Lewis Hamilton: Logisch, dass wir jetzt näher dran sind an Red Bull
Lewis Hamilton konnte in Austin die Stärken des Red Bull bewundern und sieht in Mexiko und Brasilien die größten Chancen auf einen ersten Sieg seit 2021
Auch wenn sich Mercedes in den Highspeed-Passagen gesteigert hat, sagt Lewis Hamilton, dass Mercedes einzig und allein in den langsamen Kurven mit Red Bull mithalten kann. Hamilton hatte am vergangenen Wochenende in Austin lange um den Sieg gekämpft und am Ende nur um 2,2 Sekunden gegen Max Verstappen verloren.
Dabei konnte er sich auch anschauen, wo die Stärken des Red Bull im Vergleich zu Mercedes liegen. "Sie können viel früher wieder auf das Gas gehen als die meisten anderen von uns. Ihr Auto bewegt sich deutlich weniger und der Reifenabbau an der Hinterachse ist deutlich einfacher zu managen", sagt er.
"Ich war auch schon in so einer Position, in der ich ein deutlich stabileres Heck hatte. Es ist so viel einfacher, die Temperaturen niedrig zu halten und länger zu fahren", weiß Hamilton. "Sie haben dabei einfach einen besseren Job gemacht und eine stabilere Plattform geliefert, sodass es für Max deutlich einfacher zu fahren ist. Darum schwitzt er auch nicht, wenn er aus dem Auto steigt."
Mercedes sieht er höchstens in langsamen Kurven ähnlich gut wie die Konkurrenz an der Spitze. "Unser Auto war in den vergangenen Jahren generell in langsamen Kurven gut, aber je schneller es wird, desto größer wird der Unterschied. Darum sind sie auch auf Strecken wie Suzuka so schnell."
Im vergangenen Jahr konnte Mercedes ein Rennen gewinnen: mit George Russell in Brasilien. Das Rennen in Sao Paulo steht 2023 noch auf dem Programm und könnte daher erneut die beste Chance bieten, noch in diesem Jahr ein Rennen zu gewinnen. Hamilton selbst findet solche Vorhersagen aber schwierig.
"Ich kann nicht vorhersagen, wo wir näher dran sein werden oder wo wir weiter weg sein werden", meint er. Vielleicht eröffnet auch Mexiko an diesem Wochenende schon eine Chance, nachdem Hamilton im vergangenen Jahr Zweiter werden konnte und auch in Austin schon nah dran war.
"Wenn wir die Strategie richtig hinbekommen, können wir vielleicht gegen sie kämpfen. Und Brasilien war für uns ein guter Kurs im Vorjahr. Wenn wird dort wieder näher dran sein könnten, dann werden das zwei starke Rennen für uns", so Hamilton. "Und wenn wir dann nach Abu Dhabi kommen, wird die Lücke wieder größer, denke ich."
"Unsere größte Chance haben wir also bei den kommenden beiden Rennen."
WM-Platz zwei unwahrscheinlich
Die müsste der siebenmalige Weltmeister aber auch nutzen, möchte er noch Platz zwei in der Fahrer-WM holen. Die Disqualifikation von Austin war diesbezüglich ein großer Rückschlag, weil er nun 39 Punkte hinter Sergio Perez liegt.
"Ich meine, es ist unwahrscheinlich, aber wir werden es zumindest versuchen", sagt er. "Aber am Ende des Tages macht es für mich keinen Unterschied, ob ich Zweiter oder Dritter bin. Es ist nicht Erster, und dafür bin ich eigentlich hier."
"Und bei nur noch vier Rennen braucht Checo schon vier schlechte Rennen, und das ist unwahrscheinlich."
Beim ersten Rennen hoffentlich nicht weit weg
Wichtiger sei ihm daher, dass Mercedes den zweiten Rang bei den Konstrukteuren holt. Aber auch da musste man durch die Disqualifikation einen Rückschlag hinnehmen. Zwar wurde mit Charles Leclerc auch ein Fahrer vom großen Konkurrenten aus der Wertung genommen, trotzdem hat Ferrari den Rückstand auf 22 Punkte verkürzen können.
Am allerwichtigsten ist für Hamilton aber, dass Mercedes im kommenden Jahr wieder mit Red Bull kämpfen kann. Aktuell sieht er sein Team auf einem guten Weg, doch er weiß auch: "Am Ende der Saison rückt natürlich alles ein wenig enger zusammen, wenn die anderen stillstehen und sich nicht mehr entwickeln."
"Sie haben schon seit Ewigkeiten nicht mehr entwickelt", sagt er über Red Bull. "Von daher ist es unvermeidlich, dass wir aufholen. Der Schlüssel ist aber sicherzustellen, dass wir beim ersten Rennen nicht wieder 1,5 Sekunden langsamer sind."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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