Frage über 1:07 Minuten: Leclerc verliert bei Kultjournalist komplett den Faden
Formel-1-Kultjournalist Walter Koster sorgte bei Charles Leclerc mit einer seiner berühmten langen Fragen für Verwirrung - Applaus im Medienzentrum
Walter Koster ist im Fahrerlager der Formel 1 eine lebende Legende. Wenn er sich in der Pressekonferenz meldet und eine Frage stellt, dann wissen die Piloten, dass sie Geduld mitbringen müssen. Denn der 70-Jährige von der Saarbrücker Zeitung holt bei seinen Fragen gerne einmal aus und sorgt zusammen mit seinem stark deutschgeprägten Englisch immer wieder für Schmunzeln.
Koster war schon einmal auf Platz eins gelandet, als die Formel 1 ihre lustigsten Szenen aus Pressekonferenzen der vergangenen Jahre auf YouTube veröffentlicht hatte. Gut möglich, dass er auch in einer möglichen weiteren Ausgabe wieder den Spitzenplatz belegt.
Denn auch bei der Pressekonferenz am Donnerstag in Abu Dhabi war Koster wieder einmal der heimliche Star der Fragerunde und sorgte im Medienzentrum für tosenden Beifall. Seine Frage an Charles Leclerc war handgestoppte 1:07 Minuten lang - also ungefähr so lang wie die Pole-Position-Runde von Max Verstappen in Brasilien vor zwei Wochen.
Am Ende hatte der Ferrari-Pilot jedoch den Faden komplett verloren und musste immer wieder nach dem Zweck der Frage fragen. Auch die anwesenden Kevin Magnussen und Max Verstappen hatten sichtlich Spaß und warfen immer wieder Kommentare ein. Zum Nachverfolgen bilden wir hier den Konferenzteil ungekürzt ab.
Walter Koster: "Charles, bevor ich mit meiner Frage beginne, muss ich dich an fünf Rennen erinnern. Ich lese es schnell: Ohne Zweifel hattest du mehr gute Rennen als schlechte. Aber wenn wir bei den weniger guten Rennen bleiben, mit Pech und Missgeschicken wie Baku, als der Ferrari in der Bande steckte, Bahrain, wo du die Führung durch ein Motorenproblem verloren hast, Österreich, wo du von Max überholt wurdest, Monaco, wo du beim ersten Heimrennen eine Enttäuschung erlebt hast und Letzter wurdest ..."
Charles Leclerc: "Ich bin raus ..."
Koster: "... und vermutlich der Tiefpunkt in Hockenheim mit einem Fahrfehler und Brasilien, als das Rennen nach einem Kampf mit deinem Teamkollegen zu Ende war. Jetzt meine Frage an den Popstar der Formel 1: Was war dein bestes Rennen unter den schlechten? Kannst du uns ein Ranking über die fünf weniger guten Rennen geben? Angefangen mit dem schlechtesten. Ich bin ein sehr höflicher Mensch: Bitte entschuldigt die Frage, aber ich hoffe trotzdem auf eine Antwort."
Max Verstappen: "Wow!"
Leclerc: "Das war eine lange Frage. Glückwunsch! Kevin, du kannst anfangen!"
Verstappen: "Du bist der Popstar! Aber erst einmal: Kannst du singen?"
Leclerc: "Ja, ich kann singen. Ich werde jetzt nicht singen, aber ich kann singen. Ich weiß nicht."
Verstappen: "Ich war nach ungefähr zwei Sätzen raus."
Kevin Magnussen: "Du sollst deine fünf schlechtesten Rennen ranken."
Leclerc: "Die schlechtesten Rennen? Fünf schlechte? Das ist eine simple Frage."
Koster: "Was war das beste Rennen unter den schlechtesten?"
Leclerc: "Also die fünf besten und die fünf schlechtesten?"
Magnussen: "Lass dir Zeit, Kumpel!"
Verstappen: "Wir haben jede Menge Zeit."
Koster: "Nur ein Ranking von deinen schlechtesten Rennen."
Leclerc: "Okay."
Verstappen: "Machen wir es noch komplizierter? Nur von diesem Jahr oder in der gesamten Karriere?"
Leclerc: "Okay, mein schlechtes Rennen in diesem Jahr war wohl Brasilien. Das zweite Monaco, das dritte ... äh ... das waren zwei. Das reicht, oder?"
Koster: "Das ist genug."
Magnussen: "Er hatte eine gute Saison."
Leclerc: "War die Frage nur an mich gerichtet?"
Moderator: "Die Frage war für dich. Außer Max, du möchtest deine schlechtesten Rennen der Saison darbieten? Oder Kevin?"
Verstappen: "Sparen wir uns die Zeit."
Moderator: "Machen wir weiter. Nächste Frage bitte."
Mit Bildmaterial von LAT.
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