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"Halbe Sekunde": Renault kündigt Motoren-Update an

Wieso Daniel Ricciardos Sieg für Renault so wichtig ist, wie man noch 2018 auf Ferrari- und Mercedes-Niveau kommen will und was hinter dem Turbo-Defekt steckt

Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 and Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H battle

Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14 and Kimi Raikkonen, Ferrari SF71H battle

Sutton Images

Bis zum Rennsonntag in Schanghai war Renault-Geschäftsführer Cyril Abiteboul aus Red-Bull-Sicht der Buhmann, doch dann gelang Daniel Ricciardo mit dem Renault-Antrieb und zahlreichen Überholmanövern ausgerechnet auf dem Kurs mit der längsten Geraden der Formel 1 der Sieg. "Man sollte ihn jetzt noch einmal fragen", meint der Franzose, als er auf Ricciardos Aussagen vom Samstag angesprochen wird, er würde langsam den Glauben an Renault verlieren. "Dieser Sieg ist wichtig für unsere Moral und zeigt, dass wir auf dem Weg zurück sind, auch wenn wir noch nicht auf dem gewünschten Niveau sind."

Der französische Hersteller kündigt weitere Großtaten an. Nachdem man bereits in Schanghai durch aggressivere Motoreneinstellungen mehr Leistung freimachte, was "mehr als eine Zehntelsekunde" und auch bei den Topspeed-Messungen einen Sprung brachte, sollen die nächsten Entwicklungen einen richtigen Leistungsschub bringen. "Wir sprechen von mehr als einer halben Sekunde, die wir während der Saison über die Entwicklung gewinnen wollen", stellt Abiteboul klar.

"Und da geht es nur um den Motor, was gravierend ist. Das ist mehr als der Rückstand, den wir derzeit in diesem Bereich auf die Topteams haben, zumindest im Rennen. Ab dem fünften Rennen wird da mehr kommen", verweist er auf den Europa-Auftakt in Barcelona. "Wir wissen aber natürlich, dass die Top-Hersteller nicht stehenbleiben werden, also müssen wir unsere Vorhaben beschleunigen, aber zuerst müssen wir sie ordentlich umsetzen."

Turbo-Problem gibt Rätsel auf

Ein großer Schritt wird voraussichtlich bei der MGU-K gelingen, die derzeit immer noch auf Entwicklungsstand 2016 ist, da man Anfang des Vorjahres große Zuverlässigkeitsprobleme hatte und das Update zurückziehen musste. "Dieses Hardware-Update werden wir aber nicht einführen, bevor der zweite Motor von drei Motoren ins Auto kommt", kündigt der Franzose an. "Und das wird hoffentlich so spät wie möglich sein", spielt er darauf an, dass die aktuellen Antriebseinheiten hoffentlich noch lange ohne Probleme halten werden, damit man sich Gridstrafen ersparen kann. Ab dem Juni soll die neue MGU-K bereit sein.

Zuerst müsse man dem Turbo-Problem, das Ricciardo am Samstag-Vormittag gestoppt hat und einen Wechsel der Antriebseinheit notwendig machte, auf den Grund gehen. "Wir wussten, dass wir in Sachen Zuverlässigkeit verwundbar sind", erklärt Renault-Berater Alain Prost gegenüber 'Sky Sports F1'. "Das ist ein neues Problem, das wir schon im Winter entdeckt haben - aber wir hätten nie damit gerechnet, dass es nach 1.500 Kilometern noch einmal auftritt. Das müssen wir genau untersuchen."

Gibt es Zusammenhang mit Energiespeicher-Defekt?

Abiteboul hat laut eigenen Angaben zumindest "eine Idee", wo die Ursache für das Problem liegen könnte. "Die einzigen Daten, die wir davon haben, ist der ähnliche Defekt bei einem McLaren bei den Wintertests", offenbart er. "Hoffentlich wissen wir in der kommenden Woche mehr." Damals war allerdings die Turbine ein paar Sekunden lang ohne Öl gelaufen, was einen Defekt unvermeidbar machte. "Diesmal ist ein Lager gebrochen", sagt Abiteboul.

Man schließt nicht aus, dass der Defekt mit dem Energiespeicher-Problem bei Ricciardos erster Antriebseinheit in Bahrain zusammenhängt: "Vielleicht gibt es eine Verbindung. Das müssen wir in den Griff kriegen." Interessant ist, dass die Franzosen kurz vor dem Turboschaden bei Ricciardo in China bei den Werksautos die MGU-H wechseln ließ. Man beteuert aber, dass das in keinem Zusammenhang mit dem Turbo-Problem stehe. Stattdessen habe man bei einer Charge, die nur das Werksteam betraf, in den Daten Unregelmäßigkeiten gefunden und wollte auf Nummer Sicher gehen.

Baustelle Qualifying-Modus

Doch in welchem Bereich haben die Franzosen am meisten Nachholbedarf? Es ist die Dauerbaustelle Qualifying. "Wir versuchen alles, um dieses Defizit auszugleichen", spielt er darauf an, dass vor allem Mercedes und Ferrari ihre Motoren nach wie vor im Kampf um die beste Rundenzeit aufdrehen können. Und sogar Honda soll über bessere Power-Modi verfügen als Renault.

Die verbesseren Motoreneinstellungen, die die Franzosen in Schanghai brachten, "haben die Performance in Spitzenzeiten verbessert, und das betrifft nur das Qualifying", erklärt Abiteboul. Und stellt klar: "Auch wir haben einen Qualifying-Modus, auch wenn der nicht so stark ist wie bei anderen Teams. Und das ist auch der Grund, warum der Abstand im Qualifying kleiner geworden ist, auch wenn wir noch Nachholbedarf haben."

Generell hofft er aber, dass das Thema früher oder später keine Rolle mehr spielt. "Es gibt eine Debatte, und ich weiß, dass bereits Stimmen über die diversen Modi von bestimmten Kundenteams geäußert wurden", sagt der Renault-Geschäftsführer. "Ich bin gespannt, wohin das führen wird. Derzeit untersuchen wir aber, in welchen Gebieten wir unsere Qualifying-Performance verbessern können."

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