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Formel-1-Technik: Warum Ferrari "Rauchzeichen" sendet

Rauch stieg auf vom Ferrari SF71H beim Formel-1-Test in Barcelona: Matthew Somerfield erklärt das Phänomen und nennt die Hintergründe

Sebastian Vettel, Ferrari SF71H and smoke

Foto: Sutton Images

Formel 1 2018: Ferrari SF71H

Der neue Ferrari-Rennwagen von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen ist da! Hier sind alle Informationen, Fotos und Videos zum neuen Formel-1-Auto 2018 des italienischen Traditionsteams!

Es war das Kuriosum bei den Testfahrten der Formel 1 in Barcelona: Der Ferrari SF71H von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen sowie die Autos der Ferrari-Kundenteams Haas und Sauber sorgten für Rauchwolken in der Boxengasse, wann auch immer sie auf die Strecke gingen. Was zunächst als Zufall abgetan wurde, trat alsbald regelmäßig auf. Doch was sind die Ursachen für die Rauchentwicklung am Heck der Rennwagen? Ist es etwa der neueste Technik-Kniff von Ferrari oder eine schlichte Fehlfunktion? Matthew Somerfield ist auf Spurensuche gegangen und fündig geworden.

Demnach gehen die "Rauchzeichen" der Ferrari-Fahrzeuge auf die jüngsten Regeländerungen für die Formel-1-Saison 2018 zurück. Konkret: auf das nochmals verschärfte Verbot der Ölverbrennung; ein Gebiet, auf dem Ferrari noch bis 2017 höchst experimentierfreudig zu agieren schien.

Nicht so in diesem Jahr: Die Regeln sehen vor, dass der Automobil-Weltverband (FIA) die Ölverbrennung genau überwachen kann. Zudem wurden neue Regularien erlassen, die das Abführen von überschüssigem Öldampf aus Auffangbehältern betreffen.

Mithilfe von aktiven Steuerventilen hatten die Teams bisher die Möglichkeit, den Öldampf in den Lufteinlass der Fahrzeuge zu leiten. Auf diese Weise wurde der Öldampf dem Motor zugeführt, um einen Leistungszugewinn zu erzielen. Doch das ist in der Formel-1-Saison 2018 verboten. Die Teams müssen überschüssigen Öldampf in diesem Jahr am Heck des Fahrzeugs ausstoßen.

Ferrari SF71H, rear

In Artikel 5.1.12 des Technischen Regelwerks der Formel 1 heißt es dazu: "Entlüftungsflüssigkeit des Antriebsstrangs darf nur an die Luft abgegeben werden. Sie muss durch eine Öffnung abgeführt werden, die hinter der Achslinie der Hinterachse liegt, die maximal 400 Millimeter über der Referenzebene und maximal 100 Millimeter über der Mittelebene des Fahrzeugs angebracht sein darf. Entlüftungsflüssigkeit darf nicht erneut dem Antriebsstrang zugeführt werden."

Ergänzend dazu Artikel 7.8: "Aktive Steuerventile zwischen dem Antriebsstrang und dem Lufteinlass des Motors sind verboten."

Neue Röhren

Die neuen Regeln haben die Teams dazu veranlasst, neue Röhren an ihren Fahrzeugen zu installieren, die den Öldampf zum Heck hin abführen. Und an der Öffnung dieser Röhren entstand der Rauch, der bei den Testfahrten in Barcelona zu sehen war.

Sauber C37, detail rear

Ferrari hat eine Variante gewählt, bei der der Öldampf durch eine Röhre im unteren Bereich der hinteren Crash-Struktur ausgestoßen wird. Allerdings scheint der Ferrari-Antriebsstrang deutlich mehr Öldampf zu produzieren als die Antriebe anderer Hersteller. Auch deshalb war die Rauchwolke bei den Teams mit Ferrari-Motoren wesentlich prominenter als an anderen Autos.

Die kühlen Bedingungen in Barcelona haben den Effekt der Rauchentwicklung zusätzlich begünstigt. Der Luftstrom um die Crash-Struktur herum und am Diffusor hat ebenfalls verstärkend dazu beigetragen. FIA-Rennleiter Charlie Whiting sieht die Sache ohne Sorge und erinnert daran, dass es im vergangenen Jahr bei Toro Rosso ähnliche Vorfälle gab - ohne, dass ein Sicherheitsrisiko bestanden hätte: "Es läuft einfach etwas Öl durch die Dichtungen in den Turbo. Auf der Strecke wird das nicht passieren."

Mercedes-AMG F1 W09, rear detail

Die weiteren Teams im Formel-1-Feld 2018 sind andere Wege gegangen. Die Mehrheit hat die neuen Röhren im Auspuff-Umfeld installiert – wahrscheinlich auf Anraten des jeweiligen Antriebsherstellers. Andere haben zu ihrem Designkonzept passende Stellen gewählt.

Ob die Rauchentwicklung am Ferrari dazu führen wird, dass das italienische Traditionsteam vor dem Auftakt zur Formel 1 2018 in Australien noch Designänderungen am Auto vornimmt, ist bisher nicht bekannt. Möglicherweise bleibt es einfach dabei – und der Ferrari qualmt dauerhaft.

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