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Analyse

Formel-1-Technik: So trimmte Ferrari seine Spiegel auf legal

Wir erklären, was hinter den drei neuen Zacken auf dem Spiegelgehäuse des SF71H steckt - Das wichtigere Update aus Baku betrifft aber den Frontflügel.

Ferrari SF71H mirrors

Foto: Giorgio Piola

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Von verbotenen Öltanks und illegaler Schmierstoff-Verbrennung für Boost-Modi bis hin zu speziellen Motoren-Mappings, um den Heckflügel aerodynamisch besser mit Auspuffgasen anzuströmen: Der Ferrari-Mannschaft wurden von der Konkurrenz infolge ihres Formaufschwungs in der Formel-1-Saison 2018 schon allerhand Tricks in den Grauzonen des Technischen Reglements nachgesagt.

Bis zum Aserbaidschan-Grand-Prix allerdings hatte der SF71H alle FIA-Überprüfungen ohne Mängel bestanden. Wenn überhaupt hatten sich nur Klarstellungen der Regelhüter ergeben. Anscheinend musste die Scuderia aber bei ihren innovativen Außenspiegel, die in Baku leicht modifiziert zum Einsatz kamen, tatsächlich umbauen, weil sich andere Teams bei der FIA beschwert hatten.

FIA-Diagramm
Grafische Darstellung der FIA-Vorschriften zu aerodynamischen Aufbauten 2018

Illustration: FIA

Das Problem: Der Artikel 3.5.5 des Technischen Reglements verfügt, dass in einem bestimmten Bereich direkt vor den Seitenkästen und vor den vorderen Kanten des Unterbodens keine aerodynamischen Aufbauten installiert werden dürfen (in unserer Grafik oben ist dieser Bereich rot markiert).

Die neuen Außenspiegel von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen liegen aber zum Teil dort und dienen mit ihrem mehrteiligen Design sehr wohl der Leitung des Luftstroms. Denn die Öffnungen auf der vorderen Seite der Gehäuse erlauben es, ihn gleichmäßiger am Chassis in Richtung Heckflügel zu führen. Das Auto wird dadurch stabiler, ergo ergibt sich aerodynamische Nutzungsweise.

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H
Außenspiegel am Ferrari SF71H

Foto: Mark Sutton

Ferrari musste deshalb Hand anlegen und verpasste seinem Außenspiegel drei kleine Zacken auf der Oberseite, die gegen die Fahrtrichtung zeigen. Sie sorgen dafür, dass das umstrittene Bauteil das Design des Unterbodens spiegelt und es aus der Vogelperspektive gesehen so weit hinten liegt, dass es über die durch die Regeln bestimmte Linie reicht. Damit ist das Design komplett legal.

Auf diese Art schaffen es die Italiener, sich den aerodynamischen Vorteil der neuen Spiegel zu bewahren, der bei einem Versetzen des kompletten Gehäuses nach hinten verloren gegangen wäre.

Ferrari SF71H mirror
Außenspiegel am Ferrari SF71H

Foto: Giorgio Piola

Interessant ist, dass der Artikel 3.5.2a des Technischen Reglements Ferrari nicht retten konnte. Dort heißt es zwar, dass Außenspiegel in Bereichen erlaubt wären, in denen keine Aufbauten gestattet sind. So simpel ist der Fall aber nicht, weil die Spiegel nur zum Teil über die Vorderkante des Unterbodens ragen – anders bei Mercedes und Red Bull, wo die Gehäuse komplett über dem vorstehenden Unterboden schweben. Beim W09 und dem RB14 stellte sich die Frage also nie.

Aller Medienaufmerksamkeit für das Thema zum Trotz: Wesentlich leistungsrelevanter als die Spiegel war in Baku der neue Ferrari-Frontflügel (siehe Zeichnung). Eine kleine Windung auf der Innenseite der äußeren Endplatte wurde umgestaltet. Sie besteht aus nur noch einem Element (1).

Ferrari SF71H front wing end plate
Frontflügel-Endplatte des Ferrari SF71H

Foto: Giorgio Piola

Der Vorteil ist, dass mehr Luft über eine Art Schaufel (2) von innen nach außen strömt und so um das Vorderrad gelenkt werden kann. Wenn sich der Flügel unter Druck verbiegt, könnte sich auch der Luftstrom ändern. Möglicherweise variieren Abtrieb und Luftwiderstand je nach gefahrenem Tempo, damit das Auto auf den Geraden respektive in den Kurven besser funktioniert. Deshalb wurde wohl ein weiterer Abweiser nach hinten versetzt und mit dem Hauptelement des Flügels verbunden (3).

 
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