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Formel-1-Technik 2019 erklärt: So funktionieren die S-Schächte

'Motorsport.com'-Technikexperte Gary Anderson spricht über die Funktionsweise und die Vorteile eines S-Schachts - Technik anders als vor elf Jahren

Seit Red Bull und Sauber im Jahr 2012 ihre ersten S-Schächte präsentierten, ist das Technikkonzept in der Formel 1 immer wieder zu erspähen und nicht mehr wegzudenken. Auch in der neuen Saison kommt der von Stardesigner Adrian Newey salonfähig gemachte Clou bei vielen Boliden zum Einsatz. 'Motorsport-Total.com'-Technikexperte Gary Anderson erklärt, wie er funktioniert.

Der Eingang zu den S-Schächten befindet sich an den Seiten der Nasen der Boliden und setzt einige Zentimeter vor der Vorderachse an. Die von vorne einströmende Luft wird an den Staudruck-Sensoren vorbeigeführt, gelangt an die Unterseite des Chassis und verlässt die Fahrzeug-Oberfläche.

Vor dort aus wird sie in das Innere des Wagens geführt und strömt durch einen Kanal, der im seitlichen Querschnitt aussieht wie ein "S" - daher der Name. Auf der Oberseite (kurz vor dem Cockpit) tritt sie wieder aus. Unerwünschte Verwirbelungen werden vermieden, der Luftstrom wird sauberer.

Ihren Stellenwert erlangt die Technik dadurch, dass sie an einer besonders sensiblen Stelle des Autos wirkt, meint Anderson: "Man möchte erreichen, dass der Luftstrom zwischen Frontflügel und Vorderreifen so schnell wie möglich ist", erklärt er, "deshalb wird auch die Aufhängung immer so aufwendig gestaltet. Alles dient dem Zweck, die Barge-Boards zu füttern." Die vor den Seitenkästen montierten Windabweiser sind seit dem vergangenen Jahr Schlüsselelement eines Formel-1-Autos.

Sie bestimmen, wie die Luft über die Seitenkästen strömt und wie effizient der Heckflügel, wo der meiste Abtrieb entsteht, gefüttert wird. Verbesserungen sind fruchtbar und lohnen doppelt, weil der relative Abtriebswert mit zunehmender Geschwindigkeit exponentiell wächst: "Wenn der Luftstrom bei 100 km/h den Wert x an Abtrieb bringt, ist es bei 200 km/h das Vierfache", meint Anderson.

Unterstützend wirkt bei dem gesamten Prozess der Diffusor am Heck des Autos. Anderson rechnet vor, dass er die relative Geschwindigkeit des Luftstroms (und damit den Betrag des erzeugten Abtrieb) um zehn Prozent verbessern könnte. Aus 200 km/h würden mit klugem Konzept 220 km/h.

Übrigens: Die aktuellen S-Schächte unterscheiden sich von denen, die 2008 (allen voran bei Ferrari) in der Formel 1 zu beobachten waren. Damals wurde durch einen Schlitz an der Unterseite der Nase Luft in das Auto und in zwei separate Kanäle geführt. Die Austrittsöffnungen lagen hintereinander auf der Oberseite des Chassis. Das Konzept wurde damals jedoch sehr schnell wieder eingemottet.

Mit Bildmaterial von Giorgio Piola.

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