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Formel-1-Zukunft: Ferrari hat ein Veto-Recht, aber ...

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto beteuert, sein Team wolle bei den Formel-1-Regeln für 2021 nicht von seinem Veto-Recht Gebrauch machen, fordert aber Klarheit

Stell dir vor, das Formel-1-Reglement für 2021 wird im Oktober verabschiedet, aber Ferrari verhindert dessen Durchsetzung. Klingt unmöglich? Ist es aber nicht! Denn das Traditionsteam aus Italien verfügt tatsächlich über die Möglichkeit, mittels eines sogenannten Veto-Rechts einzuschreiten und neue Regeln zu blockieren.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat dies in Sotschi noch einmal bekräftigt: "Wir haben dieses Veto-Recht. Es wäre aber schade, wenn wir es benutzen müssten. Das ist nicht unsere Absicht. Wichtiger ist es uns, sehr konstruktiv vorzugehen."

Wie Binotto weiter erklärt, sei Ferrari viel an den Kernpunkten des neuen Formel-1-Reglements gelegen und wie diese im Detail ausformuliert werden. "Wichtig ist uns zum Beispiel die Frage, wie frei ist man bei der Entwicklung? Vor allem in aerodynamischer Hinsicht", meint Binotto. "Wir glauben nämlich, da wird uns zu viel vorgeschrieben."

Ferrari: Lieber nacharbeiten als Veto einlegen

Was der Ferrari-Teamchef damit sagen will: Seine Mannschaft (und teilweise auch die Konkurrenz) hat Zweifel an der geplanten Einführung weiterer Einheitskomponenten, was zusätzlich zur Budgetdeckelung geschehen soll. Außerdem kritisieren Ferrari und weitere Teams, dass große Regeländerungen das Feld nicht zusammenführen, sondern weiter auseinanderziehen würden.

Diese Bedenken will Binotto aber nicht als Absage an die Formel-1-Regeln für 2021 verstanden wissen. "Es gibt noch immer Raum für eine Zusammenarbeit und eine andere Entscheidung im Vergleich zum bisher Verabschiedeten", meint er. "Ich sage aber nochmals: Wir konzentrieren uns auf eine Zusammenarbeit bei den grundlegenden Themen und nicht auf unser Veto-Recht."

"Bis Ende Oktober haben wir noch einen Monat lang Zeit, um über die Grundlagen [des neuen Reglements] zu sprechen. Sollten die Regeln bis dahin nicht vollkommen zufriedenstellend sein, wäre das aber nicht dramatisch, denke ich. Wir hätten dann immer noch Zeit, um sie zu verbessern."

Zweifel an Richtigkeit des neuen Reglements

Das große Problem dabei ist allerdings: Solange die Regeln nicht final festgeschrieben sind, solange können die Teams nicht ernsthaft in die Entwicklung für 2021 einsteigen. Gleichzeitig wächst die Sorge vor "nicht beabsichtigten Konsequenzen", wie es Ferrari-Technikleiter Laurent Mekies ausdrückt. Seine Meinung: "Wir müssen sicherstellen, dass wir am Ende nicht etwas haben, was weniger gut ist als jetzt."

Sebastian Vettel, Max Verstappen, Valtteri Bottas

Alles, nur kein Einheitsbrei: Die Wunschliste der Teams für 2021 ist kurz

Foto: LAT

Deshalb positioniert sich Ferrari weiter klar gegen eine Ausweitung von Einheitsteilen in der Formel 1. "Wir hatten immer das Gefühl, die DNS der Formel 1 ist, sehr unterschiedliche Fahrzeuge zu haben. Daher hoffen wir, wir finden noch eine bessere Lösung für Bereiche, die sehr einheitlich beziehungsweise eingeschränkt werden sollen."

"Wir stehen vollkommen dahinter, die Kosten zu reduzieren. Vorsichtig sind wir allerdings dabei, wenn die Autos mehr Einheitsteile bekommen sollen und sich immer ähnlicher sehen werden. Das ist der große Unterschied", sagt Mekies.

Auch die Konkurrenz hat Vorbehalte

Ferrari steht mit diesen Bedenken übrigens nicht alleine da. Auch Red Bull verfolgt die Regeldiskussionen kritisch, wie Paul Monaghan aus der Designabteilung erklärt: "Wir hegen gewisse Sorgen."

Mercedes-Ingenieur James Allison geht es indes vor allem um die "richtige Balance" bei den Wünschen aller Beteiligten. Er sieht derzeit einen starken Kontrast zwischen den "individuellen Teams, die um ihre besten Optionen kämpfen", und den Vorstellungen der Formel-1-Eigentümer, die nach extremer Chancengleichheit streben würden, sodass "jedes Team jederzeit gewinnen" könne.

All diese Themen und Bedenken gilt es in den nächsten Wochen auszusortieren, damit Ende Oktober ein finales Regelpaket für 2021 präsentiert werden kann. Eben dieses wird von den Teams sehnsüchtig erwartet: "Normal brauchst du bei einem neuen Auto einen Vorlauf von rund 14 Monaten ", meint Allison. "Bei wirklich umfangreichen Regeländerungen vielleicht noch etwas mehr."

Mit Bildmaterial von LAT.

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