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Hat Räikkönens Fehler Ricciardo an Verstappen vorbei gebracht?

Daniel Ricciardo schlägt Max Verstappen im Formel-1-Qualifying in Baku - Hat Kimi Räikkönen mitgeholfen? - Mercedes und Ferrari klar im Visier

Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14

Foto: Sutton Images

Kimi Räikkönens Fahrfehler machte es möglich, dass Red Bull im Qualifying zum Großen Preis von Aserbaidschan nicht den Worst Case erlebte. Daniel Ricciardo und Max Verstappen stehen auf den Startplätzen vier und fünf, hinter Polesetter Sebastian Vettel im Ferrari und den beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas. Ansonsten wäre es wohl wieder nur die dritte Startreihe geworden.

Der Quersteher des Ferrari-Piloten vor der ultralangen Geraden rief auch eine andere Theorie auf den Plan: Hat Räikkönen unfreiwillig einen Windschatten für Daniel Ricciardo kreiert, nachdem er eine volle Sekunde liegen gelassen hat? Ricciardo spielt bei 'Sky' den Effekt herunter: "Ich habe mitbekommen, dass Kimi im letzten Sektor Probleme hatte. Deswegen war ich näher an ihm dran. Da habe ich vielleicht eine Tausendstelsekunde gewonnen."

Verstappen sieht das ganz anders: "Der Windschatten in der letzten Runde hat mir sicher drei Zehntelsekunden gebracht. Hätte ich den auf meiner ersten Runde gehabt, wäre vielleicht sogar Bottas' Zeit in Reichweite gewesen." Verstappen hatte auf seinem zweiten Anlauf Probleme mit den Vorderreifen (siehe unten). "Und so habe ich nach einer suboptimalen Runde drei Zehntel gewonnen - von einem Fahrzeug, das mehrere Sekunden vor mir fuhr! Auf dieser Strecke braucht man halt einfach ein bischen bei einer zwei Kilometer langen Geraden."

Verstappen bremst zu sehr ab

So oder so: Verstappen war tatsächlich im letzten Sektor schneller als Ricciardo - um genau 0,126 Sekunden. Christian Horner bestätigt: "Unsere Jungs haben vielleicht ein bis zwei Zehntel im Windschatten aufgegabelt, aber es war nicht genug für ganz vorne."

 

Max Verstappen, Red Bull Racing RB14
Max Verstappen, Red Bull Racing RB14

Foto Sutton Images

Geplant war ein Windschattenfahren eigentlich gar nicht, schon gar nicht in dieser Reihenfolge. Verstappen hatte die Konstellation selbst herbeigeführt, wie er erklärt: "Ich war im Qualifying stets das erste Auto, das auf die Strecke gegangen ist. Im letzten Versuch wollte ich einen Abstand nach vorne lassen und dabei ist Daniel mit durchgeschlüpft."

Der Vorfall hatte weitere Folgen für den Niederländer, der nach einigen unüberlegten Aktion zuletzt in der Kritik stand: "Ich habe so sehr abgebremst, dass meine Vorderreifen zu sehr abgekühlt sind. Dadurch hatte in den langsamen Kurven zu viel Untersteuern. Und Untersteuern auf einem Stadtkurs ist schon ziemlich böse."

Ricciardo in der Form seines Lebens?

Ob nun mit oder ohne Windschatten: Ricciardos Q3-Ergebnis ein Zeichen seiner gegenwärtigen Stärke, was er am Samstag eindrucksvoll untermauerte. In Q3 nahm er im ersten Anlauf noch in Kurve 15 die Mauer mit und musste den Versuch dadurch abbrechen. "Das war nicht besonders hart, aber schon grenzwertig", kommentiert er die Szene. "Ehrlich gesagt hatte ich beim Einlenken noch gedacht, dass das weit mehr als nur ein Mauerkuss werden würde. Vor zwei Jahren bin ich an dieser Stelle schon einmal abgeflogen."

Ohne Netz und doppelten Boden zimmerte er anschließen eine Zeit von 1:41.911 Minuten hin - die schnellste Red-Bull-Zeit des ganzen Wochenendes. Nach seinem Sieg in China ein weiterer Boost für sein Selbstbewusstsein. Ob er in der Form seines Lebens ist? "Ich habe das Gefühl, dass ich gerade gut unterwegs bin. Ich würde nicht sagen wollen: Ich bin noch nie besser gefahren. Aber ich schätze, ich fahre nicht schlecht."

 

Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14
Daniel Ricciardo, Red Bull Racing RB14

Foto Sutton Images

Ein bisschen Glück war aber auch dabei: In Q2 wurde er auf Supersoft gerade einmal Zehnter. Er im letzten Moment brach er seine Runde auf Ultrasoft ab, um nicht nach einer Zeitenverbesserung auf dem lila Reifen starten zu müssen. Wäre noch einer schneller gefahren, hätte Ricciardo mit dem Ultrasoft zurückschlagen müssen und wäre dann wie Räikkönen auf dem ungeliebten lila Reifen ins Rennen gestartet.

Qualifying bleibt für Red Bull eine Baustelle

Horner hat es in seinem Statement schon angeschnitten: Ganz zufriedenstellend ist das Qualifying für Red Bull nicht gelaufen. Sahen die Bullen am Freitag noch wie der große Favorit aus, folgte die Ernüchterung bereits im dritten Freien Training, als Ferrari und Mercedes erstmals durchblicken ließen, was in ihren Paketen steckt. Leichte Hoffnung machte ein zweiter Platz von Max Verstappen in Q1, doch ab Q2 machten Mercedes und Ferrari ernst. "Das war so ziemlich unsere Pace", gibt er zu. Vielleicht sei noch eine Zehntel drin gewesen, aber die gab es ja durch den Windschatten ohnehin.

Hatte Red Bull in Q1 im dritten Sektor noch einen Vorsprung von mehreren Zehntelsekunden auf die Boliden in Silber und Rot, war dieser ab Q2 dahin. Das gesamte Qualifying über fuhren Ricciardo und Verstappen Zeiten von 25,2 bis 25,4 Sekunden in Sektor drei. Ferrari und Mercedes steigerten sich von 25,5 in Q1 bis auf 25,2 und 25,0 in der entscheidenden Q3-Session. Durch den fehlenden "Party-Modus" kamen Rückstände von 0,413 (Ricciardo) und 0,496 Sekunden (Verstappen) zusammen. Im Altstadt-Sektor musste Red Bull nur Räikkönen den Vortritt lassen und war eine Zehntelsekunde schneller als Vettel und ganze drei vor Mercedes.

 

Wind könnte Rennen entscheiden

Die Frage bleibt, was das Red-Bull-Duo aus dieser Ausgangsposition machen kann. Beide Fahrer zeigten am Freitag eine bärenstarke Longrun-Pace. Allerdings stellt sich die Frage, wie man die Autos aus dem Verkehr bekommen will. "Die ersten fünf starten alle auf dem Supersoft", erteilt Verstappen Spekulationen eine Absage, über die Strategie nach vorne zu kommen. Und: Räikkönen hat dahinter - wenn auch unfreiwillig - den Ultrasoft montiert, womit er voraussichtlich früher an die Box muss. So könnte durch den Undercut-Effekt theoretisch plötzlich ein zweiter Ferrari vor den Red-Bull-Piloten liegen.

Einfach wird die Sache also nicht, aber Horner wirft die Flinte noch nicht ins Korn: "Aus unserer Position heraus sollten wir in der Lage sein, es mit den Fahrzeugen vor uns aufzunehmen können." Und Vorjahressieger Ricciardo macht sich gar keine Sorgen: "Im vergangenen Jahr bin ich hier als Zehnter gestarteter - das ist Platz vier doch hervorragend!" Er ist überzeugt, ein "gutes Auto" zu haben.

 

Hier kommt auch das nächste Thema in Spiel: Der enorme Wind, der am Sonntag wehen soll. "Das Auto fühlt sich immer furchtbar an, wenn Wind aufkommt", findet Ricciardo. "Gestern hatten wir kaum Wind und schon heute fühlte sich das Auto nicht mehr so gut an. Ich glaube, da hat jeder Probleme. Haben wir weniger Probleme damit als andere? Das werden wir wohl morgen herausfinden. Insgesamt macht es aber auch Spaß. Man spürt den Wind sogar am Helm."

Fast noch wichtiger: Es wird mehrere Grad kälter. "Es wird darauf ankommen, wie man die Reifen managen kann. Wenn wir das hinbekommen, sollte unser Auto gut funktionieren", schließt der WM-Vierte ab.

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