Nach schwerem Unfall: Haas lässt Mick Schumacher im Rennen nicht starten!
Mick Schumacher wird nach seinem schweren Unfall nicht am Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien teilnehmen - Haas-Pilot trotz Krankenhaus-Besuch wohl unverletzt
Mick Schumacher wird nach seinem schweren Unfall im Qualifying nicht am Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien teilnehmen. Das hat sein Haas-Team am Samstagabend bestätigt. Der Rennstall geht in Dschidda somit nur mit Kevin Magnussen an den Start.
Zwar wurde der Deutsche am Samstagabend ohne größere Verletzungen aus dem Krankenhaus entlassen, und hat sich auf Twitter bereits gemeldet, trotzdem verzichtet das Team auf einen Einsatz am Sonntag. "Es gibt zu viele Unbekannte, wie es ihm am Sonntagmorgen gehen wird", sagt Teamchef Günther Steiner.
Der Haas-Pilot war im zweiten Qualifying-Abschnitt von Dschidda heftig in die Streckenbegrenzung geknallt. Schumacher verunfallte in Kurve 11 am Ende des ersten Sektors auf seiner schnellen Runde. Zuerst wurde die Nase seines Haas-Boliden verbogen, dann krachte er seitlich in die Mauer, wobei das Auto zerstört wurde. Das Qualifying wurde sofort mit der Roten Flagge unterbrochen.
Die Sicherheitscrew half dabei, Schumacher aus dem Auto zu bekommen. Er wurde in einen Krankenwagen verladen, um im Medical-Centre durchgecheckt zu werden. Dort wurden Verletzungen zunächst ausgeschlossen. Als Vorsichtsmaßnahme wurde der Haas-Pilot per Helikopter in das King Fahad Armed Forces Hospital in Dschidda transferiert.
"Wir haben erfahren, dass Mick bei Bewusstsein und aus dem Auto ist. Er ist auf dem Weg ins Medical-Centre", heißt es in einer ersten Reaktion seitens Haas. Nach einer Unterbrechung von knapp einer Stunde wurde das Qualifying mit einer Restzeit von 4:58 Minuten im zweiten Abschnitt fortgesetzt. Schumacher hatte es nach dem Auftakt in Bahrain wieder ins Q2 geschafft und war auf dem Weg, sich im Mittelfeld festzusetzen.
Randstein-Diskussion in Dschidda
Haas-Teamchef Günther Steiner teilt gegenüber 'ServusTV' mit: "Angeblich geht es ihm gut, er ist bei Bewusstsein und hat mit seiner Mutter gesprochen. Es gibt keine sichtbaren Verletzungen, aber jetzt müssen natürlich die Ärzte schauen, wie es ihm sonst geht. Aber er ist bei Bewusstsein und ansprechbar. Das ist das Wichtigste."
Als die ersten Entwarnungen durchsickerten, entschloss sich die internationale TV-Regie dazu, Zeitlupen des Highspeed-Crashs einzuspielen. Demnach setzte der Haas auf dem Randstein von Kurve 11 auf und verlor dadurch die Kontrolle. Schumacher konnte den Unfall nicht mehr verhindern und krachte mit hohem Tempo in die Mauer.
Die Szene befeuert die Diskussion um die hohen Randsteine in Dschidda neu. "Ich mache jetzt keine sofortigen Rückschlüsse, Verurteilungen oder Beurteilungen, weil man es noch nicht genau weiß. Man hat gesehen, dass er über den Kerb ist und dann hat er doppelten Wheelspin bekommen und dann ist er die Mauer. Da muss man sehen was man da machen kann", erklärt Steiner.
Mick Schumacher profitiert von Romain Grosjean
Der Unfall von Mick Schumacher unterstreicht vor allem wieder einmal eines: Wie sicher die Formel 1 im Jahr 2022 ist. Dabei hilft Haas sogar die eigene Vergangenheit: "Offensichtlich haben sie in diesem Jahr die Steifigkeit des Chassis nach dem Unfall von Romain [Grosjean] erhöht. Sicherlich helfen diese Dinge, und man muss auch Glück haben", sagt Steiner. "Aber das Wichtigste ist, dass es dem Fahrer gut geht."
"Man kann sehen, dass das ganze Auto auseinandergerissen wurde. Das muss also ein verrückter Unfall für ihn gewesen sein", sagt Teamkollege Kevin Magnussen, der damals schon beim Feuerunfall von Grosjean dabei war.
"Es ist einfach verrückt, dass man nach einem solchen Unfall so davonkommt und ich bin so dankbar für die Sicherheit in diesen Autos, dass wir heute Abend mit Mick sprechen und ihm auf die Schulter klopfen können."
Haas: Lieber Melbourne als Dschidda
Am Abend meldete sich Schumacher noch auf Twitter und verkündete, dass es ihm gut gehe. Trotzdem wird er den Grand Prix in jedem Fall verpassen.
"Wir können nichts gewinnen. Das Auto ist in dem Zustand, in dem es ist", sagt Steiner. "Wir könnten unser Programm für Melbourne beeinträchtigen, aber es hat keinen Sinn, wenn wir ohnehin aus der Boxengasse starten. Im Moment sind wir in einer Position, in der wir Punkte holen können. Und da ist es besser, wenn wir uns fokussieren und für Melbourne neu aufstellen."
Denn von Saudi-Arabien geht es direkt nach Australien, ohne den Umweg über Großbritannien zu machen. Sollte Haas dann in Australien feststellen, dass doch mehr kaputt ist, dann wäre nicht genügend Zeit, um neue Teile nach Melbourne zu schaffen.
"Wir müssen alle Teile auf Risse untersuchen, und wir würden ohnehin von ganz hinten nicht in die Punkte kommen, weil es in diesem Jahr zu viele gute Teams gibt", sieht Steiner wenig Sinn für einen Einsatz.
Zumal: Haas hat zwar genügend Teile für das Rennen in Melbourne, doch sollte morgen im Rennen noch etwas kaputtgehen, würde es eng werden. "Wenn wir morgen nicht fahren, sind wir für Melbourne zu 100 Prozent gut aufgestellt", betont der Teamchef. "Wir haben genügend Teile, aber darum haben wir auch gesagt, dass es keinen Sinn hat, morgen etwas davon zu riskieren."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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