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Forscher sagt über Monza-Crash: "Hamilton hatte kein Glück"

Ein Forscher der Universität Cranfield erläutert, welche Sicherheitsmechanismen bei Lewis Hamiltons Unfall mit Max Verstappen wie zusammengespielt haben

Lewis Hamilton hatte beim Crash mit Max Verstappen in Monza weder Glück noch Schutzengel, sondern er verdankt sein Leben jahrelanger wissenschaftlicher Forschung im Sicherheitsbereich. Das ist zumindest die Überzeugung von Clive Temple, dem Direktor des Motorsportprogramms an der Universität Cranfield, an der der Halo-Sicherheitsbügel vor seiner Einführung in der Formel 1 per Saison 2018 erforscht und getestet wurde.

"Hamilton hatte kein Glück", sagt Temple. "Vielmehr ist das das Ergebnis zusammenlaufender Arbeit im Bereich Ingenieurswesen und Wissenschaft. Denn Sicherheit hat heutzutage im Motorsport oberste Priorität."

Dabei war Halo vor seiner Einführung durchaus umstritten, vor allem aus ästhetischen Gründen. Hamilton selbst zählte zu den größten Gegnern. "Bitte nicht", schrieb er damals auf Instagram und bezeichnete die Vorrichtung als "hässlichste Modifikation in der Formel-1-Geschichte".

Inzwischen ist auch der siebenmalige Weltmeister geläutert und davon überzeugt, dass Halo eine Berechtigung hat, weil es Leben rettet. Für Temple steht das außer Frage: "Halo wurde 2018 eingeführt und bewies gleich in der ersten Saison seinen Wert, als Charles Leclerc, der damals für Alfa Romeo gefahren ist, vor dem herumfliegenden McLaren von Alonso geschützt wurde."

Das war beim Grand Prix von Belgien, als Nico Hülkenberg (Renault) am Start den Bremspunkt verpasste, in Fernando Alonso reinfuhr und dessen McLaren damit zum Abheben brachte. Alonsos Auto flog über Leclerc hinweg und traf den Alfa Romeo dabei.

 

"Und dann hatten wir auch den Zwischenfall mit dem Grosjean-Feuerball im November 2020", erinnert sich Temple. "Da spielte der Halo auch wieder eine Rolle, in Kombination mit anderen Sicherheitsmechanismen wie der deformierbaren Nase, dem Sicherheitssystem im Helm und der Leitplanke."

"Es hat sich gezeigt, dass Halo heute eine der wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen ist, und es dient inzwischen allen Fahrern im Formelsportbereich, von der Formel 1 bis runter in die Formel 4", unterstreicht der Wissenschaftler.

Der Crash in Monza habe bewiesen, "dass das Halo außergewöhnlich robust ist und integral mit anderen Sicherheitsmechanismen im Auto zusammenwirkt". Die Last, die Halo aufgenommen hat, als Verstappens Red Bull auf den Mercedes von Hamilton flog, "entspricht ungefähr der Last, als würde ein Londoner Doppeldeckerbus auf dem Auto landen".

Allerdings hat besonders beim Monza-Crash auch der Überrollbügel viel von der Energie abgefangen, die im schlimmsten Fall auf Hamiltons Kopf gelandet wäre. Weshalb Formel-1-Experte Marc Surer an der Aussage von Mercedes-Teamchef Toto Wolff, Halo habe Hamilton "definitiv" das Leben gerettet, zumindest vorsichtige Zweifel äußert.

Der ganze Vorgang sei "sehr langsam" passiert, sagt Surer in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, und bei dem Unfall war seiner Beobachtung nach "keine Wucht dahinter". Der ehemalige Grand-Prix-Pilot glaubt, dass Cockpitumrandung und Überrollbügel auch ohne Halo womöglich ihren Zweck erfüllt hätten: "Die sitzen heute so tief im Cockpit. Ich glaube nicht, dass das schlimm gewesen wäre."

Die Formel 1 hat von dem Unfall inzwischen übrigens ein spektakuläres 360-Grad-Video veröffentlicht, in dem jeder User die Kräfte, die in der Situation gewirkt haben, gut visuell nachvollziehen kann.

 

Für Mercedes steht jedenfalls fest: "Dieser Ausgang ist das Ergebnis all der Sicherheitsmaßnahmen, die in der Formel 1 in den vergangenen Jahren eingeführt wurden", sagt Chefstratege James Vowles. "Halo hat ihm das Leben gerettet, der Helm hat den Schlag gut aufgenommen, ohne seinen Kopf zu verletzen, und das HANS-System hat genau das getan, was es tun sollte."

"Diesen drei Mechanismen in Kombination ist es zu verdanken, dass Lewis ein paar blaue Flecken und Schmerzen hat, aber sonst okay ist", sagt Vowles.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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