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Formel-1-Teamchefs sind überzeugt: "In Kryptowährungen liegt die Zukunft"

Die Formel 1 würde einen Fehler machen, wenn sie sich dem Sponsoring durch Kryptounternehmen verschließt, mahnen führende Teamchefs des Sports

Das Engagement von Kryptosponsoren in der Formel 1 hat in den vergangenen Jahren einen Boom erlebt. Der überwiegende Mehrheit des Starterfeldes wird inzwischen von Kryptounternehmen gesponsert wird. Red Bull unterzeichnete kürzlich einen Vertrag mit der Börse Bybit im Wert von 150 Millionen Dollar.

Kryptowährungen sind jedoch nach wie vor ein kontroverses Thema. Berichte über Hackerangriffe, Verbindungen zu kriminellen Aktivitäten und Betrug schüren Skepsis. Darüber hinaus drängen sich Fragen zu den Auswirkungen auf die Umwelt auf.

Denn einige Proof-of-Work-Währungen wie Bitcoin benötigen große Mengen an Strom. Kritiker sehen darin einen Widerspruch mit Nachhaltigkeitsansatz der Formel 1.

Doch die Teams sehen das anders. Sie unterstützen die wachsende Ansicht, dass eine breitere Akzeptanz von Kryptowährungen in der Öffentlichkeit als Katalysator für die Förderung besserer erneuerbarer Energiequellen dienen kann. Kryptowährungen werden also nicht als schlecht für die Umwelt angesehen, sondern können dazu beitragen, die Situation zu verbessern.

Horner: "Der gesamte Kryptosektor ist faszinierend"

Christian Horner, Formel-1-Teamchef von Red Bull, sagt: "Ich denke, dass sich die Welt entwickelt und verändert. Der gesamte Kryptosektor ist faszinierend. Man sieht sie in allen Sportarten, und natürlich ist sie etwas, das wir uns ansehen."

"Wir nehmen das Argument der Nachhaltigkeit sehr ernst, und unsere Partner natürlich auch, also suchen wir natürlich nach Technologien, die das verbessern können. Wenn wir dabei helfen können, ist das ein aufregender neuer Sektor, und es ist toll, so viel Interesse zu sehen und dass die Formel 1 so attraktiv ist."

Toto Wolff von Mercedes räumt ein, dass die Frage des Energieverbrauchs berechtigt ist, meint aber, dass sich die Branche dessen bewusst sei und sich mit Nachdruck darum bemühe. So soll das Ethereum-Netzwerk in diesem Jahr von Proof-of-Work auf Proof-of-Stake umgestellt werden, wodurch der Energiebedarf sinkt.

"Das Argument der Nachhaltigkeit ist extrem wichtig, aber es geht nicht nur um die Energie, die verbraucht wird, sondern auch darum, woher die Energie kommt", sagt Wolff und ergänzt: "Aber man kann sich der modernen Technologie nicht verschließen. Es ist definitiv ein Bereich, der wachsen wird."

Der Mercedes-Teamchef sieht vor allem die Vorteile, die Kryptowährungen im Vergleich zum traditionellen Bankensektor bieten können, und meint, dass diese erst einmal gewürdigt und verstanden werden müssen, statt sich davor zu verschließen.

"In zehn Jahren werden Zahlungen, die zwei Tage dauern und nicht außerhalb der Arbeitszeiten durchgeführt werden können, ein Relikt der Vergangenheit sein. Und genau hier kommen die Kryptowährungen ins Spiel. Sie sind eine eigene Branche. Deshalb sind sie zu einem wichtigen Akteur in der Finanzwelt geworden, und natürlich suchen sie den Kontakt zur Formel 1."

"Für mich war es faszinierend, Kryptobörsen zu verstehen", sagt Wolff weiter. "FTX (Mercedes-Sponsor) ist eine Kryptobörse mit Milliarden von Transaktionen pro Tag. Das ist etwas, das man nicht aufhalten kann, und man muss es richtig machen. Wir sind sicherlich ein guter Partner für sie, wenn es um Nachhaltigkeit geht."

Alpine-CEO: Die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten

Auch der Chef von Alpine, Laurent Rossi, dessen Team gerade einen Fan-Token auf der Börse Binance auf den Markt gebracht hat, hält es für unfair, dass Kryptowährungen wegen ihres Energieverbrauchs besonders kritisiert werden.

Er weist darauf hin, dass es Branchen wie soziale Medien und die Unterhaltungsindustrie gibt, die täglich genauso viel Strom verbrauchen, aber selten in Frage gestellt werden.

"Es ist schwer zu ignorieren, dass unsere gesamte Welt digitalisiert ist", sagt Rossi. "Allein die Übertragung dieser Pressekonferenz kostet auch eine Menge Energie. Der wahrscheinlich am meisten verbreitete Energieverbrauch kommt von Medien."

"Was uns betrifft, schätzen wir Krypto sehr. Es ist eine Währung, es ist ein digitales Universum, es wird neue Möglichkeiten bieten. Ich bin auch der Meinung, dass Kryptowährungen die Auswirkungen von realen Währungen, die auch negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, abschwächen können."

"Man kann so oder so sehen: als halb volles oder halb leeres Glas. Ich persönlich bin klar dafür. Es geht in die richtige Richtung, eröffnet neue Welten und zeigt, dass die Formel 1 modern und relevant für das Publikum ist und nicht in der Vergangenheit feststeckt."

AlphaTauri-Teamchef Franz Tost hält es auch für falsch, alle Kryptowährungen über einen Kamm zu scheren, da Proof-of-Stake-Blockchains wie Fantom, mit dem sein Team zusammenarbeitet, deutlich weniger Energie verbrauchen. "Kryptowährungen sind zu einer wichtigen Säule in der Geschäftswelt geworden und wir können nicht die Augen davor verschließen", so Tost.

"Was die Nachhaltigkeit angeht, so muss man differenzieren und vorsichtig sein. Man kann nicht sagen, dass es per se nicht nachhaltig ist. Es kommt darauf an. Verschiedene Währungen gehen verschiedene Wege, und für uns ist das ein wichtiger Teil der Zukunft. Wir werden das natürlich unterstützen", betont er.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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