Formel-1-Wintertests 2022: Übersicht zu Terminen, Strecken und Fahrern
Wann die Formel 1 vor der Saison 2022 ihre offiziellen Wintertests abhält, wo gefahren wird und wie viel Zeit den Fahrern zur Vorbereitung bleibt
Es ist das traditionelle Schaulaufen vor dem Beginn der Rennsaison: Bei den offiziellen Wintertests gehen die neuen Autos der Formel 1 2022 erstmals gemeinsam auf die Strecke. Fahrer und Teams nutzen die begrenzte Testzeit, um sich auf den Rennbetrieb einzustellen und ihre Fahrzeuge möglichst perfekt vorzubereiten.
In dieser Übersicht haben wir alle wichtigen Fakten zu den Formel-1-Wintertests 2022 zusammengetragen, von den einzelnen Terminen über die Rennstrecken bis hin zum Ablaufplan der Testwochen (sobald verfügbar).
Wo und wann finden die Formel-1-Wintertests 2022 statt?
Die offiziellen Formel-1-Testfahrten vor der Saison 2022 werden auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya in Spanien und auf dem Bahrain International Circuit bei Sachir in Bahrain ausgetragen. Gefahren wird an jeweils drei aufeinander folgenden Tagen im Februar und im März 2022.
Die Termine für die Formel-1-Wintertests 2022 sind:
23.-25. Februar 2022 in Barcelona (Spanien)
10.-12. März 2022 in Sachir (Bahrain)
Sie finden anstehende Testtermine auch in unserer Terminübersicht.
Wie viele Testtage gibt es vor der Formel-1-Saison 2022?
Zur Vorbereitung auf die Formel-1-Saison 2022 stehen Fahrern und Teams bei den diesjährigen Wintertests insgesamt sechs Fahrtage zu je acht Stunden zur Verfügung.
Zuletzt hatte die Formel 1 vor der Saison 2020 sechs Testtage eingelegt. Für 2021 war die Vorbereitung einmalig auf nur drei Tage reduziert worden.
Wie und wo kann ich die Wintertests verfolgen?
Auf unserem Portal gibt es - wie auch schon in den Vorjahren - täglich einen Liveticker und eine umfangreiche Berichterstattung. Eine TV-Berichterstattung durch den Formel-1-Streaming-Dienst F1 TV erfolgt lediglich bei der zweiten Testwoche in Bahrain. Die erste Testwoche in Spanien findet noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt: nur Medienvertreter sind vor Ort an der Strecke in Barcelona willkommen, aber keine Fans. Auch ein offizielles Livetiming wird erst bei der zweiten Testwoche in Bahrain angeboten.
Wo finde ich alle Testergebnisse?
Ergebnisse abgeschlossener Testfahrten führen wir in unserem Testcenter auf, getrennt nach Terminen und Austragungsorten (hier klicken!).
Wie viele Autos darf ein Formel-1-Team bei den Wintertests einsetzen?
Das Formel-1-Reglement schreibt vor, dass die zehn Teams bei den Wintertests jeweils nur mit einem Rennwagen fahren dürfen. So wird das schon seit Jahren gehandhabt, um Kosten zu sparen. Es sind beim Testen also maximal zehn Autos gleichzeitig auf der Strecke. Und die Fahrer eines Teams teilen sich ein Fahrzeug.
Wie viel Fahrzeit bekommt ein Fahrer bei den Formel-1-Wintertests?
Normalerweise teilen die Teams die zur Verfügung stehende Zeit bei den Wintertests zu gleichen Teilen auf ihre beiden Stammfahrer auf. Das würde 2022 bedeuten: Jeder Formel-1-Stammfahrer bekommt drei Testtage im Neuwagen, um sich auf die Saison vorzubereiten. 2021 waren es noch jeweils eineinhalb Tage.
Wer darf an den Formel-1-Wintertests 2022 teilnehmen?
Theoretisch kann jeder Rennfahrer mit einer gültigen Formel-1-Superlizenz an den Wintertests teilnehmen. Praktisch aber werden die Teams vermutlich ausschließlich ihre Stammfahrer einsetzen, weil die Vorbereitungszeit kurz ist und ein ganz neues technisches Reglement greift. Manchmal kamen bei Formel-1-Wintertests aber auch schon Testfahrer zum Zuge.
Wer fährt wann bei den Formel-1-Wintertests 2022?
Sie finden nachfolgend den Testplan der Teams, sofern sich diese bereits dazu geäußert haben. Haas darf aufgrund von Verzögerungen bei der Frachtlieferung noch einen halben Testtag anhängen, da man den Donnerstag-Vormittag dadurch verpasst hatte.
1. Tag in Bahrain (10. März) |
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Alfa Romeo | Guanyu Zhou | Valtteri Bottas |
AlphaTauri | Pierre Gasly | |
Alpine | Esteban Ocon | Fernando Alonso |
Aston Martin | Sebastian Vettel | Lance Stroll |
Ferrari | Charles Leclerc | Carlos Sainz |
Haas | - | Pietro Fittipaldi |
McLaren | Lando Norris | |
Mercedes | Lewis Hamilton | George Russell |
Red Bull | Sergio Perez | |
Williams | Alexander Albon |
2. Tag in Bahrain (11. März) |
||
---|---|---|
Alfa Romeo | Valtteri Bottas | Guanyu Zhou |
AlphaTauri | Yuki Tsunoda | |
Alpine | Esteban Ocon | |
Aston Martin | Sebastian Vettel |
Lance Stroll |
Ferrari |
Charles Leclerc |
Carlos Sainz |
Haas | Mick Schumacher | Kevin Magnussen |
McLaren | Lando Norris | |
Mercedes | George Russell | Lewis Hamilton |
Red Bull | Max Verstappen | |
Williams | Nicholas Latifi |
3. Tag in Bahrain (12. März) |
||
---|---|---|
Alfa Romeo | Guanyu Zhou | Valtteri Bottas |
AlphaTauri | Pierre Gasly | Yuki Tsunoda |
Alpine | Fernando Alonso | |
Aston Martin | Lance Stroll | Sebastian Vettel |
Ferrari | Carlos Sainz | Charles Leclerc |
Haas | Kevin Magnussen | Mick Schumacher |
McLaren | Lando Norris | |
Mercedes | Lewis Hamilton | George Russell |
Red Bull | Sergio Perez | Max Verstappen |
Williams | Nicholas Latifi | Alexander Albon |
Können die Teams beliebig viele Testrunden fahren?
Theoretisch ja. Es gibt keine Kilometer-Beschränkung bei den Formel-1-Wintertests. Wenn die Strecke geöffnet und freigegeben ist, kann beliebig getestet werden.
Es sind auch genug Reifen vorhanden: Formel-1-Lieferant Pirelli stellt jedem Team gleich viele Pneus der unterschiedlichen Mischungen zur Verfügung - ausreichend viele, dass möglichst viel gefahren werden kann und der Vorrat nicht ausgeht.
Steht es den Teams frei, einen eigenen Testplan zu entwerfen?
Ja. Jedes Team kann die zur Verfügung stehende Streckenzeit bei Formel-1-Testfahrten individuell nach seinen Wünschen nutzen und einen eigenen Fahrplan erstellen. Bei den Wintertests sind zum Beispiel auch die Reifennutzung, die Spritladung und die Fahrerbesetzung nicht vorgeschrieben. Die Teams haben hier freie Hand, dürfen aber nur je ein Auto einsetzen.
Einzig bei dezidierten Reifentests gibt Formel-1-Lieferant Pirelli das Tagesprogramm vor und kann den Teams entsprechende Aufgaben erteilen, wie die einzelnen Probefahrten umzusetzen sind.
Gelten beim Testen die gleichen Sicherheitsvorkehrungen wie beim Rennen?
Testfahrten werden in der Formel 1 nicht unter den exakt gleichen Voraussetzungen abgehalten wie Grand-Prix-Wochenenden. Es kommen allerdings die gleichen Sicherheitsbestimmungen zum Einsatz, wenn die Fahrzeuge auf die Strecke gehen.
Theoretisch könnten die Teams Fahrzeuge einsetzen, die zwar den Sicherheitsanforderungen entsprechen, am Rennwochenende aber als technisch illegal angesehen würden. Ob dieses Vorgehen ein Vorteil wäre? Unwahrscheinlich, denn ein nicht regelkonformes Fahrzeug dürfte ohnehin nicht bei einem Grand Prix verwendet werden.
Was passiert bei einem Unfall während der Testfahrten?
Ein Unfall bei Formel-1-Testfahrten ist wie ein Unfall an einem Grand-Prix-Wochenende. Je nach Schwere des Zwischenfalls kann ein solcher Unfall große Folgen haben: Zu Saisonbeginn stehen meist noch nicht allzu viele Ersatzteile zur Verfügung. Außerdem zieht ein Crash automatisch eine Reparaturpause nach sich. Das heißt, das Team verliert wichtige Vorbereitungszeit auf der Rennstrecke und muss gegebenenfalls seinen Testplan anpassen.
Welche Autos kommen bei den Formel-1-Wintertests 2022 zum Einsatz?
Die Fahrzeuge der Formel-1-Saison 2022 werden im Frühjahr vorgestellt. Sie sind nach dem neuen Formel-1-Reglement für 2022 entwickelt worden. Eine Übersicht zu den neuen Rennwagen und Neuigkeiten rund um die Fahrzeuge finden Sie hier.
Sehen wir bei den Wintertests die finalen Autos 2022?
Nein. Die Fahrzeuge werden im Verlauf der Saison 2022 und womöglich schon zum ersten Grand Prix etliche Änderungen erfahren. Die Weiterentwicklung erfolgt in der Formel 1 praktisch kontinuierlich, weil die Teams immer noch mehr Leistung aus den Autos herauskitzeln wollen. Aerodynamisch wird sich also einiges tun.
Anders ist die Ausgangslage auf Seiten der Formel-1-Antriebe: Die Motorenhersteller haben sich auf einen Entwicklungsstopp geeinigt, der ab dem ersten Rennwochenende greift. Bis dahin können die Hersteller beliebig verschiedene Spezifikationen ausprobieren, müssen sich dann aber festlegen.
Zählen die verwendeten Motoren bereits für die neue Saison?
Nein. Bei den Testfahrten dürfen die Teams beliebig viele Ersatzteile verwenden. Allerdings müssen die Fahrer trotzdem vorsichtig sein, denn zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison sind in der Regel noch gar nicht so viele Teile für das neue Auto produziert. Beim Motorenkontingent wird erst ab dem ersten Trainingsfreitag beim Auftakt-Grand-Prix gezählt.
Sind die gefahrenen Zeiten repräsentativ?
In der Regel nicht, weil es zu viele unbekannte Faktoren gibt. Zum Beispiel wissen nur die einzelnen Teams selbst, wie viel Sprit sie auf einer schnellen Runde im Auto hatten und wie stark der Motor aufgedreht war. Zwar ist es durchaus möglich, die Zeiten grob einzuordnen. Eine zuverlässige Aussage über die Reihenfolge 2022 werden aber erst die ersten Qualifyings und Rennen liefern.
Wie aussagekräftig waren die Test-Bestzeiten der vergangenen Jahre?
Wir vergleichen die Bestzeiten der Wintertests in den vergangenen zehn Jahren mit den später folgenden Bestzeiten im Qualifying auf der gleichen Strecke: Wer der Test-Schnellste auch am Rennwochenende über eine schnelle Runde vorne?
Aber Achtung: Hierbei handelt es sich nur um einen oberflächlichen Vergleich, der Faktoren wie unterschiedliche Reifensorten, Spritladungen und Wetterbedingungen zum jeweiligen Zeitpunkt außer Acht lässt. Einen ungefähren Eindruck aber vermittelt der Vergleich trotzdem.
2021 (Sachir)
Wintertest: 1:28.960 (Max Verstappen/Red Bull)
Qualifying: 1:28.997 (Max Verstappen/Red Bull)
2020 (Barcelona)
Wintertest: 1:15.732 (Valtteri Bottas/Mercedes)
Qualifying: 1:15.584 (Lewis Hamilton/Mercedes)
2019 (Barcelona)
Wintertest: 1:16.221 (Sebastian Vettel/Ferrari)
Qualifying: 1:15.406 (Valtteri Bottas/Mercedes)
2018 (Barcelona)
Wintertest: 1:17.182 (Sebastian Vettel/Ferrari)
Qualifying: 1:16.173 (Lewis Hamilton/Mercedes)
2017 (Barcelona)
Wintertest: 1:18.634 (Kimi Räikkönen/Ferrari)
Qualifying: 1:19.149 (Lewis Hamilton/Mercedes)
2016 (Barcelona)
Wintertest: 1:22.765 (Kimi Räikkönen/Ferrari)
Qualifying: 1:22.000 (Lewis Hamilton/Mercedes)
2015 (Barcelona)
Wintertest: 1:22.795 (Nico Rosberg/Mercedes)
Qualifying: 1:24.681 (Nico Rosberg/Mercedes)
2014 (Sachir)
Wintertest: 1:33.258 (Felipe Massa/Williams)
Qualifying: 1:33.185 (Nico Rosberg/Mercedes)
2013 (Barcelona)
Wintertest: 1:20.130 (Nico Rosberg/Mercedes)
Qualifying: 1:20.718 (Nico Rosberg/Mercedes)
2012 (Barcelona)
Wintertest: 1:22.030 (Kimi Räikkönen/Lotus)
Qualifying: 1:22.285 (Pastor Maldonado/Williams)
Wo finde ich alle Testtermine?
Alle anstehenden Testtermine, die offiziell bestätigt sind, haben wir in unserem Testcenter hinterlegt (hier klicken!).
Wann hat die Formel 1 zuletzt in Barcelona getestet?
2020. Die komplette Saisonvorbereitung fand damals ausschließlich auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya statt, nämlich zwei mal drei Testtage im Februar.
Warum testet die Formel 1 gerne in Barcelona?
Barcelona gilt als ideale Teststrecke. Der Kurs bietet sowohl langsame, mittelschnelle und schnelle Passagen und verfügt außerdem über eine lange Gerade. Seine Lage in Europa ermöglicht kurze Wege für die Teams, was in der stressigen Saisonvorbereitung einiges wert ist. Außerdem ist in Spanien selbst im Winter mit gutem Wetter zu rechnen und mit trockener Strecke, auch wenn die Temperaturen etwas unter den zu erwartenden Werten der Rennwochenenden liegen.
Wann hat die Formel 1 zuletzt in Sachir getestet?
2021. Damals absolvierte die Formel 1 ihre kompletten Wintertests auf dem Bahrain International Circuit, wo anschließend auch der Saisonauftakt ausgetragen wurde. Auch 2022 folgt das Auftaktrennen auf die Testfahrten in Bahrain an gleicher Stelle.
Warum testet die Formel 1 gerne in Sachir?
Die Testfahrten in Sachir bringen vor dem Saisonauftakt 2022 an gleicher Stelle logistische und technische Vorteile. Denn einerseits können die Teams ihre Erkenntnisse aus Barcelona auf einer zweiten Strecke verifizieren. Andererseits fällt einmal Reisestress weg, weil die Rennställe nach dem Sachir-Test gleich vor Ort bleiben können für den ersten Grand Prix. Ansonsten gilt: Das Wetter in Sachir ist beständig gut und heiß, damit ideal für Ausdauertests unter Rennbedingungen.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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