Grand Prix von China: Dritter Saisonsieg in Folge von Nico Rosberg
In einem actionreichen Rennen holte Nico Rosberg seinen dritten Sieg im dritten Rennen der Formel-1-Saison 2016. Sebastian Vettel wurde Zweiter, Lewis Hamilton verliert als Siebter weiter Boden auf seinen Teamkollegen Rosberg.
Foto: XPB Images
Am Start verlor Rosberg zwar die Führung an Daniel Ricciardo, bekam sie aber in Runde drei zurück, als der Red-Bull-Racing-Pilot mit einem Reifenschaden an die Box fahren musste. Und von da an war es für den Deutschen eine Spazierfahrt, während hinter ihm im wahrsten Sinn des Wortes die Fetzen flogen. Am Ende überquerte Rosberg die Ziellinie 37 Sekunden von Sebastian Vettel im Ferrari.
Der Sieg in China war Rosbergs dritter in Folge in dieser Saison und der sechste seit letztem Jahr. Außerdem machte ihn dieser Sieg zum Nicht-Weltmeister mit den meisten Siegen – 17 – vor Stirling Moss.
Sebastian Vettel wurde Zweiter, obwohl der Ferrari-Pilot nach dem Start mit seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen kollidierte und auf Platz acht zurückfiel. Red-Bull-Racing-Pilot Daniil Kvyat, der ebenfalls in den Crash mit den beiden Ferrari involviert war, stand als Dritter auf dem Podium.
Der zweite Red-Bull-Racing-Pilot Daniel Ricciardo war einer der Stars des Rennens. Er hatte sich in Runde drei durch Trümmerteile auf der Strecke einen Reifenschaden zugezogen und kämpfte sich vom Ende des Feldes zurück bis auf Platz vier.
Bildergalerie: Grand Prix von China
Kimi Räikkönen musste sich nach dem Crash mit Vettel eine neuen Frontflügel abholen und pflügte ebenfalls durchs Feld bis auf Rang fünf. Felipe Massa wurde Sechster, vor Lewis Hamilton, der als Letzter gestartet war – und gleich am Start auch noch Pech hatte, als er mit dem Sauber von Felipe Nasr aneinandergeriet.
Neben einer kaputten Nase, die Hamilton sofort austauschen ließ, hatte das Auto aber weitere Schäden genommen, die den Weltmeister den Rest des Rennens behinderten.
Jede Menge Dramen
Daniel Ricciardo ging in Führung, nachdem Pole-Sitter Rosberg den Start wieder einmal etwas verpatzt hatte. Daniil Kvyat schoss gleichzeitig auf Platz drei nach vorne, vorbei an Sebastian Vettel, der seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen ins Auto fuhr, woraufhin sich der Ferrari des Finnen seines Frontflügels entledigte.
Und Vettel schimpfte übe Funk über den „Irren“, der ihm ins Auto gekracht sei und ihn in Räikkönen reingeschoben hätte.
„Er kam mit einer Menge überschüssiger Geschwindigkeit in die Lücke innen rein“, sagte Vettel über Kvyats Attacke nach dem Start. „Ich war überrascht und musste nach links lenken und da war Kimi und wir haben uns berührt. Das ist schade, dann das will man nie, aber wir hatten Glück, dass wir weiterfahren konnten.“
„Ich hatte Glück, dass das Auto noch intakt war. Eigentlich hätte ich sofort an die Box fahren müssen, weil das Lenkrad nicht mehr ganz zentriert war. Ich hatte in den Linkskurven mehr Probleme als in Rechtskurven“, erklärte der Deutsche.
Der Grand Prix von China in der Chronologie
Der Russe war sich aber keiner Schuld bewusst. „Genau andersherum“, sagte er nach dem Rennen. „Ich hatte einen sehr guten Start und wenn man eine Lücke sieht, dann fährt man rein. Es war riskant, das gebe ich zu, aber so etwas zu sehen, kann einen aufs Podium bringen. Er ist auf dem Podium, alles ist gut. Ich werde auch weiter solche Risiken eingehen, darauf können sich die Leute schon mal einstellen.“
Am anderen Ende des Feldes krachte es zwischen Lewis Hamilton und Felipe Nasr und in Runde vier war Daniel Ricciardo der Leidtragende der Trümmerteile, die bei den diversen Crashs auf der Strecke verteilt worden waren.
Der Australier musste nach einem Reifenschaden an die Box und kam als 17. zurück auf die Strecke. Danach wurde jedoch das Safety Car auf den Kurs geschickt, damit die Trümmer eingesammelt werden konnten.
Einige Fahrer fuhren an die Box zum Reifenwechsel, Vettel ließ die beschädigte Nase seines Ferrari austauschen – und überholte in der Einfahrt zur Boxengasse schnell noch zwei Autos.
Hamilton machte zu diesem Zeitpunkt schon seinen dritten Stopp und wechselte auf die Supersoft-Reifen, „um sie aus dem Weg zu haben“, wie Teamchef Toto Wolff nach dem Rennen erklärte. Denn eine Runde später war der Brite schon wieder da. Dieses Mal, um wieder auf die Soft-Mischung zu wechseln.
Vettel war nun 12., Hamilton 20, während Rosberg, der nicht gestoppt hatte, das Rennen vor Felipe Massa und Fernando Alonso anführte.
Vettel fuhr auf den Supersoft Reifen innerhalb von sechs Runden wieder bis auf Rang vier nach vorne, beschädigte den Frontflügel seines Ferrari aber erneut, als er Valtteri Bottas überholte. Obwohl ein Teil des Flügels abgefallen war, ließ Vettel beim nächsten Boxenstopp aber nur die Räder wechseln und fuhr mit dem beschädigten Flügel weiter.
Rosberg baute seine Führung immer weiter aus und bekam von den zahlreichen Kämpfen und Scharmützeln hinter ihm gar nichts mit. „Ich habe nichts gesehen. Ich hatte keine Ahnung. Ich kannte nur den Abstand und wusste, dass ich ihn so weit wie möglich ausbauen musste.“
So flog Hamilton nach jedem seiner fünf Boxenstopps förmlich durchs Feld – bis er schließlich auf Felipe Massa auflief. An dem Brasilianer biss der Weltmeister sich die Zähne aus und wurde im Kampf mir dem Williams sogar auch noch von Kimi Räikkönen und Daniel Ricciardo überholt.
Räikkönen und Ricciardo schafften es auch noch an Massa vorbei, Hamilton kam nur als Siebter ins Ziel. Sein Team erklärte später, dass der Mercedes durch den Crash zu Beginn des Rennens so sehr beschädigt worden war, dass die Front viel zu wenig Abtrieb hatte.
Fotostrecke: Alle Formel-1-Sieger in Schanghai
Gar nicht gut lief es für Geburtstagskind Romain Grosjean, der am Sonntag 30 wurde. Der Haas-Pilot klagte über ein „unfahrbares“ Auto und ging als 19. dieses Mal leer aus. Auch Teamkollege Esteban Gutierrez blieb als 14. ohne Punkte, ebenso wie die beiden McLaren-Piloten Fernando Alonso und Jenson Button auf den Plätzen 12 und 13.
Nico Hülkenberg, der wegen eines „Unsafe Release“ durch sein Team mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt wurde, kam als 15. in Ziel, Pascal Wehrlein wurde 18.
Rennergebnis:
Pos | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Nico Rosberg | Mercedes | 1:38:53.891 |
2 | Sebastian Vettel | Ferrari | +37,776 |
3 | Daniil Kvyat | Red Bull Racing | +45,936 |
4 | Daniel Ricciardo | Red Bull Racing | +52,688 |
5 | Kimi Räikkönen | Ferrari | +1:05,872 |
6 | Felipe Massa | Williams | +1:15,511 |
7 | Lewis Hamilton | Mercedes | +1:18,230 |
8 | Max Verstappen | Toro Rosso | +1:19,268 |
9 | Carlos Sainz Jr. | Toro Rosso | +1:24,127 |
10 | Valtteri Bottas | Williams | +1:26,192 |
11 | Sergio Perez | Force India | +1:34,283 |
12 | Fernando Alonso | McLaren | +1:37,253 |
13 | Jenson Button | McLaren | +1:41,990 |
14 | Esteban Gutierrez | Haas F1 Team | +1 Runde |
15 | Nico Hülkenberg | Force India | +1 Runde |
16 | Marcus Ericsson | Sauber | +1 Runde |
17 | Kevin Magnussen | Renault F1 Team | +1 Runde |
18 | Pascal Wehrlein | Manor Racing | +1 Runde |
19 | Romain Grosjean | Haas F1 Team | +1 Runde |
20 | Felipe Nasr | Sauber | +1 Runde |
21 | Rio Haryanto | Manor Racing | +1 Runde |
22 | Jolyon Palmer | Renault F1 Team | +1 Runde |
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