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Glückspilz Vettel realistisch: "Hatten nicht die Pace für Platz zwei"

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel freut sich über sein bislang bestes Saisonergebnis - Er weiß aber, dass er Glück hatte und von den Fehlern der Konkurrenz profitierte

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel darf sich in Monaco über sein bislang bestes Saisonergebnis freuen. Der Deutsche fährt ein unspektakuläres Rennen und erbt schlussendlich den zweiten Platz von Max Verstappen. Mit ein wenig Glück nimmt er 18 Punkte mit nach Kanada. Dennoch bleibt die Gewissheit: Ferrari ist momentan nur dritte Kraft.

"Das war ein schwieriges Rennen, das man managen musste. In Monaco kann, wie wir wissen, immer etwas passieren. Und heute ist etwas passiert." Der Heppenheimer kam zunächst gut von seinem vierten Startplatz weg und positionierte sich hinter Valtteri Bottas.

Im ersten Stint auf dem Soft konnte er im SF90 das Tempo der Konkurrenz mitgehen. "Heute gab es Momente im Rennen, da waren wir ganz stark. Im ersten Stint waren wir ganz gut dabei, wir hatten eine ähnliche Pace. Es entstanden keine großen Lücken."

Vettel: "Im Rennen waren wir die dritte Kraft"

Als Teamkollege Charles Leclerc nach zehn Runden bereits für ein Safety-Car sorgte, nützte Vettel wie auch Max Verstappen (Red Bull), Lewis Hamilton (Mercedes) und Valtteri Bottas (Mercedes) die Gelegenheit.

Der Vorteil lag auf der Hand: Während der Zeitverlust eines Boxenstopps unter normalen Umständen mit 20 Sekunden berechnet wurde, waren es bei einem Boxenstopp unter dem Safety-Car nur zwölf Sekunden. Mit einer Standzeit von 2,4 Sekunden war der Deutsche im Nachhinein sehr zufrieden.

Allerdings blieb er auch nach dem Stopp auf Rang vier. Vor ihm spielte sich ein Hickhack zwischen Verstappen und Bottas ab, von dem der Deutsche später noch profitieren sollte. "Max muss einen unglaublichen Stopp gehabt haben. Ich habe gesehen, dass sie sich in der Boxengasse berührt haben."

 

Foto: Andy Hone / LAT Images

Da witterte er bereits: "Ich dachte, ich hätte eine gute Chance, dass ich den Schaden von Valtteri ausnutzen könnte. Das war schade für ihn. Von da an haben wir einfach versucht, mitzufahren und Druck aufzubauen, da Max ja eine Strafe bekam."

Verstappen wurde für die Aktion mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt, die ihn vom zweiten auf den vierten Platz spülte. Bottas erlitt einen Reifen- und Felgenschaden und musste daher noch einen weiteren Boxenstopp einlegen - dadurch gewann Vettel zwei Positionen. "Wir konnten hauptsächlich von den Fehlern der anderen profitieren."

"Wir wissen, dass wir im Moment nicht den Speed haben, um ganz vorn mitzufahren", muss er nach dem Rennen einsehen. "Im Rennen waren wir dritte Kraft, aber haben es doch geschafft, als Zweiter ins Ziel zu fahren. Wir hatten eigentlich nicht die Pace für Platz zwei."

Harte Hinterreifen sorgen am Ende für Probleme

Vettel absolvierte im zweiten Stint 67 Runden auf dem harten Reifen. "Gegen Rennende hin hatte ich ein wenig Schwierigkeiten. Ich habe mir selbst Druck gemacht, allerdings hatte ich Probleme mit den Hinterreifen", verrät der Deutsche.

Im Gegensatz zu Hamilton, der auf dem Medium noch größere Schwierigkeiten hatte, war Vettel mit dem harten Reifen (C3) aber gut aufgestellt. "Für uns war es gar keine Frage, dass wir den harten Reifen nehmen, da noch so viele Runden bis zum Ende zu fahren waren", erklärt Teamchef Mattia Binotto nach dem Rennen.

Er habe zwar kein Graining verspürt, dennoch brachte er die Reifen nicht ins optimale Temperaturfenster. "Meine sind einfach nicht heiß geworden", bringt er es auf den Punkt. Daher habe er sich am Ende schwerer getan, den Abstand auf Hamilton und Verstappen zu halten. "Das war knifflig."

 

"Hinten raus hätte ich gerne mehr Druck gemacht, weil ich gesehen habe, dass Lewis Probleme hatte auf den Vorderreifen und auch Max hatte Graining. Aber ich tat mir schwer mit meinen Reifen." Vettel hätte am Ende trotzdem schneller gekonnt, doch Hamilton diktierte von vorn die Pace.

"Er hat das gut gemacht", lobt Vettel seinen Erzrivalen. "Ich denke, er hat Max eine Lehre in Sachen Geduld erteilt. Ich wusste, dass er am Ende etwas probieren wird, da er immer näher an ihn rankam." Schließlich gab es eine kleine Berührung zwischen Hamilton und Verstappen - jedoch ohne Folgen.

"Als sie sich berührt haben, habe ich es zunächst nicht genau gesehen. Ich dachte, vielleicht können wir das jetzt noch gewinnen", lacht Vettel. Generell habe ihm das "ultimative Vertrauen" in das Auto am Sonntag gefehlt, was besonders auf einer engen Strecke wie Monaco entscheidend ist. Die Strategie sei die richtige gewesen, hält er fest. "Wir hatten am Ende die richtigen Reifen drauf."

Mercedes weiterhin das Maß aller Dinge

"Aber wir hatten das gesamte Wochenende über nicht die Pace, um eine größere Gefahr darzustellen. Darauf müssen wir uns fokussieren." Der Deutsche kann sich dennoch über den ersten zweiten Platz 2019 freuen. Für sein Team sei dieses Ergebnis sehr wichtig gewesen.

Trotzdem liegt viel Arbeit vor Ferrari. "Wir wissen, dass wir im Moment noch nicht schnell genug sind im Vergleich zu den anderen Jungs." Für den Grand Prix von Kanada rechnet er sich ein wenig mehr Chancen aus. "Das könnte vielleicht eine bessere Strecke für uns sein."

Mit der Ferrari-Power ist auf der Ile de Notre Dame mehr möglich als in den engen Häuserschluchten des Fürstentums. Doch Mercedes, das hält Vettel auch fest, ist nach wie vor das Maß aller Dinge. "Von heute auf morgen kann ich nichts versprechen. Die Lücke ist doch recht groß. Aber wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Spieß möglichst bald umzudrehen, dass es nicht zu langweilig wird."

In der Fahrer-WM konnte der Deutsche Verstappen überholen, er liegt nun mit 82 Punkte auf Rang drei. Auf Lewis Hamilton fehlen ihm jedoch bereits 55 Zähler.

Weitere Co-Autoren: Adam Cooper. Mit Bildmaterial von LAT.

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