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Helmut Marko: Alexander Albon hat noch "zwei, drei Rennen" Zeit

Der Druck auf Alexander Albon wird größer, dennoch war Pierre Gasly zu keinem Zeitpunkt ein Thema für eine zweite Chance im Red-Bull-Cockpit

Alexander Albon bekommt noch mindestens zwei Rennwochenenden Zeit, die Red-Bull-Führung von seinem Können zu überzeugen und sich eine Vertragsverlängerung für 2021 zu sichern: "Wir werden auch nach Imola keine Entscheidung über Albon treffen, sondern geben ihm länger Zeit", bestätigt Motorsportkonsulent Helmut Marko im Gespräch mit 'motorsport.com'.

Bereits davor hatte der Österreicher gegenüber 'RTL' angekündigt, dass Red Bull den zweiten Fahrer neben Max Verstappen "spätestens nach dem Rennen in Bahrain" (6. Dezember) bekanntgeben werde. Das heißt, dass Albon noch "bis Anfang Dezember" Zeit bekommt, das Ruder herumzureißen: "Zwei, drei Rennen. Grob gesprochen", so Marko.

Der Kandidatenkreis wird indes kleiner. Am Mittwochvormittag hat Red Bull offiziell bestätigt, dass Pierre Gasly auch 2021 für AlphaTauri fahren wird. Das war keine Überraschung mehr, schließlich hatte Marko bereits am vergangenen Wochenende in Portimao die Katze aus dem Sack gelassen und verkündet: "Bei AlphaTauri ist Gasly gesetzt."

Der 24-jährige Franzose ist mit seinem Sieg in Monza und aktuell 63 Punkten (Neunter in der Fahrer-WM eine der positiven Überraschungen der Formel-1-Saison 2020. Seinen Teamkollegen Daniil Kwjat hat er klar im Griff. Der Russe hält nach zwölf von 17 Rennen nur bei 14 Punkten, und im Qualifying-Duell führt Gasly mit 9:2.

Gasly: Fahre 2020 besser als je zuvor

Zu sagen, dass er besser als je zuvor fahre, sei "fair", findet Gasly: "Ich habe jetzt mehr Erfahrung und gehe ganz anders an die Rennwochenenden heran. Ich hole mehr aus dem Auto raus." Auf die Frage, ob er das Gefühl habe, für ein Red-Bull-Cockpit anzuklopfen, antwortete er noch in Portimao: "Wir werden sehen. Letztendlich entscheidet das Red Bull."

Pierre Gasly, Lando Norris

Pierre Gasly hat vergebens versucht, noch eine Chance bei Red Bull zu erhalten

Foto: Motorsport Images

Der fünfte Platz im Rennen, vor dem besten McLaren, Racing Point und Renault, war aber zu wenig, um die Red-Bull-Chefs doch noch zu einem Umdenken zu bewegen. Angesichts seiner Leistungen wäre es von außen betrachtet naheliegend gewesen, ihm eine zweite Chance zu geben. Doch Marko und Christian Horner haben ihn für die Albon-Position nie in Betracht gezogen.

"Wir haben über einen langen Zeitraum sehr viele Informationen über unsere Fahrer gesammelt", so Horner am Sonntagabend. "Pierre hat heute einen super Job gemacht. Er fährt in dem Umfeld bei AlphaTauri gut, fühlt sich wohl im Auto, hat vielleicht auch ein bisschen weniger Druck - und die Erwartungshaltung ist dort eine andere."

Horner erinnert auch daran, dass Albon 2019, als er das Red-Bull-Cockpit von Gasly übernommen hat, "wesentlich mehr Punkte geholt und auch besser performt" habe als sein Vorgänger. Und er stellt die wohl eher rhetorisch gemeinte Frage: "Wenn wir wirklich zurücktauschen, wäre es dann heute anders als vor einem Jahr?"

Horner: Mit Gasly wäre es nicht anders als 2019

Die Antwort gibt sich Horner selbst: "Ich habe keinen Grund anzunehmen, dass die Situation nicht wieder genauso wäre. Ich glaube, Alex wäre im AlphaTauri genauso gut wie Pierre. Die Charakteristik unseres Autos ist ganz anders, und damit hat Alex unter bestimmten Bedingungen genau die gleichen Probleme, wie sie Pierre vor zwölf Monaten hatte."

Das sei auch keineswegs ein reines Red-Bull-Phänomen, argumentiert Horner und zeigt in Richtung direkte Konkurrenz: "Nehmen wir nur Leclerc und Seb bei Ferrari oder Lewis und Valtteri bei Mercedes. Da sieht man auch einen großen Abstand. Und wir haben das heute bei uns auch erlebt", so der Teamchef am Abend nach dem Grand Prix von Portugal.

"Unser Auto ist mehr, wie soll ich sagen, heckempfindlich, und ich denke, dass das manchen Fahrern den letzten Nerv rauben kann", erklärt der Brite. "Max kommt damit unglaublich gut zurecht. Andere haben damit halt Probleme. Das sind Tatsachen." Besonders am Kurveneingang habe Albon mit dem unberechenbaren Heck des RB16 zu kämpfen.

 

Unter Druck setzen lässt sich Red Bull in der Fahrerfrage nicht. Selbst wenn man sich gegen Albon entscheiden sollte, gibt es keinen Grund zur Hektik: "Wir haben keine Eile", versichert Marko gegenüber 'RTL'. "Es ist kein Geheimnis, dass einige gute Leute am Markt sind. Und nach Mercedes haben wir immer noch das interessanteste Cockpit zu vergeben."

Marko: Red Bull schon mittendrin in der Analyse

"Wenn feststeht, dass Albon die Erwartungen nicht erfüllen kann, werden wir auf die Kandidaten zukommen und eine entsprechende Entscheidung fällen", erklärt Marko und schiebt hinterher: "Wir analysieren das jetzt schon genau." Eine Rhetorik, die verdeutlich, dass sich Albon in Imola und Istanbul deutlich steigern muss, wenn er noch eine Chance haben möchte.

Sorgen, dass der bevorzugte Albon-Ersatz woanders unterschreiben könnte, macht man sich bei Red Bull nicht. Auch wenn die Öffentlichkeit noch darüber rätselt, wer dann kommen könnte, ist davon auszugehen, dass Marko seinen Wunschkandidaten für sich längst festgelegt hat. Vieles deutet aktuell auf ein Engagement von Nico Hülkenberg hin.

"Ich glaube", sagt Horner, "dass jeder dieser Fahrer Red Bull den Vorzug gegenüber allen anderen Cockpits geben würde. Daher gehe ich davon aus, dass diejenigen erst abwarten, wie wir uns entscheiden." Neben Hülkenberg gilt auch Sergio Perez als möglicher Anwärter. Der verhandelt dem Vernehmen nach gerade am intensivsten mit Alfa Romeo.

Dass Hülkenberg unter Umständen noch 2020 den Red Bull von Albon übernehmen könnte, gilt übrigens als so gut wie ausgeschlossen: "Wir haben uns für dieses Jahr auf Alex festgelegt", stellt Horner klar - und ergänzt: "Alle im Team wünschen sich, dass Alex sich das Cockpit auch für nächstes Jahr erkämpft. Er ist ein guter Kerl, und wir glauben, dass er Talent hat."

Horner hofft nach Mugello auf zweiten Albon-Coup

"Er ist erst in seinem zweiten Jahr in der Formel 1, und es ist ein hartes, ein sehr hartes Geschäft. Auch mental. Noch dazu gegen Max. Er hat aber schon einmal bewiesen, dass er zurückschlagen kann, und ich hoffe wirklich, dass er das nächstes Wochenende in Imola wieder schafft, nachdem er in Portimao nicht sein bestes Wochenende hatte."

"Wir müssen Alex an einen Punkt bringen, an dem er innerhalb von ein paar Zehnteln zu Max liegt. So, wie das Valtteri mit Lewis schafft. Dann hast du nämlich mit den beiden Autos auch mehr strategische Optionen im Rennen", sagt Horner. Die Zahlen sind eindeutig: Bottas steht aktuell bei 70 Prozent der Punkte von Hamilton, Albon im Vergleich zu Verstappen nur bei 40 Prozent.

Übrigens: Das im aktuellen #LetzteNacht-Video mit Christian Nimmervoll und Stefan Ehlen durchgespielte Gedankenexperiment, wonach es aus Sicht von Red Bull einleuchtend wäre, tief in die Tasche zu greifen und Lewis Hamilton ein Angebot zu unterbreiten, um das Albon-Problem zu lösen und gleichzeitig Mercedes empfindlich zu schwächen, bleibt eine Fantasie.

Marko stellt im Gespräch mit 'motorsport.com' klar, dass ein solches Rekordangebot an Hamilton "kein Thema" ist: "Wir glauben, mit Verstappen den jüngeren Fahrer zu haben, der unserer Einschätzung nach zumindest gleich stark ist. Wir stehen für die Jugend. Wir haben noch nie einen fertigen Star engagiert."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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