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Gegen alle Erwartungen: Sieg auf ganzer Linie für Lewis Hamilton

Bottas verbraten, Vettel abserviert, Leclerc in den Defekt gejagt: Lewis Hamilton geht als Triumphator aus einem Wochenende, an dem er schon geschlagen schien

Der Große Preis von Bahrain 2019 war das beste Beispiel dafür, warum man in der Formel 1 nie aufhören sollte zu kämpfen. Lewis Hamilton setzte sich gegen alle Widerstände durch und gewann ein Rennen, das er eigentlich vom reinen Speed her nie hätte gewinnen dürfen. Doch statt des ersten Siegs für Charles Leclerc wurde es der 74. Sieg für den amtierenden Weltmeister.

Noch wichtiger als der Sieg sind jedoch die psychologischen Spitzen, die er an diesem Sonntag gesetzt hat. Allen voran gegen Teamkollege Valtteri Bottas, der ihn in Australien noch hatte alt aussehen lassen. Der Finne hatte in Bahrain nicht den Hauch einer Chance gegen den eigenen Teamkollegen. Noch wichtiger: WM-Rivale Sebastian Vettel versagten erneut im direkten Zweikampf die Nerven. Ein Triumph auf ganzer Linie für Hamilton, doch die Freude hält sich sowohl bei ihm selbst als auch beim Team in Grenzen.

"Wir haben viel Arbeit vor uns", sagte er an diesem Abend nicht nur einmal, beginnend mit der Auslaufrunde im Teamfunk. "Ferrari ist das ganze Wochenende über unglaublich stark gewesen und Charles hätte dieses Rennen gewinnen müssen. Riesen Gratulation an ihn. Er hat in jedem Fall eine riesige Zukunft vor sich."

Teamchef Toto Wolff bestätigt: "Ja, wir haben wirklich viel Arbeit vor uns. Ferrari hat hier ganz klar die Pace gemacht. Sie waren das schnellere Team, so wie wir es in Melbourne waren. Jetzt gilt es, die Köpfe zusammenzustecken und herauszufinden, warum wir so langsam waren."

Vom "desaströsen" zweiten Stint zum Sieger

Dabei war Mercedes zumindest mit Hamilton noch wesentlich stärker aufgelegt als es zu erwarten gewesen wäre. Er konnte mit Sebastian Vettel überraschend gut im ersten Stint mithalten und erwischte ihn mit einem Undercut beim ersten Stopp. Doch Mercedes hatte einen Strategiefehler gemacht und Hamilton ein zweites Mal auf weichen Reifen rausgeschickt. Mit denen hatte er keine Möglichkeit, Vettels Angriff auf mittelharten Pirellis abzuwehren.

"Der zweite Reifensatz war ein Desaster", sagt Hamilton. "Ich hatte Probleme ohne Ende und dann hat uns auch noch der Wind zu schaffen gemacht." Er fiel um mehr als fünf Sekunden hinter Vettel zurück, doch ein erneuter Undercut sollte ihn abermals in Schlagdistanz bringen - jetzt mit gleichen Waffen auf dem Medium-Reifen.

Und diesmal machte er sich den Wind zunutze, als er Vettel ins offene Messer laufen ließ: "Auf dem großen Turm in der ersten Kurve ist eine riesige Flagge. Ich habe an ihr gesehen, dass auf der Geraden in Richtung Kurve 4 ein massiver Gegenwind herrschte. Deshalb habe ich später gebremst als jemals zuvor. Ich denke nicht, dass wir uns berührt haben." Damit lag er richtig. Vettel drehte sich von selbst weg und schenkte damit Hamilton erneut eine Riesenportion Selbstbewusstsein gratis.

Damit hat er eigentlich schon mehr aus dem Rennen geholt, was eigentlich drin war. Doch dann öffnete das Drama um Charles Leclerc alle Tore zum Komplettsieg wider aller Erwartungen. "Ein fürchterliches Unglück", sagt Toto Wolff. "Das hätte eigentlich Charles' erster Sieg werden müssen. Und der wäre verdient gewesen, er war der beste Fahrer im besten Auto. Aber du musst die Rennen eben auch zu Ende fahren. Und wir haben in den vergangenen Jahren schon gesehen, dass es immer ein Kompromiss zwischen Performance und Haltbarkeit ist."

Überraschende Baustelle beim Start

Dennoch kündigt der Mercedes-Motorsportchef an, dass seine Mannschaft "die Köpfe zusammenstecken" und genau analysieren werde, warum das Pendel auf dem Bahrain International Circuit dermaßen in die andere Richtung ausgeschlagen ist als noch in Melbourne. "Uns hat hier Topspeed gefehlt", wiederholt er die Worte vom Samstag. "Und darauf wird es auch in China mit der langen Geraden dort wieder ankommen."

Auch Hamilton hat weiterhin eine Baustelle zu beheben: Den Start. Wie schon in Melbourne sah er gegen Teamkollege Bottas chancenlos aus. "Ich habe diese verdammten Starts immer und immer wieder geübt, aber es will einfach nicht funktionieren", lässt er ein wenig Verzweiflung aufblitzen. "Vergangenes Jahr hatte ich hier den besten Start des ganzen Jahres, aber dieses Jahr hat es mit derselben Herangehensweise nicht funktioniert."

Den Fehler konnte er schnell wieder ausbügeln, weil Bottas eingangs der zweiten Runde einen dicken Fehler machte, was Hamilton wieder auf Position drei spülte. Danach ergab sich ein ähnliches Szenario wie in Monza 2018: Hamilton jagte die Ferraris, bis sie eingingen. "Das war genau dasselbe Szenario", lobt Wolff. "Er hat ein paar sensationelle Runden hingelegt und sich die Position [von Vettel] geholt."

"Letztlich hätten wir Dritter und Vierter werden müssen" konstatiert der 47-Jährige. Und insofern hat Hamilton das getan, was letztlich einen Weltmeister ausmacht: Aus einem schwachen Wochenende mehr herauszuholen, als eigentlich drin war. Doch die Arbeit für Mercedes ist riesig.

Mit Bildmaterial von LAT.

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