Formel-1-Technik: Set-up-Unterschiede bei Russell und Hamilton in Brasilien
Machten marginale Set-up-Unterschiede bei Mercedes beim Formel-1-Wochenende in Brasilien den Unterschied zwischen George Russell und Lewis Hamilton aus?
Zu Beginn der Formel-1-Saison 2022 schien ein Sieg für Mercedes etwas zu sein, von dem man nur träumen konnte, da man mit den Schwächen des W13 kämpfte. Doch der Doppelsieg beim Großen Preis von Brasilien ist der Beweis dafür, wie unermüdlich das Team im Laufe der Saison nach Leistung strebte.
Und obwohl es Zeiten gab, in denen man sich in einer Entwicklungs- oder Abstimmungs-Sackgasse befand, hat man immer weiter daran gearbeitet, Antworten zu finden, die man brauchte, um den W13 an die Spitze des Formel-1-Feldes zu bringen.
Auch wenn es einige schwierige Zeiten gab, sollte die Erfahrung dem Team für die nächsten Saisons zugute kommen, da man nun über ein Wissen und Verständnis für die Feinheiten der neuen Generation der Bodeneffekt-Autos verfügt, das die anderen Konkurrenten vielleicht nicht haben.
Mercedes mit unterschiedlichen Heckflügeln auch im Rennen
Ein Thema, das in diesem Jahr immer wieder auftaucht, ist die Tatsache, dass die Fahrer verschiedene Aero-Set-ups verwenden, um die von ihnen bevorzugte Balance zu finden - was sich auch zu Beginn des Trainings in Brasilien fortsetzte.
Lewis Hamiltons W13 war im ersten Freien Training mit einer Konfiguration mit geringerem Abtrieb ausgestattet, als der Heckflügel mit einem oberen Flügelteil versehen war, deren Hinterkante zurückgeschnitten wurde (unten links).
Mercedes-Heckflügelvergleich im FT1 von Brasilien Foto: Giorgio Piola
Mercedes mit interessanter Flügellösung an Bremsbelüftungen
Dies war wahrscheinlich eine Reaktion auf die unterschiedlichen Lösungen, die an der oberen hinteren Ecke der Heckflügelendplatte verwendet wurden, da Russell einen traditionelleren Ausschnitt verwendete, während Hamilton die vollumfassende Variante nutzte.
Die Änderungen stehen im Zusammenhang mit dem Designansatz von Mercedes in dieser Saison, da man die Anzahl der insgesamt herzustellenden Flügel reduziert hat, was sich positiv auf die Kosten auswirkt. Außerdem wird der Zeitaufwand für Set-up-Änderungen reduziert, da die Teile leicht austauschbar sind.
So kann beispielsweise die hintere Ecke der Heckflügelendplatte ausgetauscht werden, ohne dass die gesamte Baugruppe geändert werden muss (Titelbild, rechts).
Flügel an der Bremsbelüftung von Mercedes Foto: Giorgio Piola
Red Bull blickt mit Spionagekameras in die Zukunft
Während des ersten Trainings war der RB18 von Max Verstappen für kurze Zeit mit einer kleinen Schale auf der Nase ausgestattet. Die Schale, die offenbar in 3D gedruckt wurde, weist an beiden Enden Öffnungen auf, wo Kameras angebracht sind, um Aufnahmen von der Umgebung zu machen.
Eine neue Kamera am RB18 von Max Verstappen im Training von Sao Paulo Foto: Giorgio Piola
Weitere Co-Autoren: Kevin Hermann. Mit Bildmaterial von Giorgio Piola.
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