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Analyse

Analyse: Der Sauber C36 für die Formel-1-Saison 2017

Sauber hat als 2. Team sein neues Auto für die Formel-1-Saison 2017 enthüllt und will damit nach einem schwierigen Jahr an frühere Erfolge anknüpfen.

Sauber C36

Sauber C36

Sauber F1 Team

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Sauber feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum in der Formel 1, was sich auch in der Lackierung des C36 zeigt. Außerdem wurde das Gelb des vergangenen Jahres in diesem Jahr durch Gold ersetzt.

Sauber C36 front wing detail
Sauber C36: Frontflügel

Foto: Sauber F1 Team

Das Design des Front- und Heckflügels ist dem aus dem Vorjahr ähnlich, es wurde nur an die Dimensionen angepasst, die das neue Reglement vorschreibt.

McLaren MP4/31 front wing fins, Mexican GP
McLaren MP4/31: Finnen am Frontflügel

Foto: Giorgio Piola

Die Schnittkante des Frontflügels ist viel flacher, ähnlich wie das Konzept des McLaren in der 2. Saisonhälfte 2016 (oben), das im Grunde den Trend aufgibt, einen Tunnel an der äußeren Sektion zu kreieren.

Die flacheren Flügelprofile entsprechen den breiteren Reifen, formen den Luftfluss um und leiten ihn anders über um die breiteren Vorderreifen.

Sauber C36 sidepod detail
Sauber C36: Seitenkasten

Foto: Sauber F1 Team

Die Windabweiser vor den Seitenkästen sind länger, um sich den neuen Ausmaßen des Autos anzupassen, während der Frontbereich eine quadratische Lasche aufweist (Bild: 1), die die Höhe der Schnittkante ausdehnt. Der hintere Teil schließt derweil an das vordere Ende des Unterbodens an (Bild: 2).

An den Seitenkästen gibt es einen Lufteinlass, den auch die letzte Generation der Autos hatte. Anstatt diesen jedoch zu vergrößern, was den neuen Regeln nach möglich gewesen wäre, wurde er sogar verkleinert, mit einer extremen Kerbe, die den Luftfluss, der zum Heck des Autos strömt, maximiert.

Am Seitenkasten ist ferner ein Luftleitelement angebracht, das den Luftstrom glätten und gezielt um den Seitenkasten herum zum Heckbereich führen soll. Eine kleine Finne (Bild: 3) optimiert den Luftfluss zusätzlich, ein zusätzliches Luftleitblech in R-Form (Bild: 4) soll eine bessere Anströmung des Diffusors im Heck ermöglichen.

Sauber C36 floor detail
Sauber C36: Unterboden

Foto: Sauber F1 Team

Am Unterboden gibt es vor dem Hinterreifen 11 Reifenschlitze in einem Winkel von 45 Grad sowie 2 vertikale Elemente, die ebenfalls den Luftstrom zum Diffusor führen und die Verwirbelungen vor den Hinterrädern eindämmen sollen.

Der Luftfluss von den Reifen wird lateral in den Diffusor geleitet, wenn sich der Hinterreifen bei Belastung verformt. Dadurch wird der Diffusor nicht mehr konstant mit Luft angeströmt und er verliert somit an Leistung.

Die vorderste Kante (Bild: 5) sitzt weiter vorn am Unterboden als normal und in einem recht aggressiven Winkel. Das ist ein Anzeichen dafür, dass die Teams verstärkt darauf achten, den Luftfluss um die neuen Pirelli-Breitreifen herum zu steuern.

Sauber C36 cockpit and airbox detail
Sauber C36: Airbox

Foto: Sauber F1 Team

Wie bei Manor Racing in der Formel-1-Saison 2016 hat Sauber auf der Cockpit-Umrandung ein Luftleitblech installiert, das leicht nach außen gewölbt und damit aggressiv geformt ist. Es dient dazu, den Luftfluss wie gewünscht über den Seitenkasten zu lenken.

Mercedes W01 air intake evolution
Mercedes W01: Airbox

Foto: Giorgio Piola

Die große Überraschung am C36 ist ein massiver Überrollbügel, der die Airbox über dem Cockpit teilt. Auch andere Teams haben bereits ein solches Design verwendet, darunter Mercedes am W01 (2010), Force India am VJM04 (2011) oder Lotus am T28 (2011).

Natürlich hat die Sauber-Version ihre eigenen Vorzüge, dient aber einem ähnlichen Zweck – das Gewicht zu verringern und den Luftfluss zum Heckflügel sowie die Frischluftzufuhr zum Motor/Turbolader zu verändern.

Force India VJM04 air intake
Force India VJM04: Airbox

Foto: Giorgio Piola

Das Reglement wurde für 2011 geändert, um die Teams davon abzuhalten, die gleiche, sehr dünne Überrollbügel-Struktur zu nutzen wie Mercedes. Die Idee griffen 2011 aber auch Lotus und Force India für ähnliche Lösungen auf.

Es ist das 1. Mal seit 2011, das wir eine derartige Verbindung zwischen der Airbox, dem Überrollbügel, der Motorabdeckung und dem Heckflügel sehen.

Die Airbox hat nicht mehr das trapezförmige Design, das es eine Zeit lang gab, und das von Kühl-"Ohren" und größeren Lufteinlässen unterstützt wurde. Neu sind allerdings mehrere kleinere Öffnungen am unteren Teil der Airbox, die wahrscheinlich dazu da sind, zusätzliche Aggregate und die Elektronik unter dem Motor zu kühlen.

Sauber C36 rear wing detail
Sauber C36: Heckflügel

Foto: Sauber F1 Team

Die Motorabdeckung des C36 weist eine Finne auf, wie wir sie bereits am Windkanalmodell des Manor gesehen haben. Das Design wird vermutlich an vielen der neuen Autos 2017 zu sehen sein, da der Heckflügel in der Formel-1-Saison 2017 viel tiefer sitzt und ihm somit viel bessere Stabilität verliehen werden kann.

Wie der Toro Rosso des vergangenen Jahres hat der Heckflügel des C36 offene Lüftungsschlitze an den Endplatten. Diesen Trend griffen in der Formel-1-Saison 2016 auch Mercedes, McLaren und Sauber auf.

Die Endplatten weisen darüber hinaus am unteren Viertel diverse Schlitze auf. Die Teams versuchen damit, die Anströmung des Diffusors zu verbessern.

Sauber C36 rear wing detail
Sauber C36: Heckflügel

Foto: Sauber F1 Team

Der Flügel wird von einer zentralen Strebe gestützt, die über dem Auspuff befestigt ist (und sich, wie im vergangenen Jahr, wahrscheinlich mit ihm kreuzt) und mit dem Auslöser des DRS verbunden ist.

Der obere Flap des Heckflügels hat zur Mitte hin eine interessante Form und neigt sich nicht nur in Richtung des V-Einschnitts, sondern wölbt sich auch aggressiv nach vorn.

Eine der Einschränkungen für das Team ist, dass es einen 1 Jahr alten Ferrari-Motor einsetzen wird. Ferrari und Haas greifen indes auf einen neuen Ferrari-Antriebsstrang zurück.

Im Fall von Sauber könnte das aber nicht so schlecht sein, da das Team die Architektur der Antriebseinheit bereits seit Beginn der Formel-1-Saison 2016 kennt und so bereits vergangenes Jahr alle Probleme lösen konnte.

Außerdem hat der Verbleib beim 2016er-Motor wahrscheinlich mehr Ressourcen für die Aerodynamik-Abteilung freigesetzt. Und das ist positiv, denn die Aerodynamik nimmt in der Formel-1-Saison 2017 eine Schlüsselrolle ein.

Trotzdem kann sich der 1 Jahr alte Motor bei der Leistung bemerkbar machen. Insbesondere, da die neuen Motoren darauf ausgelegt sind, den erhöhten seitlichen Belastungen zu widerstehen, die auf die neuen, schnelleren Autos einwirken. Diese Kräfte gab es in dieser Form 2016 nicht.

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