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"Hätte sonst gewonnen": Lewis Hamilton hadert trotz Aufholjagd mit Crash

Der laut Toto Wolff "beste vierte Platz" aller Zeiten konnte den Weltmeister in Sao Paulo nicht versöhnen Trotz "voller Lotte" Leistung hatte er keine Chance gegen Kimi Räikkönen.

Lewis Hamilton, Mercedes-Benz F1 W08

Lewis Hamilton, Mercedes-Benz F1 W08

Sutton Images

So sehr wie nach dem Brasilien-Grand-Prix am Sonntag dürfte sich Lewis Hamilton in seiner Formel-1-Karriere selten über einen vierten Platz gefreut haben. Die Aufholjagd in Sao Paulo, die ihn nach einem Start aus der Boxengasse bis an das Heck Kimi Räikkönens führte, war dem Briten jedoch ein freudestrahlendes Lachen wert: "Es hat Spaß gemacht", sagt Hamilton. "Es war eine Reminiszenz an meine alten Karttage – die ersten ein oder zwei Jahre, als ich weit hinten starten musste."

Seine Überholkünste demonstrierte Hamilton allen voran im ersten Renndrittel, als er vom Tohuwabohu in der ersten Runde profitierte und vier Plätze aufholte, ehe er sich trotz härterer Soft-Reifen einen Konkurrenten nach dem anderen krallte. Nach 21 Umläufen hatte er als Fünfter Anschluss an die Spitzenpiloten und führte nach der Serie der Stopps. Die zweite Aufholjagd mit Supersoft endete nach einem lockeren Manöver gegen Max Verstappen jedoch kurz vor Ende hinter Räikkönen.

 

Lewis Hamilton, Mercedes AMG F1 W08, passes Sergio Perez, Sahara Force India F1 VJM10
Sergio Perez im Force India war eines der zahlreichen Opfer Lewis Hamiltons.

Foto Andrew Hone / LAT Images

 

Sportchef Toto Wolff hoffte darauf, dass Hamilton den Finnen knacken würde, wusste aber: "Er hatte sich die Reifen bei der Jagd zerschossen – da ging nichts mehr." Es war auch kaum hilfreich, dass Mercedes die volle Leistung des zuvor getauschten Antriebsstrangs freigegeben hatte. "Volle Lotte", meint Wolff und scherzt: "Andy (Motorenchef Cowell; Anm. d. Red.) hat den Motor in Brixworth persönlich aufgedreht. Immer wenn das Auto vorbeigefahren ist, konnte man die Kolben hören."

Dass Hamiltons Arbeitstag nicht auf dem Podium endete, tat Wolffs Freude über die Vorstellung des Weltmeisters keinen Abbruch. "Es war für mich die Leistung des Rennens", schwärmt er. "Der beste vierte Platz, den ich jemals gesehen habe. Aus der Boxengasse zu starten und mit nur 5,4 Sekunden Rückstand auf den Sieger einzulaufen, das ist wirklich stark." Zumindest etwas trauerte Hamilton einem besseren Ergebnis übrigens doch nach – eben weil er in Interlagos bockstark unterwegs war.

 

"Ich habe es natürlich gestern vermasselt", hadert er mit seinem Unfall im Qualifying. "Ich wäre schnell genug gewesen, um das Rennen von der Pole-Position aus zu gewinnen." Den ersten Startplatz, glaubt Hamilton, hätte er angesichts der Bottas-Leistung am Samstag locker im Tank gehabt. Seinen Crash begriff er als Motivation, statt zu hadern. "Als ich am Morgen aufgewacht bin, war es mein Ziel, mich für den Patzer zu rehabilitieren, das Team stolz zu machen, Punkte zurückzuholen."

Wolff gibt zu bedenken, dass Hamilton in Sao Paulo stärker ausgesehen haben könnte als er war: "Vom Tempo her war Lewis der Beste und hätte den Sieg verdient gehabt. Sebastian (Sieger Vettel; Anm. d. Red.) hat es aber vorne nur verwaltet und besaß Reserven. Vielleicht nicht am Ende, aber während des Rennens." Ferrari könnte das Tempo an Verfolger Valtteri Bottas ausgerichtet haben.

 

Lewis Hamilton, Mercedes-Benz F1 W08  and Fernando Alonso, McLaren MCL32 battle
Fernando Alonso verzichtete darauf, sich gegen den anstürmenden Hamilton zu wehren.

Foto Sutton Images

 

Dennoch knirscht Hamilton mit den Zähnen: "Es gibt keinen Platz für Fehler, wenn man Profi ist und der Beste sein will", kommt er erneut auf sein Malheur im Zeittraining zurück, "aber sie passieren und sind Teil der persönlichen Entwicklung. Aber der gestrige Tag liegt hinter mir und nehme das Positive mit." Gemeint ist allen voran sein Erfolgshunger – auch nach dem Eintüten des vierten WM-Titels. "Hoffentlich zeigt es mir und allen anderen, dass ich im Herzen weiter brenne und noch jung bin", sinniert der 32-Jährige und schaut voraus: "Ich habe noch viele Rennen vor mir."

Wolff hat ihm den Abflug längst verziehen. Gesprächsbedarf gibt es im Lager der Silberpfeile keinen mehr. "So einen Fehler machst du nicht bewusst", winkt der Österreicher ab. "Wenn es sich im Unterbewusstsein abspielt, kann man es auch nicht analysieren und sagen: 'Es war Flüchtigkeit oder Konzentration.'" Vielmehr habe der Fauxpas damit zu tun gehabt, dass Hamilton eine lange Saison in den Knochen steckt, in der zahlreiche Sahnetage hatte: "Lewis war das ganze Jahr Rock'n Roll."

 

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