Formel-1-Technik: Ein McLaren-Update im Mercedes-Style
McLaren hat sich bei einem Update in Frankreich von Mercedes inspirieren lassen - Außerdem: Ferrari-Frontflügel, ein Knopfschutz und Neues bei AlphaTauri
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Um für den Kampf gegen Ferrari gerüstet zu sein, hat McLaren ein ziemlich umfangreiches Update mit nach Frankreich gebracht. Die erste dieser Änderungen war an der Front des MCL35M zu sehen, wo McLaren auch endlich die Chassishörner angebracht hat, mit denen andere Teams schon eine Weile unterwegs sind.
Die von McLaren eingeführte Variante ähnelt der, die Mercedes verwendet, und nicht den Varianten mit mehreren Elementen wie bei Ferrari oder Alfa Romeo. Diese Winglets helfen dabei, den Luftstrom in diesem Bereich umzuleiten, um die Performance des Luftstroms weiter hinten zu verbessern.
Zu diesem Zeitpunkt der Saison hat McLaren die Kühlungsanforderungen des Mercedes-Aggregats besser im Griff und hat sich dafür entschieden, den Kühlauslass am Heck des Autos zu verkleinern, um aerodynamische Vorteile zu erzielen.
Um dies zu kompensieren, hat das Team die Möglichkeit, die Kühlpaneele neben dem Cockpit zu öffnen. Das hat McLaren in Frankreich auch getan und war leicht zu erkennen, da sie aus reinem Carbon bestanden und nicht lackiert waren.
Die Kühllamellen waren nur auf der linken Seite zu finden Foto: Giorgio Piola
Am Heck des Autos hat das Team das Design der Heckflügel-Endplatte deutlich verändert und sich für einen horizontalen Satz von Lamellen entschieden, wo normalerweise Schlitze wären.
Auch der Heckflügel bei McLaren wurde überarbeitet Foto: Giorgio Piola
Veränderter Flügel bei Ferrari
Ferrari kam mit einem überarbeiteten Frontflügel nach Frankreich, der einige subtile Veränderungen aufwies.
Der Flügel mit der neueren Spezifikation ist der obere der beiden in der Abbildung und zeigt, wie der flache Abschnitt der Fußplatte entfernt wurde. Dadurch wurde die Breite des Bogens vergrößert, was die Form, Geschwindigkeit und Richtung des entstehenden Wirbels verändert.
Die Frontflügel von Ferrari im direkten Vergleich Foto: Giorgio Piola
Dies würde es dem Team ermöglichen, das Auto etwas mehr auf eine bessere Fahrzeugbalance zu trimmen - allerdings auf Kosten der Lenkung des Luftstroms über und um den Vorderreifen im äußersten Bereich.
Der untere Teil der Endplatte (blauer Pfeil) ist deutlich kürzer Foto: Giorgio Piola
Schutz für den "Magic Button"
Mercedes hat sich dazu entschieden, in Frankreich eine kleine Änderung an den Lenkrädern vorzunehmen, um eine Wiederholung des Problems zu verhindern, das Lewis Hamilton beim Neustart des Grand Prix von Aserbaidschan ereilte.
Den "Magic Button" kann man jetzt nicht mehr aus Versehen betätigen Foto: Giorgio Piola
Neuer Unterboden bei AlphaTauri
Alpha Tauri hat weiter nach Leistung für den AT02 gesucht und für den Grand Prix von Frankreich einen neuen Unterboden eingeführt. Die Updates betreffen den Bereich vor dem Hinterreifen, denn wo vorher ein einzelner Flap über dem aufgerollten Unterbodenabschnitt angebracht war, wurde ein zusätzlicher Flap hinzugefügt.
Die Veränderungen am Unterboden von AlphaTauri Foto: Giorgio Piola
Durch einen Hohlraum im Frontflügel wird Luft geleitet Foto: Giorgio Piola
Die Fußplatte wurde kantiger gestaltet, was auch bedeutet, dass die Form der Fläche, die zum Hohlraum in der Fußplatte führt, ebenfalls geändert wurde. Yuki Tsunodas Auto, das nach seinem Unfall während des Grand Prix von Frankreich weggehoben wurde, gab uns einen tollen Blick auf diesen Bereich des Flügels von unten.
Das abtransportierte Auto von Yuki Tsunoda gab einen Einblick von unten Foto: Giorgio Piola
Weitere Co-Autoren: Norman Fischer. Mit Bildmaterial von Giorgio Piola.
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