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Formel-1-Technik 2018: So wischte Mercedes die Reifenprobleme weg

Ferrari sollte besorgt sein: Mercedes hat entscheidende Fortschritte auf Technikebene erzielt und seinen letzten großen Nachteil ausgeräumt - Warum die Hinterreifen am Mercedes W09 plötzlich haltbar sind wie Dauerwurst

Mercedes AMG F1 W09 EQ Power+ in garage

Mercedes AMG F1 W09 EQ Power+ in garage

Simon Galloway / Motorsport Images

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Man rieb sich verwundert die Augen: Mercedes war plötzlich beim Großen Preis von Singapur konkurrenzfähig - einer Strecke, die den Silbernen traditionell große Schwierigkeiten bereitet hat. Statt zurückzuschlagen hat Sebastian Vettel in der WM-Wertung weitere Punkte auf Lewis Hamilton verloren. Während der Brite vielleicht eines der besten Rennwochenenden seiner Karriere ablieferte, konnte er sich auf eine neue technische Entwicklung bei Mercedes verlassen, mit der er das Ruder herumriss.

Mercedes hat entscheidende Fortschritte beim Reifenmanagement gemacht, indem man eine neue Radnabe an den Start brachte. Damit konnte Lewis Hamilton im Qualifying seine Reifen auch im dritten Sektor unter Kontrolle halten und gewann dort sogar Zeit. Auch im Rennen konnte Hamilton die Hypersoft-Reifen länger am Leben erhalten als Vettel es geglaubt hat. So gelang es, Vettel und Ferrari eine empfindliche Niederlage zuzufügen. Und den Vorteil wird das Team weiter genießen.

Mercedes-AMG F1 W09, rear rim

Mercedes-AMG F1 W09, rear rim

Photo by: Giorgio Piola

Was Mercedes verändert hat

Die Änderung wurde erst sichtbar, als die Fahrzeuge in der Startaufstellung zum Großen Preis von Singapur standen. Dieses exklusive Bild von Giorgio Piola zeigt das innovative Design. Die neue Trommel, die die Radnabe umgibt, wartet mit neuen Kühlschächten auf. Und viel wichtiger: Sie hat eine neue konkave Form, die sich deutlich von der bisherigen Version unterscheidet (s. unten).

Mercedes F1 AMG W09 rear rim

Mercedes F1 AMG W09 rear rim

Photo by: Giorgio Piola

Diese alte Lösung orientierte sich stark an dem, was Ferrari und andere Teams verwenden. (s. unten)

Ferrari SF71H, rear rim

Ferrari SF71H, rear rim

Photo by: Giorgio Piola

Durch die neue Form sammelt sich innerhalb der Felge zusätzliche Luft an. Wenn die Reifen sich drehen, kann so zusätzliche Wärme abgeführt werden. Damit gelang es Mercedes, ein Überhitzen des Reifens zu verhindern.

Die neue Form dieser Trommel an der Radnabe dürfte in Einklang mit dem radikalen Design der Felgen entwickelt worden sein, die Mercedes erstmals beim Großen Preis von Belgien verwendet hat. Die "Zähne" in der Felge sorgen für mehr Fläche und somit mehr Kühlung.

Mercedes AMG F1 W09 rim detail

Mercedes AMG F1 W09 rim detail

Photo by: Giorgio Piola

So wirkten sich die Änderungen aus

Die Änderungen dürften die thermischen Eigenschaften des Fahrzeugs an den Hinterreifen deutlich verändert haben. Das wirkt sich wiederum darauf aus, wie die Reifen arbeiten. So war der Mercedes W09 plötzlich auf einer Strecke konkurrenzfähig, auf der die Fahrer in der Vergangenheit die Reifentemperatur nicht in den Griff bekamen und sie überhitzten.

Im Vorfeld des Wochenendes hatte Mercedes-Chefingenieur Aldo Costa bereits durchblicken lassen, dass eine der Hauptanstrengungen des Teams darin bestand, die Temperaturen der Hinterreifen in den Griff zu bekommen. Mehrfach hatte Mercedes in der Vergangenheit die Heizdecken an den Hinterreifen früher entfernt als an der Vorderachse, um dem Problem etwas Abhilfe zu schaffen.

Costa verrät 'Motorsport.com': "unser Fahrzeug ist in Kurven generell sehr stark. Beim Management der Reifentemperaturen arbeiten wird hart. Unser Plan ist, in Singapur Fortschritte zu machen, wo wir einige Modifikationen an den Start bringen werden. Aber ich kann nicht sagen, ob es reichen wird."

Gereicht hat es in jedem Fall: Nicht nur gelang Lewis Hamilton die Zauber-Pole mit anschließendem Sieg. Auch in der zweiten Garde konnte Valtteri Bottas Kimi Räikkönen im Qualifying schlagen, was in der Vergangenheit in Singapur undenkbar gewesen wäre.

Mercedes AMG F1 W09 rear wing comparsion, Singapore GP

Mercedes AMG F1 W09 rear wing comparsion, Singapore GP

Photo by: Giorgio Piola

Was Mercedes noch verändert hat

Mercedes hat sich nicht ausschließlich auf die Reifentemperaturen konzentriert. Der W09 wurde auch einigen aerodynamischen Neuerungen unterzogen. Am meisten fiel dabei die High-Downforce-Variante des Heckflügels auf. Das Design, das von McLaren inspiriert ist, macht sich eine Grauzone im Reglement zunutze, die es erlaubt, dass die Endplatten ihre Breite zu verändern.

Mercedes war bei Einführung des Österreich-Updates (runder Kreis im Bild) das zweite von mittlerweile vier Teams, die sich diese Reglementslücke zunutze machten. Auch in Ungarn kam der Flügel zum Einsatz. In Singapur wurden die Endplatten weiter gestreckt und mit einem kleinen vertikalen Einschnitt versehen (gelb). Diese Lösung ersetzte die hochgezogenen Aussparungen (roter Pfeil im Kreis). So produzierte der Flügel noch mehr Abtrieb.

Die FIA ist mittlerweile eingeschritten und will für das kommende Jahr den Reglementstext verändern, da weitere Teams daran arbeiten, die Grauzone auszunutzen.

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