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"Glücksspiel": Mercedes hatte große Zweifel am Sieg in Ungarn

Die Mercedes-Strategie in Ungarn stellte sich als goldrichtig heraus - Die Silberpfeile gestehen jedoch, dass es alles andere als sicher war, dass der Plan aufgeht

Mercedes durfte sich nach dem Rennen in Ungarn vor einer Woche feiern lassen. Nicht nur für den Sieg an sich, sondern auch für die Art und Weise, wie man Red Bull und Max Verstappen bezwingen konnte. Die Silberpfeile schnappten sich dank einer Zweistoppstrategie den Sieg. Doch bei Mercedes gesteht man, dass man selbst nicht sicher war, dass diese Taktik aufgehen würde.

"Gar nicht. Gar nicht sicher", antwortet Teamchef Toto Wolff auf die Frage, wie sicher man sich gewesen sei, dass der zweite Stopp Lewis Hamilton an Verstappen vorbeibringen würde. Allerdings habe es keine andere Option gegeben, weil Hamilton auf der Strecke hinter dem Red Bull feststeckte. "Wir wussten, dass wir entweder Zweiter werden würden oder was riskieren", so Wolff.

"Im ersten Stint bestand keine echte Möglichkeit, um an ihm vorbeizukommen", erinnert Chefingenieur Andrew Shovlin und erklärt: "Aber es war nicht allzu schwierig, die Pace von Max mitzugehen, und Lewis konnte gut auf seine Reifen achten. Da wir so nah an ihm dranbleiben konnten, zwangen wir sie dazu, früher als sie wollten an die Box zu gehen. Das eröffnete uns die Chance, auf zwei Stopps zu setzen."

Auch Hamilton selbst zweifelte an Strategie

"Wir waren uns jedoch nicht ganz sicher, ob es auch wirklich funktionieren würde", räumt auch Shovlin ein und erklärt: "Es ist immer ein gewisses Glücksspiel, aber wir glaubten, dass ihnen vielleicht die Reifen ausgehen könnten. Gleichzeitig verhinderte es, dass Max seine Reifen so schonen konnte, wie er es vielleicht gerne gemacht hätte. Lewis hat im letzten Stint eine fantastische Leistung abgeliefert."

"Es ist niemals einfach, einen kompletten Boxenstopp herauszufahren, aber das ist ihm großartig gelungen, und dann zeigte er ein absolut sauberes Überholmanöver", lobt Shovlin. "Die Hochrechnungen waren ganz knapp, dass er ihn in der letzten Runde holt", verrät Wolff währenddessen und erklärt: "Wir wussten, dass wir pro Sekunde eine Runde aufholen mussten."

"Zu einem Zeitpunkt hat Max den Motor aufgedreht, und er fuhr die gleichen Zeiten wie Lewis." Da kamen bei Wolff große Zweifel am Sieg auf. "Ja, absolut. Ich habe bis sieben Runden vor Schluss Zweifel gehabt, dass wir das gewinnen können", gesteht er. Hamilton teilte man diese Zweifel am Funk übrigens nicht mit. Dem Briten sagte man permanent, er werde Verstappen noch einholen.

Ein psychologischer Trick, um Hamilton zu motivieren, wie Wolff verrät. "Das Team sagte, dass wir zwei Stopps machen würden, und ich dachte mir: 'Wie soll das denn funktionieren? Ich werden ziemlich weit hinter ihm wieder rauskommen'", erklärt Hamilton. "Aber man muss dem Team komplett vertrauen, denn sie haben einen anderen Blickwinkel als man selbst", so der Weltmeister.

Entscheidung wurde mehrere Runden diskutiert

Trotzdem hatte auch er selbst im Cockpit Zweifel. "Ich dachte nur: 'Meine Güte, das wird hart!' Sie haben mich dann auf den Medium zurückgeschickt auf die Strecke, das fühlte sich zunächst gar nicht gut an", berichtet er bei 'Sky' und erklärt: "Danach war es okay, dennoch fuhr er immer noch meine Zeiten. Da wusste ich, ich müsste jetzt beginnen, Qualifying-Zeiten zu fahren."

"Ich dachte nicht, dass die Reifen halten würden. Ich musste einfach die ganzen Zweifel aus meinem Kopf rauskriegen und es einfach versuchen", berichtet er und erklärt: "Wenn es nicht funktioniert, dann eben nicht. Hätte es nicht geklappt, wäre das frustrierend gewesen, da ich zuvor schon dachte, als ich auf dem harten Reifen hinter ihm war, dass ich mehrere Möglichkeiten hätte, um vorbeizukommen."

"Ich war aber so entschlossen, dieses Rennen heute zu gewinnen und so nach dem letzten Rennen [in Hockenheim] zurückzuschlagen", so Hamilton. Letztendlich ging der Plan auf. Leicht machte sich Mercedes die Entscheidung zum zweiten Stopp übrigens nicht. Wolff verrät, dass man insgesamt sieben Runden lang diskutiert habe, ob man Hamilton noch einmal auf frische Reifen setzten sollte.

"Es ist immer eine Diskussion im [ganzen] Strategieteam", berichtet er und ergänzt, dass die Optionen zwischen ihm selbst, der Boxenmauer und James Allison besprochen wurden. "Letztendlich ist es die Verantwortung von [Chefstratege] James Vowles, die Entscheidungen mit dem Input von allen anderen zu treffen", erklärt er. Dieses Mal traf Vowles damit ins Schwarze - obwohl alle große Zweifel daran hatten.

Mit Bildmaterial von LAT.

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