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George Russell: Früherer Wechsel zu Mercedes wäre ein Fehler gewesen

George Russell erklärt, warum 2022 der beste Zeitpunkt für seinen Teamwechsel war, er aber womöglich trotzdem zu lang bei Williams geblieben ist

George Russell: Früherer Wechsel zu Mercedes wäre ein Fehler gewesen

George Russell wurde davon überrascht, wie schlecht Williams in seinen drei Jahren beim einstigen Erfolgsteam performt hat, räumt aber ein, dass es für seine Karriere in der Formel 1 wahrscheinlich trotzdem am besten war, jetzt erst zu Mercedes zu wechseln. Das hat der 24-Jährige in einem Interview mit dem Podcast 'Beyond the Grid' verraten.

Denn: "Wenn ich jetzt im Nachhinein drauf schaue, dann wäre es unglaublich schwierig gewesen, schon vergangenes Jahr oder 2020 zu Mercedes zu wechseln. Gegen Lewis anzutreten in einem Auto, das über so viele Jahre seinem Fahrstil angepasst wurde, wäre hart gewesen. Es war sein Baby. Jetzt hingegen beginnen alle mit einem weißen Blatt Papier. Es war der richtige Zeitpunkt."

2022 greift in der Formel 1 ein völlig neues Reglement mit neuen Autos, die auf den "Ground-Effect" setzen und komplett anders zu fahren sind als in der Vergangenheit. Viele etablierte Fahrer tun sich mit der Tendenz zum Untersteuern schwer, die in der DNA der neuen Formel 1 verankert zu sein scheint.

Nach neun von 22 Rennen: 34 WM-Punkte vor Hamilton

Nach neun von 22 Rennwochenenden ist Russell eine der Entdeckungen der Saison. Er ist der einzige Fahrer im gesamten Feld, der in keinem Rennen schlechter als Fünfter war, und liegt mit 111 Punkten an vierter Stelle der Fahrer-WM - trotz der Probleme des Mercedes-Teams. Zum Vergleich: Der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton ist mit 77 Punkten Sechster.

Russell hat sein großes Talent bereits beim Grand Prix von Sachir 2020 unter Beweis gestellt, als er anstelle des coronakranken Hamilton sein Mercedes-Debüt geben durfte, nur hauchdünn an der Poleposition vorbeischrammte und im Rennen vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas auf Siegeskurs lag, als eine Boxenpanne die ganz große Sensation verhinderte.

Russell musste 2021 trotzdem eine weitere Saison bei Williams bleiben: "Seit der Formel 2 war der Plan immer, drei Jahre bei Williams zu bleiben und dann in den Mercedes zu springen", verrät er. "Toto hat mir immer gesagt: 'Mach einfach deinen Job auf der Rennstrecke, mach so weiter wie bisher, dann wirst du im Auto sitzen!'"

Warum er vor Williams-Jahren guter Dinge war

"Als wir 2018 bei Williams unterschrieben haben, war das ein Team, das gerade drei Jahre lang aufs Podium gefahren und in der Konstrukteurs-WM P3, P5 und P5 war. Dann hatten sie 2018 ein sehr schlechtes Jahr und wurden Letzter. Aber wir dachten, Williams sei ein Team, das zurückschlagen und sich wieder auf P3 bis P5 erholen wird."

Zur Erinnerung: Anfang 2017 wechselte Paddy Lowe, der Erfolgs-Technikchef von Mercedes, zu Williams. Lowe wurde Technischer Direktor und Anteilseigner, und viele in der Branche gingen davon aus, dass das Team weiter nach vorn kommen würde. Das Gegenteil war der Fall: De 2018er- und 2019er-Autos floppten, und Anfang 2019, als Russell ins Team kam, wurde Lowe gefeuert.

Russell erinnert sich: "Wir alle fanden, dass drei Jahre ein guter Zeitraum sein würden. Ich würde um Punkte und vielleicht Podestplätze kämpfen. Im Nachhinein betrachtet waren drei Jahre am Ende des Feldes zu lang. Aber leider hat Claire (Williams, Teamchefin; Anm. d. Red.) bei den Vertragsverhandlungen einen sehr guten Job gemacht, sodass es da keinen Weg raus gab."

 

Bei weitem noch nicht am höchsten Gipfel angekommen

Vor Spa 2021, seinem ersten Podium in der Formel 1, dann endlich doch den Mercedes-Vertrag zu unterschreiben, sei "ein großer Moment" gewesen, "kein Zweifel". Aber: "Wenn ich meine Leistung nicht bringe und mir der beste Fahrer aller Zeiten den Hintern versohlt, was bedeutet es dann? Dann bin ich meinen Job wahrscheinlich nach einem Jahr los."

"Ich habe immer dieses Bild von dem Kerl vor Augen, der einen Berg besteigt, glaubt, er ist oben angekommen, und dann sieht, dass die Gipfel noch meilenweit weg sind. Und nach dem nächsten Gipfelplateau kommt wieder eins. So sehe ich mich auch. [...] Ich will Rennen gewinnen und Weltmeister werden. Und diesen Vertrag zu unterschreiben garantiert mir gar nichts."

Russell: Von Hamilton lernen, ihn aber nicht kopieren!

Außer, dass Russell die Zeit nutzen kann, von einem der besten Rennfahrer aller Zeiten hautnah zu lernen. Vor dem Heimrennen in Silverstone (Freitagstraining ab 14 Uhr im Formel-1-Liveticker) sagt er bei einem Medientermin: "Viele glauben, dass Lewis in letzter Minute an die Strecke kommt, ins Auto springt und sein Talent sprechen lässt. Aber das ist überhaupt nicht der Fall!"

"Er arbeitet wahnsinnig hart, und ich habe das Glück, dass ich mir anschauen kann, wie er arbeitet, wie er das Team motiviert und wie er versucht, auch die letzte Millisekunde aus dem Auto zu holen. Ich habe mir das immer aus der Ferne angeschaut und genau beobachtet."

Und trotzdem hat Russell nicht vor, Hamiltons Arbeitsweise einfach zu kopieren. Er, ein großer Tennisfan, erklärt das anhand von Novak Djokovic, Roger Federer und Rafael Nadal: drei herausragende Tennisspieler, aber mit völlig unterschiedlichen Spielkonzepten. Das zeigt laut Russell, dass es nicht nur einen Königsweg gibt.

"Ich glaube, dass du das tun musst, was du für dich selbst für richtig hältst", unterstreicht der Brite. "Was für Lewis richtig ist, muss nicht zwangsläufig auch für mich richtig sein. Aber es ist schon so, dass ich mir einzelne Dinge abschaue und aufgeschlossen bleibe, um mich laufend zu verbessern."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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