Formel-1-Technik: Diese Änderungen verhalfen Ferrari zum Heimsieg in Monza
Einige wichtige Upgrades haben Ferrari am vergangenen Wochenende dabei geholfen, McLaren zu besiegen und den Heimsieg in Monza zu holen
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Charles Leclercs brillanter Umgang mit den Reifen war ausschlaggebend für seinen Sieg für Ferrari beim Großen Preis von Italien. Doch an einem Tag, an dem Rivale McLaren der verpassten Chance auf einen Doppelsieg nachtrauerte, spielten auch die Leistungsunterschiede zwischen den Autos eine wichtige Rolle.
Dem Zweifel von McLaren, mit dem MCL38 nur mit einem Stopp über die Runden zu kommen, stand die Zuversicht von Ferrari gegenüber, dass der verbesserte SF-24 genau das schaffen kann.
Und nach einer Reihe von Rennen, bei denen Ferrari mit dem Unterboden zu kämpfen hatte, scheint das Team das Vertrauen in sein Paket zurückgewonnen zu haben, denn eine Reihe von kleinen und großen Entwicklungen hat die Dinge wieder ins Lot gebracht.
Einige der für Monza vorgenommenen Änderungen waren streckenspezifisch, aber andere scheinen eindeutig ein Mittel gegen die Ineffizienzen zu sein, die das Auto seit dem ersten Auftreten der Bodenprobleme durch das Upgrade für den Spanien-Grand-Prix gezeigt hatte.
Auch wenn einige der Änderungen unbedeutend erscheinen mögen, muss man sich vor Augen halten, dass sich die Teams für Verbesserungen jetzt wirklich etwas einfallen lassen müssen - jeder kleine Fortschritt ist wichtig.
Tatsächlich sind einige der kleinen Detailänderungen sogar noch wichtiger, da sie dazu beitragen, das Paket als Ganzes zu optimieren und latente Performance freizusetzen, die durch die erwähnten Änderungen allein nicht voll ausgeschöpft werden konnte.
Eine scheinbar unbedeutende Änderung war die Position der Kameragehäuse an der Seite der Nase. Aufgrund ihrer Größe und Position haben sie jedoch einen erheblichen Einfluss auf die vorbeiströmende Luft. So können sie in Verbindung mit den Aufhängungsverkleidungen die Strömung stromabwärts verbessern.
In diesem Fall hat Ferrari die Kameragehäuse weiter nach unten versetzt, sodass sie sich nicht mehr in einer Linie mit den oberen Aufhängungselementen befinden (alter Vergleich im kleinen Bild rechts oben).
Vergleich der Spiegelhalterung und des Kameragehäuses
Foto: Giorgio Piola
Eine weitere kleine Änderung am SF-24 betraf die Form und Länge des Halms des Außenspiegels.
Es handelt sich nun um ein sehr schlankes Bauteil, das nicht mehr als unterstützende Fläche zur Regulierung des Luftstromes über die Oberseite des Seitenkastens dient, sondern nur noch eine deutlich geringere Wirkung hat.
Der Seitenkasten selbst wurde ebenfalls optimiert, indem Änderungen am Bodywork vorgenommen wurden, um die Größe des Unterschnitts zu vergrößern und die Höhe und Tiefe der Gürtellinie anzupassen.
Die größte Änderung am Auto betrifft jedoch den Boden, wo das Team eine Reihe von Aspekten in Angriff genommen hat, um ein breiteres Betriebsfenster zu schaffen und die Konstanz unter verschiedenen Bedingungen zu verbessern.
Dazu gehört eine Änderung der Verteilung und des Designs der Bodengitter über ihre gesamte Länge, was auch eine Anpassung der vorderen Bodenkante erforderlich machte.
Die Details am Unterboden
Foto: Giorgio Piola
Auch der vordere Teil des Edge-Wings wurde in seiner Krümmung leicht angepasst, um dem Ausschnitt in der Mitte Rechnung zu tragen (roter Pfeil).
In der Zwischenzeit wurden auch die Metallstützen zwischen dem Edge-Wing und der Kante des Bodens überarbeitet, und zwar nicht nur in Bezug auf ihre Position, sondern auch in Bezug auf einige ihrer Eigenschaften, vielleicht um unter bestimmten Bedingungen eine größere Biegung zu ermöglichen.
Ein Blick auf den Diffusor des Ferrari
Foto: Giorgio Piola
Alle diese Änderungen wären jedoch nutzlos, wenn der Diffusor sie nicht nutzen könnte. Es ist daher nicht verwunderlich, dass hier weitere Änderungen vorgenommen wurden, wobei sich das Bootsheck deutlich vom vorherigen Design unterscheidet.
Es weist nun einen dreieckigen Abschnitt im unteren Teil des Bodens auf, bevor ein gebogenerer Abschnitt die seitliche Ausdehnung der Oberfläche übernimmt, von der ein großer Teil ebenfalls neu profiliert wurde.
Der neue Ferrari-Heckflügel in Monza
Foto: Giorgio Piola
Ferrari hat sich für den Großen Preis von Italien auch für einige streckenspezifische Updates entschieden, darunter ein neuer Heckflügel, der nun auch die gleiche Architektur wie die Flügel für 2024 besitzt, anstatt einfach auf die Lösung des Vorjahres zurückzugreifen.
Zum Vergleich: Die alte Variante in Spa
Foto: Giorgio Piola
Der neue Flügel verfügt über denselben halb freitragenden Spitzenbereich wie der in dieser Saison verwendete Flügel und ist mit dem in Spa eingesetzten Flügel zu vergleichen, auch wenn die neue Version im Spitzenbereich ein runderes Profil aufweist.
In der Zwischenzeit hat das Team auch das Design des Hauptflügels und des oberen Flaps überarbeitet, um sie besser an die Eigenschaften von Monza anzupassen. Dazu gehört eine wesentlich flachere Hauptebene, während beide Elemente im Bereich der erlaubten Boxregion deutlich weniger Platz beanspruchen.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.