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Formel-1-Technik: Neue "Kufe" bei Red Bull als Mittel gegen Porpoising?

Red Bull hat eine neue Metallstrebe unter dem Unterboden, die den Effekt des Porpoisings eindämmen könnte - Ferrari testet Update bei Pirelli-Ausfahrt

Formel-1-Technik: Neue "Kufe" bei Red Bull als Mittel gegen Porpoising?

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Einer der wichtigsten Leistungsfaktoren für die aktuelle Generation von Formel-1-Autos mit dem Ground-Effect ist die Aerodynamik des Unterbodens - ein Bereich, der oft nicht sichtbar ist. Und so wie wir in diesem Jahr eine Vielzahl verschiedener Seitenkastenlösungen von Teams gesehen haben, scheint es - aus den Blicken, die wir erhaschen konnten - auch unterschiedliche Ansätze für den Unterboden zu geben.

Jedes Team hat seine eigene Interpretation, wie die Performance innerhalb der Grenzen des neuen Reglements am besten herauszuholen ist, auch wenn jedes Team die Konstruktionen seiner Konkurrenten studiert, um die optimale Lösung zu finden.

Und da das Porpoising nach wie vor Kopfzerbrechen bereitet und die Aerodynamik des Unterbodens dabei eine entscheidende Rolle spielt, gibt es seit Imola ein paar Fragezeichen um ein Konzept, das Red Bull für die Unterseite seines RB18 verwendet.

Der Unterboden von Red Bull hat eine Art Kufe, also einen Metallstreifen mit Löchern darin, die in der hinteren äußersten Ecke des Unterbodens liegt und einige Performance-Vorteile mitzubringen scheint.

Die naheliegendste Vermutung ist, dass die Metallstrebe die Durchbiegung des Unterbodens unter Last verhindert und somit ein zu früh einsetzendes Porpoising unterbindet.

Unterboden des Red Bull RB18

Red Bull hat eine Art Kufe unter dem Unterboden

Foto: Giorgio Piola

Dies könnte auf zweierlei Weise erreicht werden: erstens durch Hinzufügen einer gewissen Steifigkeit direkt in diesem Bereich des Unterbodens, zweitens aber auch dadurch, dass es als eine Art Kufe fungiert - indem es verhindert, dass sich der Boden weiter durchbiegt, sobald er die Schiene berührt hat.

Aus diesem Grund besteht das Bauteil aus Metall und nicht aus Carbon, sodass es sich nicht so stark abnutzt.

Weniger Gewicht, bessere Aerodynamik?

Während viele Konkurrenten von Red Bull gezwungen waren, Metallstreben auf der Oberseite des Bodens anzubringen, um ein zu starkes Durchbiegen des Bodens zu verhindern, ist dies bei Red Bull nicht der Fall - was darauf hindeutet, dass das Team das Problem im Griff hat.

Das soll nicht heißen, dass es nicht irgendwann anders sein wird, aber es ist klar, dass das Team in seiner jetzigen Konstellation nicht darauf angewiesen ist, um seine Leistungsanforderungen zu erfüllen.

Wie wir beim neuen Unterboden von Alpine in Imola gesehen haben, kann der Einbau einer Strebe zu einer Gewichtseinsparung führen, da weniger Material für den Unterboden benötigt wird, um die gleichen Anforderungen an die Festigkeit zu erfüllen.

Die Kufe von Red Bull bringt zudem noch einige Vorteile bei der Aerodynamik mit. Die Oberfläche ist nicht nur eng an die abfallende Bodenkante angepasst, sondern macht auch eine abrupte Kurve zur Hinterkante hin, was zur Ausbreitung eines Wirbels führt. Und auch die Löcher könnten eine aerodynamische Bedeutung haben.

Boot- statt Raum- und Luftfahrt

Bei der Betrachtung dieses Bildes sollte man auch einige andere Merkmale des Unterbodens des RB18 beachten, wie etwa den Metalleinsatz in der Bodenaussparung, der die Durchbiegung des Unterbodens einschränkt, und auch die Formgebung des Mittelrumpfes ist interessant.

Der vordere Teil ist nicht nur steil nach außen gewölbt, sondern weist auch eine interessante Z-förmig abgestufte Geometrie auf, da sich der Querschnitt des Bootshecks im hinteren Bereich verringert und auf den Diffusor trifft.

Interessanterweise erinnert dies an die Art von Design, die man eher mit dem Rumpfdesign in der Bootsindustrie in Verbindung bringt als mit der üblichen Assoziation der Formel 1 mit der Luft- und Raumfahrt.

Red Bull hat sich für dieses Designfeature entschieden, aber noch kein Interesse daran gezeigt, die Kickline des Diffusors weiter nach vorne zu verlegen, wie es das Reglement zulässt, während einige seiner Konkurrenten in dieser Hinsicht mehrere Fortschritte gemacht haben, um das Volumen des Diffusors in vertikaler Richtung zu vergrößern.

Stattdessen hat sich Red Bull für einen allmählicheren vertikalen Übergang entschieden, was ihnen helfen könnte, wenn wir die Auswirkungen des Porpoisings bedenken.

Neuer Ansatz bei Ferrari

Ferrari hat einen anderen Ansatz gewählt und sich für eine viel sanftere Form des Rumpfes und der Streben entschieden. Der auf dem unteren Bild zu sehende Kantenflügel wurde zu Beginn der Saison eingeführt, als das Team in Australien einen neuen Unterboden mit einem neuen Layout testete.

Da man aber nur einen zur Verfügung hatte, entschied Ferrari sich, diesen weder dort noch beim darauf folgenden Rennen in Imola einzusetzen.

Unterboden des Ferrari F1-75

So sieht der Unterboden von Ferrari aus

Foto: Giorgio Piola

Der Unterboden weist eine überarbeitete Kante auf, die den McLaren-Style-Flügel, den man sich zu Beginn der Saison angeeignet hatte, überflüssig macht. Aber, was vielleicht noch wichtiger ist, er verfügt auch über eine Strebe, die ähnlich wie beim Red Bull unter dem Unterboden angebracht ist.

Es scheint, dass das Team auch an die Freien Trainings in Australien angeknüpft hat, als man nur wenige Runden fahren konnte. Denn beim Pirelli-Reifentest kürzlich probierte Ferrari zwei Unterboden-Varianten aus. Das ist laut Reglement nun möglich, da man den Test mit aktuellen Autos absolvieren kann.

Weitere Co-Autoren: Norman Fischer. Mit Bildmaterial von Giorgio Piola.

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