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Die Geschichte hinter dem 11. Team der Formel 1 2017

Das neueste Team der Formel 1 kämpft vielleicht nicht um WM-Punkte in der Saison 2017 – aber Besitzer Paul Stoddart tut alles dafür, dass es ein authentischer Teil des Paddocks ist.

Zsolt Baumgartner im F1-Doppelsitzer

Foto: Sutton Images

Beim Großen Preis von Spanien fand auf Initiative der neuen Formel-1-Besitzer Liberty Media erstmals ein Festival für alle an der Strecke anwesenden Formel-1-Fans statt. Größeres Unterhaltungsprogramm und mehr Aktivitäten rund um das Rennen waren dabei aber nur einige Neuerungen.

Auch im Fahrerlager hatte sich etwas getan: Eine öffentliche Bar, mehr Leben und der extra im Design der Formel 1 gestaltete Roboter. Die größte Neuerung war aber ein weiteres Rennteam, das am unteren Ende der Boxengasse seine Räumlichkeiten bezog.

Hätten dessen Boliden nicht 2 Sitze, man hätte die Truppe rund um Paul Stoddart wirklich für ein neues Team der Weltmeisterschaft halten können. Es war stilecht mit voll ausgestatteter Box und eigenem Motorhome aufgetreten.

Patrick Friesacher, F1 Experiences 2-Seater driver and F1 Experiences 2-Seater passenger Belinda Whiteside

Patrick Friesacher, F1 Experiences Doppelsitzer-Pilot und F1 Experiences Doppelsitzer-Passagier Belinda Whiteside

Foto: Sutton Images

In Wirklichkeit handelt es sich bei den F1-Doppesitzern aber um einen Eckpfeiler der Bemühungen, die Formel 1 den Zuschauern wieder näher zu bringen. Medien, Stars und einige glückliche Gewinner konnten die Erfahrung einer schnellen Runde auf dem Circuit de Catalunya machen.

Besitzer Paul Stoddart geht es aber nicht einfach um verrückte 90 Sekunden auf der Rennstrecke, sondern er möchte das authentische Gefühl eines Formel-1-Teams erzeugen. Nachdem er sein Team Minardi 2005 an Red Bull verkauft hatte, betrieb Stoddart seine F1-Doppelsitzer bisher in Eigenregie.

Zsolt Baumgartner, F1 Experiences 2-Seater driver and Patrick Friesacher, F1 Experiences 2-Seater driver

Zsolt Baumgartner, F1 Experiences Doppelsitzer-Pilot und Patrick Friesacher, F1 Experiences Doppelsitzer-Pilot

Foto: Sutton Images

Ausrüstung von Manor 

Während sich die Fahrzeuge schon lange im Besitz des Australiers befinden, hat er die Boxenausrüstung erst kürzlich erworben. Dabei handelt es sich größtenteils um Güter aus der Konkursmasse des zahlungsunfähigen Manor-Teams. Die Hinterbänkler hatten vor Beginn der Saison 2017 den Betrieb einstellen müssen.

"Das ist im Großen und Ganzen die Ausrüstung von Manor aus dem vergangenen Jahr – es gehört also irgendwie in dieses Paddock hier", sagte Stoddart. "Die Autos betrieben wir schon seit Jahren, das ist also nicht neues für uns."

Durch den Ankauf der aktuellen Ausrüstung verspricht sich der Australier ein realistisches Gefühl für Gäste in der Box. So könne auch ein wenig der Geist von Manor im Paddock weiterleben. Außerdem könne man so Menschen einen Zugang zur Formel 1 gewähren, die eine entsprechende Erfahrung sonst nie machen könnten.

Patrick Friesacher, F1 Experiences 2-Seater driver and Zsolt Baumgartner, F1 Experiences 2-Seater driver

Patrick Friesacher, F1 Experiences Doppelsitzer-Pilot und Zsolt Baumgartner, F1 Experiences Doppelsitzer-Pilot

Foto: Sutton Images

China als Wendepunkt

Geboren wurde die Idee eines inoffiziellen, 11.Teams in der Formel 1 beim Saisonstart in Australien. Bei seinem Heim-Grand-Prix betreibt Stoddart die beiden Fahrzeuge schon seit längerem und war dieses Jahr mit den neuen Eignern der Formel 1 ins Gespräch gekommen. Ursprünglich war der Beginn einer Zusammenarbeit für den Grand Prix der USA in Austin geplant gewesen – nach dem Regenchaos in China und fehlender Action auf der Strecke änderte sich die Lage aber schneller als gedacht. Liberty Media bat ihn, bereits in Barcelona vor Ort zu sein.

Zu seinem Glück hatte Stoddart beide Fahrzeuge per Luftfracht nach England zurückgeschickt, sonst wären beide Boliden noch als Seefracht auf dem Ozean gewesen. Letztendlich hatte er nur 3 ½ Wochen, um sich auf Barcelona vorzubereiten. "Aber ich sagte: 'Ja, das machen wir.' Es war einer dieser Momente, wenn man 'ja' sagt und sich im nächsten Augenblick fragt, ob man das wirklich schaffen wird."

Patrick Friesacher, F1 Experiences 2-Seater driver and F1 Experiences 2-Seater passenger Belinda Whiteside

Patrick Friesacher, F1 Experiences Doppelsitzer-Pilot und F1 Experiences Doppelsitzer-Passagier Belinda Whiteside

Foto: Sutton Images

Besondere Momente und ungewöhnliche Mittel

Unter all dem Zeitdruck musste Stoddart auch zu ungewöhnlichen Mitteln greifen: Beide Motorhomes und der Lastwagen des Teams wurden mit Flugzeugfarbe besprüht.

"Sie waren noch von letzem Jahr in Orange und Blau gehalten. Wir mussten sie in Rekordzeit umlackieren", sagte er. "Wir haben da eine große Lackiererei für Flugzeuge. Ich habe eine Boeing 737 aus der Halle schieben lassen und stattdessen einfach unsere Dinge hereingebracht."

"Die Farbe war eigentlich für das Flugzeug bestimmt. Solch ein Lack ist viel teurer als das normale Zeug, was man für Motorhomes benutzt. Jetzt haben diese Dinger eben einen Boeing-BBJ-Anstrich [Boeing Business Jet] bekommen."

Obwohl die Zeiten lange vorbei sind, in denen Stoddart ein echtes Rennteam geleitet hat, zeigt er sich glücklich mit seiner neuen Aufgabe im Fahrerlager. Denn Menschen ein tolles Erlebnis zu ermöglichen und eine Freude zu machen, scheint den 61-Jährigen Flugunternehmer zu erfüllen.

"Das Schönste ist, wenn man das Lachen auf den Gesichtern der Leute sieht. Oder wenn jemand sein kleines Kind in das Auto setzt und es mit dem Lenkrad spielen lässt. Du schaust die Eltern an und sie scheinen zu wissen, dass es das Lieblingsbild ihres Kindes werden wird – das war der Tag, als es in einem Formel-1-Auto gesessen ist ", sagte er.

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