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Formel 1 Mexiko-Stadt

Fünfmal "Sorry": George Russell glaubt, Pole war "definitiv möglich"

Ein Fahrfehler in Kurve 12 hat George Russells Jagd auf die Poleposition in Mexiko beendet, trotzdem rechnet sich der Mercedes-Fahrer gute Chancen auf den Sieg aus

Fünfmal "Sorry": George Russell glaubt, Pole war "definitiv möglich"

"Eingangs des Stadions waren wir gleichauf mit Max", sagt Toto Wolff nach dem Qualifying zum Grand Prix von Mexiko 2022, und er meint damit die letzte Q3-Runde von George Russell. Der erklärt selbst: "Ich habe das Gefühl, dass das heute unsere Pole gewesen wäre."

Tatsächlich schien der erste Platz zumindest in Reichweite. Der Mercedes-Pilot hatte im ersten Sektor 0,207 Sekunden auf Verstappen eingebüßt, im zweiten dann allerdings 0,181 Sekunden aufgeholt. Der dritte Sektor, mit der verwinkelten Passage durch das Stadion und der schnellen Peraltada-Zielkurve, musste also entscheiden.

Russell hatte dort in der ersten Q3-Runde 0,046 Sekunden auf Verstappen verloren. Verstappen konnte sich im zweiten Versuch noch einmal um 0,136 Sekunden steigern. Doch in Kurve 12, bei der Einfahrt ins Stadion, hatte sich das Thema ohnehin erledigt: Russell kam zu weit nach außen, fuhr über die weiße Linie der Streckenbegrenzung und ging vom Gas.

Am Ende konnte er seine eigene Rundenzeit nicht verbessern. "Sorry, Jungs. Sorry, sorry, sorry, sorry, sorry", funkte er nach der Zieldurchfahrt, nahm frustriert die Hände vom Lenkrad und funkte noch einmal: "Das war möglich, definitiv möglich. Sorry, Jungs."

Wolff gibt zu: Pole war knapp außer Reichweite

Wolff räumt im Interview mit 'Sky' ein: "Wahrscheinlich wäre es sich nicht ausgegangen." Aber ein "Sprung nach vorn", was die Rundenzeit betrifft, wäre möglich gewesen. Für die Position machte das keinen Unterschied: Russell blieb Zweiter, 0,304 Sekunden hinter Polesetter Verstappen und 0,005 Sekunden vor Teamkollege Lewis Hamilton.

"Es war von meiner Seite eine schreckliche Runde", ärgert er sich. "Ich beiße mir ziemlich in den Hintern. Das Auto fühlte sich toll an, in jeder einzelnen Runde dieses Wochenendes. Ich war Schnellster im zweiten und dritten Training. Aber meine erste Runde in Q1 war eine Katastrophe. Ich hatte große Probleme, fuhr ganz miserabel und fand überhaupt keinen Rhythmus."

"Die erste Runde in Q3 war ... Ich würde nicht sagen eine Sicherheitsrunde; aber es war solide, sauber. Und ich wusste, dass da noch viel Luft nach oben war. Als ich noch mehr rausholen wollte, wurde es dem Auto zu viel und ich konnte die Runde nicht ganz zu Ende bringen."

Angefangen habe das bereits in Kurve 5 mit einem "starken Übersteuern", und "dann habe ich mich im dritten Sektor verbremst, als ich das wieder gutmachen wollte. Ich bin sehr enttäuscht, weil ich finde, dass sich das Team heute die Pole verdient hätte."

Mercedes: Nach FT3 konnte man die Pole riechen

Nach der Bestzeit im Abschlusstraining witterte man bei Mercedes die Chance auf die zweite Pole des Jahres. "FP3, glaube ich, war unsere stärkste Session", findet Wolff. "Nicht gegenüber Verstappen, aber wir waren wesentlich stärker als Perez und die anderen Jungs. Wir haben im Qualifying einen Schritt zurückgemacht. Da haben wir vielleicht zu viel herumgeschraubt."

Russell dementiert: "Wir haben am Auto nichts verändert. Was anders war, waren die Bedingungen. Der Wind war ein bisschen anders, der Grip viel niedriger, die Temperatur höher. Das ist in Mexiko immer die Schwierigkeit. Einmal hast du vorn zu wenig Grip, dann hinten, abhängig von der Streckentemperatur. Und die ändert sich wirklich schnell, weil der Asphalt so dunkel ist."

Einsatzleiter Andrew Shovlin bedauert: "Nach dem Abschlusstraining sah es so aus, als ob wir um die Poleposition kämpfen könnten. Am Ende war der Rückstand auf Max etwas größer als erhofft. Wir waren bis zum letzten Sektor sehr nah an ihm dran, konnten dort aber bei den heißen Bedingungen am Nachmittag nicht ganz mit ihm mithalten."

Russell kündigt an: Will das Rennen gewinnen!

Was laut Russell "sehr schade" war, aber: "Wir stehen auf P2. Das ist immer noch das zweitbeste Qualifying des Jahres, und wir stehen mit beiden Autos in den Top 3. Es gibt viel Positives, was wir daraus mitnehmen können. Das Auto lief wirklich toll. Aber letztendlich gibt's im Rennen die Punkte. Und das wollen wir gewinnen."

Warum Mercedes gerade in Mexiko so konkurrenzfähig ist? Für Russell keine Überraschung: "In der Höhenlage hier kommt der Luftwiderstand weniger zum Tragen. Da ist Red Bull besser als wir. Normalerweise kostet uns das drei Zehntel auf den Geraden." Und: "Wir hatten schon in Austin ein Update. Dort konnten wir vielleicht noch nicht ganz zeigen, wozu es in der Lage ist."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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