Formel-1-Technik: Wie Red Bull ein Mercedes-Konzept adaptiert hat
Der Red-Bull-Bolide aus der Formel-1-Saison 2016 war nach Jahren der erste ohne S-Schacht. Grund: Das Team brauchte Platz für eine neue Geometrie der Radaufhängung.
Red Bull RB13: Nase
Giorgio Piola
Formel-1-Technik mit Giorgio Piola
Giorgio Piola analysiert und erklärt die Technik in der Formel 1!
Der eingangs beschriebene Ansatz war die Grundlage dafür, dass sich Red Bull beim RB13 für die Formel-1-Saison 2017 an den 2016er-Lösungen von Mercedes und Toro Rosso orientieren konnte.
Wir wissen, dass sich beim RB13 vieles um das Loch in der Nase dreht. Wie bereits erwähnt, ist der Hauptgrund für diese Lösung, die Luft von Beginn an zu kanalisieren, indem sie durch die Nase hindurch nach hinten geführt wird.
Wie wir im obigen Bild sehen können, wird die Luft im Bereich der Frontflügelstützen zugeführt und an der Oberseite des Chassis (blaue Pfeile) wieder abgeführt.
Das Konzept am Red Bull RB13 steht im Kontrast zu vorherigen Lösungen diverser Teams, unter anderem Red Bull selbst. So wurde beispielsweise beim RB11 aus der Saison 2015 (rechts im Bild) die Luft 150 Millimeter vor der Vorderachse zugeführt, bevor sie den S-Schacht durchlief.
Beim aktuellen RB13 (links im Bild) gibt es 3 separate Kanäle, dank derer die Luft effizienter nach hinten geleitet wird. Der Kühlung des Fahrers dienen derweil einmal mehr die kleinen Lufteinlässe an der Unterseite des Chassis. So war es bereits bei den Modellen RB10 bis RB12.
Die Regeländerungen für 2017 werden in den kommenden Wochen und Monaten zweifellos neue Designs hervorbringen. Bislang konzentrieren sich die Teams hauptsächlich darauf, die bewährten Philosophien weiterzuverfolgen.
Ein Beispiel dafür ist der Frontflügel des Williams FW40. Dank der neuen Regeln ist der Flügel insgesamt breiter. Zudem gibt es im äußeren Bereich Veränderungen, um die Luft effizienter um die ebenfalls breiter gewordenen Vorderräder zu lenken.
An der Oberkante der äußeren Endplatte gibt es nun 2 dreieckige Luftleitelemente (rote Pfeile) und hinter der Hauptkaskade gibt es ein größeres Luftleitelement. Im Zusammenspiel bewirken diese Zusatzflügel, dass die Luft auf die Vorderseite der Breitreifen trifft und anschließend effizienter um diese herumströmt.
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