Formel-1-Teams wollen Maschinen bei Konkurrent Haas einkaufen
Das Formel-1-Engagement zahlt sich für Haas aus: Andere Teams haben bereits bei Haas angefragt, sie mit Werkzeugmaschinen zu beliefern
Gene Haas F1 Team, Haas F1 Team, Teambesitzer
Sam Bloxham / Motorsport Images
Die Formel 1 als Marketingtool zu nutzen scheint noch immer zu funktionieren: Gene Haas verkündet stolz, dass andere Teams bereits Anfragen an Haas Automation gestellt hätten, sie mit Maschinen zu beliefern. Haas gehört zu den größten Produzenten automatisierter Werkzeugmaschinen für die Industrie und stieg 2016 mit einem eigenen Team in die Formel 1 ein. Dieses wurde seitdem zweimal Achter der Konstrukteurswertung. Gene Haas erklärt, warum die Formel 1 marketingtechnisch für ihn Sinn macht.
Er folgt einer Philosophie, die er schon im NASCAR-Sport angewendet hat: Durch den Eintritt ins Fahrerlager Kontakte zu knüpfen, von denen sein Geschäft profitiert. "Viele unserer NASCAR-Mitbewerber nutzen Haas-Equipment", schmunzelt der 65-Jährige. "Jetzt haben wir Formel-1-Teams, die uns fragen, wie sie an Maschinen von uns kommen können. Wenn ich nicht hier wäre, wäre das vermutlich nie geschehen."
Als NASCAR-Team wurde Haas zunächst belächelt, schließlich gilt der US-amerikanische Rennsport im Gegensatz zur Hightech-Formel 1 eher als rustikal und altbacken. Haas zeigt jedoch, dass dies mitnichten der Fall ist: "Es werden viele ähnliche Technologien benutzt. Und so manche Leute in der Formel 1 wollten von mir schon wissen, wie wir in der NASCAR gewisse Probleme lösen. Viele wollen verstehen, wie sich diese beiden Serien entwickelt haben und was man voneinander lernen kann."
Durch das Formel-1-Engagement kann Gene Haas seinen Kunden wiederum eine enorme Exklusivität bieten: "Sofern man nicht jemanden in einem Team kennt, ist es nahezu unmöglich, auch nur in die Boxengasse zu kommen. Wir können unsere Premium-Kunden zu den Rennstrecken einladen. Es gibt ihnen das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Das wiederum wirkt sich auf unsere Wahrnehmung nach außen aus. Es ist gut, beide Welten zu verbinden."
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