Gurney-Schlupfloch im Parc Ferme: FIA unterbindet Flügel-Trick
Formel-1-Teams dürfen ab dem Großen Preis von Bahrain 2019 vor dem Rennen keine Gurney Flaps mehr vom Frontflügel abbauen - Die FIA schließt ein Schlupfloch
Die FIA hat, wie 'Motorsport-Total.com' erfahren hat, eine arg clevere Regelauslegung einiger Teams unterbunden, die den Gurney Flap unter Parc-Ferme-Regeln vom Frontflügel abgebaut haben sollen. In Australien kamen Spekulationen auf, dass manche Teams die Regeln so weit ausgelegt haben, dass sie ihrem ursprünglichen Geist nicht mehr entsprachen.
Unter den Parc-Ferme-Bedingungen zwischen Qualifying und Rennen erlauben die Regeln Veränderungen am Frontflügel. In Artikel 34.2 Absatz n) heißt es im Sportlichen Reglement der Formel 1: "Der aerodynamische Teil des Frontflügels darf verändert werden, solange die bestehenden Teile verwendet werden. Keinerlei Teile dürfen hinzugefügt, entfernt oder ersetzt werden."
Einige Teams sind nun hingegangen und haben den Gurney Flap, der am obersten Element des Frontflügels angebracht ist, vom Frontflügel abgebaut und an einem völlig anderen Ort des Fahrzeugs wieder angeschraubt. Die bisherige Formulierung der Regeln hat einen solchen Schritt nicht ausdrücklich verboten.
So konnten die Teams die aerodynamische Balance des Fahrzeugs zwischen Qualifying und Rennen stärker verändern als bei einer konservativen Auslegung der Regularien. Das kann insbesondere beim Reifenschonen im Rennen helfen, wenn man das Fahrzeug auf mehr Untersteuern trimmt und so die anfälligen Hinterreifen schont.
Die FIA hat vor dem Bahrain-Wochenende einen detaillierten Blick in diese Materie geworfen. Beim Automobil-Weltverband geht man derzeit nicht davon aus, dass irgendein Team diesen Schritt in Melbourne tatsächlich angewendet hat, geht aber nun präemptiv dagegen vor.
In Bahrain wurden die Teams mittels einer Technischen Direktive darauf aufmerksam gemacht, dass ein Abbau der Teile am Flügel, um sie an einem anderen Teil des Fahrzeugs wieder anzubringen, als Bruch der Parc-Ferme-Regeln ausgelegt werde. Ab sofort wird dieser Schritt als eine Veränderung der Spezifikation des Frontflügels gewertet, was einen Start aus der Boxengasse zur Folge hätte.
Gurney Flaps am Frontflügel werden nicht von allen Teams verwendet. Bislang wurden sie bei Alfa Romeo, Red Bull und Renault gesichtet.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.