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Formel-1-Technik: Wie McLaren Red Bulls Ferrari-Kopie übernommen hat

Der McLaren MCL33 wies am Bahrain-Wochenende verdächtige Ähnlichkeit mit dem Red Bull RB13 auf, der sich 2017 stark am Ferrari SF70H orientierte.

McLaren MCL33 deflector comparsion

McLaren MCL33 deflector comparsion

Mark Sutton

Formel-1-Technik mit Giorgio Piola

Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!

Trotz all der Anpreisungen einer neuen Ära fuhr der McLaren MCL33 beim Formel-1-Auftakt 2018 in Melbourne noch mit einer Aerodynamik, die stark an das Vorgängermodell angelehnt war. Allerdings war die Entscheidung des Teams, auf Evolution statt auf Revolution zu setzten, keine große Überraschung. Schließlich waren die Stärken des McLaren-Chassis in den Kurven schon in der Saison 2017 bekannt.

Aber: Dass es bei McLaren im Vorfeld der Saison 2018 keine große Veränderungen gab, lag auch am schwierig verlaufenen Testprogramm im Winter. Die Behebung von Problemen mit der Kühlung bekam Vorrang gegenüber der raschen Implementierung von Performance-Updates.

So kam es, dass der McLaren MCL33 beim Grand Prix von Australien kaum Veränderungen gegenüber den Wintertestfahrten in Barcelona aufwies. Lediglich der Unterboden wurde im Bereich vor den Hinterrädern ein wenig optimiert und am Diffusor gab es ein paar kleinere Veränderungen. Aufbauend auf der Australien-Plattform gab McLaren dann am vergangenen Wochenende in Bahrain erstmals einen Einblick in die Entwicklungsrichtung für 2018.

Anpassungen am Frontflügel

McLaren MCL33 front wing detail

Der Frontflügel, der in Bahrain sowohl von Fernando Alonso als auch von Stoffel Vandoorne gefahren wurde, zeichnet sich durch überarbeitete Stützen aus, um das Flattern bei hohen Geschwindigkeiten - und damit die Störung der Aerodynamik - zu minieren.

McLaren MCL33 front wing detail

Dieser Bereich des Autos ist mit Blick auf den sogenannten Y250-Vortex von enormer Bedeutung. Der Y250-Vortex wiederum bestimmt die aerodynamische Performance zahlreicher weiter hinten liegender Bauteile.

Der Red-Bull-Weg

Weitere Veränderungen hegen freilich den Verdacht, dass McLaren einen Weg einschlägt, wie ihn Red Bull in der Saison 2017 eingeschlagen hatte, um dem RB13 Beine zu machen. Insbesondere im Bereich der Bargeboards, der Seitenkästen und am vorderen Ende des Unterbodens war McLaren in jüngster Vergangenheit verglichen mit anderen Teams nicht gerade übermäßig aktiv, was Neuerungen betrifft.

Vergleichen wir den McLaren MCL33 mal mit dem Red Bull BB14 und somit mit jenem Auto, das die gleiche Antriebseinheit im Heck hat, dann wird deutlich, dass das Team aus Woking ganz klar ein paar Schritte zurückliegt.

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14 and Fernando Alonso, McLaren MCL33

Im Zuge der verstärkten Einbindung von Adrian Newey konzentrierte sich Red Bull im vergangenen Jahr vordergründig auf einen Bereich, der vom Stardesigner selbst in den Jahren zuvor nicht in vollem Umfang ausgereizt worden war. Die Rede ist vom Bereich vor den Seitenkästen, wo sich die Bargeboards befinden.

Fortan wurde dieser Bereich des Autos für Red Bull einer der wichtigsten, was die technische Weiterentwicklung betrifft. Dank mehrerer Veränderungen an den Bargeboards und Windabweisern wurde der Red Bull RB13 sukzessive zu einem Herausforderer von Mercedes und Ferrari.

Um den richtigen Weg zu finden, kamen am RB13 zwischen den Grands Prix von Australien und Großbritannien 2017 zahlreiche unterschiedliche Varianten der Bargeboards zum Einsatz. Der wohl größte Schritt in diesem Bereich gelang Red Bull aber beim Grand Prix von Ungarn.

Reb Bull Racing RB13 sidepod bargeboard comparsion

Als Teil eines bedeutsamen Update-Pakets, das man am Hungaroring für den RB13 auspackte, gab es neues Bodywork, das nicht nur die Kühlung verbesserte, sondern auch einige aerodynamische Ineffizienzen kurierte.

Red Bull RB13: Seitenkasten

In Anlehnung an eine Lösung, die zuerst bei Mercedes gesehen worden war, platzierte Red Bull im vorderen Bereiche des Unterbodens drei Streben, um die von den Vorderreifen stammenden Luftturbulenzen zu beruhigen. Inzwischen findet man diese Lösung an den Autos zahlreicher Teams im Feld.

In Singapur dann brachte Red Bull neue Windabweiser, die jenen des Ferrari SF70H nahezu identisch waren. Die Folge war, dass Sebastien Vettel den Verdacht hegte, sein ehemaliger Arbeitgeber habe bei seinem aktuellen kopiert.

Red Bull RB13 vs. Ferrari SF70H: Windabweiser, Vergleich

Am Bahrain-Wochenende 2018 nun erinnerte der Windabweiser am McLaren MCL33 von Alonso unverkennbar an jene Idee, die 2017 von Ferrari erfunden und in Singapur von Red Bull kopiert worden war.

McLaren MCL33 deflector comparsion

Dies könnte darauf hindeuten, dass McLaren nun einen ähnlichen Entwicklungsweg einschlagen will wie es Red Bull in der vergangenen Saison getan hat. Eben dieser Weg führte dazu, dass der RB13 an Potenzial gewann, aber es dauerte eine Zeit, bis es soweit war.

So wundert es nicht, dass Alonso nicht von einem wundersamen plötzlichen Turnaround bei McLaren spricht, sondern stattdessen von "zwei entscheidenden Monaten".

 
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