt. Wir haben sechsmal 25 Punkte, die zu vergeben sind, und wir haben in Österreich gesehen, wie schnell es gehen kann, dass du mit null Punkten dastehst ..."

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