Formel-1-Teams können Felgenausrüster ab 2026 frei wählen
Felgen waren in der Formel 1 bislang Einheitsteile von einem zentralen Ausrüster, doch ab 2026 können die Teams frei wählen - Vorteile überwiegen FIA-Sorgen
Bislang werden die Felgen in der Formel 1 zentral gestellt
Foto: Motorsport Motorsport
Die Formel-1-Teams bekommen ab 2026 bei einem weiteren Bauteil Freiheiten und dürfen dort ihren Ausrüster frei wählen. Aktuell sind die Felgen in der Königsklasse noch ein Einheitsprodukt und werden zentral von BBS beliefert, doch unter dem neuen Reglement dürfen sich die Teams aussuchen, welchen Felgenpartner sie wählen.
Diese Entscheidung bestätigt der Weltverband FIA auf Nachfrage von Motorsport.com. Dahinter steckt der Wunsch mehrerer Formel-1-Teams, die Felgen wählen zu können, woraufhin die FIA das Für und Wider abwog.
Dabei wurde festgestellt, dass die Felgen kein sogenanntes "Leistungsunterscheidungsmerkmal" sind. Das bedeutet, dass die FIA nicht erwartet, dass die Teams dort zahlreiche Entwicklungsanstrengungen unternehmen, um sich in diesem Bereich einen Vorteil zu verschaffen. Dadurch sollten sich auch die Kosten im Rahmen halten.
Gleichzeitig können die Teams auf Defekte oder gewünschte Veränderungen schneller reagieren, wenn sie mit ihrem eigenen Partner zusammenarbeiten. Und außerdem können die Teams den Felgenhersteller auch für Sponsorenverträge gewinnen, was es für sie kommerziell interessanter macht.
Da das Risiko höherer Kosten als gering eingeschätzt wird, überwiegen die Vorteile, und die FIA hat dem Antrag der Teams stattgegeben.
Änderungen an den Felgen wird es im neuen Reglement 2026 aber nicht geben. Ursprünglich war einmal geplant, die großen 18-Zoll-Felgen auf 16 Zoll zu verringern, um Gewicht zu sparen, doch dagegen hatte Reifenhersteller Pirelli sein Veto eingelegt: Laut den Italienern würden 16 Zoll nicht gut zu normalen Straßenautos passen.
Pirelli wird auch über die Formel-1-Saison 2024 hinaus Einheitsausrüster der Reifen sein. Das Unternehmen hatte sich im vergangenen Jahr bei einer Ausschreibung der FIA gegen Mitbewerber Bridgestone durchgesetzt und wird die Königsklasse bis einschließlich 2027 mit Reifen beliefern - inklusive einer Option für eine weitere Saison 2028.
Bei den Reifen wird die Formel 1 weiterhin nur auf einen Ausrüster setzen. Einen Reifenkrieg, bei dem es mehrere Hersteller gibt, gibt es schon seit 2007 nicht mehr.
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