Formel-1-Technik: Das "versteckte" Upgrade von Red Bull
Als das neue Upgrade von Red Bull in Silverstone zu sehen war, hat kaum einer auf eine Veränderung am Unterboden geachtet

Red Bull hat mit seinem Upgrade vor dem Formel-1-Rennen von Silverstone Aufmerksamkeit erregt und den Fokus vor allem auf das Bodywork der Motorenabdeckung gelegt, wo es ein Element gibt, das wie ein Regalbrett auf den Seitenkästen aussieht.
Etwas, das bisher unter dem Radar blieb, aber jetzt entdeckt wurde, ist eine faszinierende Änderung, die das Team am Unterboden des RB18 vorgenommen hat. Das neue Design war nicht in der Updateliste der FIA vor dem Event aufgeführt, da das Team keine völlig neue Baugruppe herstellen musste.
Stattdessen nutzt es die Vorteile des modularen Designs, das wir in diesem Jahr von den Teams sehen, wobei Teile des Unterbodens ohne viel Aufhebens gegeneinander ausgetauscht werden können.
Ursprünglich war die Entwicklung am Freitag nur am Auto von Max Verstappen zu sehen, während Teamkollege Sergio Perez die herkömmliche Variante behielt. Das stimmt mit Red Bulls Ansatz überein, neue Teile erst einmal gegeneinander zu testen, bevor man sie an beiden Autos anbringt.

So sieht die alte Version bei Red Bull aus
Foto: Giorgio Piola
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Team eine gute Korrelation zwischen den Simulationswerkzeugen und der realen Umgebung herstellen kann, bevor es die Teile für den Rest des Rennwochenendes einsetzt.
Mit dem neuen Design wird der Spieß zu Ferrari umgedreht, die auf eine Lösung setzen, die als "Schlittschuh" bekannt wurde. Der Schlittschuh, bei dem der Edge-Wing an der Unterseite des Autos und nicht an der Oberseite angebracht ist, wurde mit weiteren Designmerkmalen am F1-75 kombiniert, für den Red Bull nun eine ähnliche Logik anwendet.

Zum Vergleich: Die Lösung bei Ferrari
Foto: Giorgio Piola
Dadurch ergibt sich ein Ausschnitt im Unterboden vor dem Hinterreifen, der nicht nur eine Veränderung der Geometrie der beiden Unterboden-Sektionen ermöglicht, sondern auch einen zungenartigen Flügel freilegt, der mit der "Kufe" verbunden ist.
Weitere Co-Autoren: Norman Fischer. Mit Bildmaterial von Giorgio Piola.

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