George Russell: Würde zu Gespräch mit Red Bull "nicht nein sagen"
George Russell wäre bereit zu einem Gespräch mit Helmut Marko, sollte ihm Red Bull für 2022 ein konkretes Wechselangebot unterbreiten wollen
George Russell hat zwar immer betont (und tut das auch weiterhin), dass er Mercedes gegenüber loyal sein wird; sollte er aber 2022 nicht Teamkollege von Lewis Hamilton werden und ein anderes Team mit einem Angebot an ihn herantreten, dann würde er sich solchen Gesprächen nicht verschließen. Das hat der Williams-Fahrer vor seinem Heim-Grand-Prix in Silverstone verraten.
"Ich versuche immer, jede Beziehung offen zu gestalten. Ich bin keiner, der es mag, Türen zuzuschlagen. Wenn mich jemand zu einem Gespräch einladen sollte, dann würde ich nicht nein sagen. Du weißt nie, was in Zukunft passiert", sagt Russell in einem Interview mit dem Podcast 'F1 Nation'.
Zwar habe er nicht vor, Mercedes zu verlassen. Doch ausschließen könne man im Leben nichts: "Die Dinge können sich manchmal ziemlich drastisch ändern. Nehmen wir nur Stefano [Domenicali]. Er war Teamchef von Ferrari, und jetzt ist er CEO der Formel 1. Ich schätze, das hätte vor zehn Jahren kein Mensch vorhergesagt", sagt Russell.
Zuvor hatte Helmut Marko erklärt, dass Russell, sollte er 2022 nicht bei Mercedes unterkommen, durchaus ein Thema sein könnte: "Russell ist mit den Leistungen, die er bei Williams jetzt zeigt, sicher eine Überlegung wert", so der Red-Bull-Motorsportkonsulent in einem Interview mit 'Motorsport.com', das am Mittwoch in voller Länge veröffentlicht wird.
Marko geht allerdings auch davon aus, dass sich die Frage gar nicht erst stellen wird, weil seiner Meinung nach klar ist, dass Russell Nachfolger von Valtteri Bottas bei Mercedes wird. Aber: Eine Bekanntgabe schon in Silverstone, wie von Formel-1-Experte Martin Brundle als charmant empfunden, wird es definitiv nicht geben.
Russell unterstreicht, dass "im Hinblick auf nächstes Jahr noch nichts unterschrieben oder fixiert" wurde, "und in Silverstone wird auch nichts bekannt gegeben". Damit gilt weiterhin, was Toto Wolff zuletzt angedeutet hat, nämlich dass die Fahrerentscheidung bei Mercedes nicht vor der Sommerpause im August fallen wird.
Sollte es mit Mercedes nicht klappen und auch kein anderes Team Interesse zeigen, dann wäre aus Russells Sicht auch ein Verbleib bei Williams kein Weltuntergang. Teamchef Jost Capito, sagt er, stelle die Weichen genau richtig, und seit Dorilton Capital an Bord ist, sind die permanenten Überlebensängste weg. Das habe das Team befreit.
"Das Team war dreimal hintereinander Letzter in der WM. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass das nächstes Jahr nicht mehr der Fall sein wird", sagt Russell. "Ich sehe keinen Grund, warum sich Williams in den nächsten Jahren nicht zurück an die Spitze kämpfen sollte."
"Das klingt aus heutiger Sicht vielleicht dumm und naiv. Aber man muss ja nur ins Jahr 2013 zurückgehen, als Valtteri und Maldonado die Fahrer waren und sie Neunter oder Zehnter in der Konstrukteurs-WM wurden. Im Jahr darauf wurden sie Dritter, mit Podestplätzen in den meisten Rennen und Polepositions."
"Wenn so eine große Regeländerung bevorsteht, dann kann sich in diesem Sport alles schlagartig ändern", sagt Russell und ergänzt: "Ich drücke Williams die Daumen, dass es für sie eine positive Veränderung wird."
Interessant, dass er sagt "für sie" statt "für uns" ...
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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