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Hohe g-Kräfte in Zandvoort: "Dauert, bis sich der Kopf daran gewöhnt hat"

Das Layout in Zandvoort ist nicht nur fahrerisch eine große Herausforderung für die Formel-1-Piloten, sondern auch körperlich - Hohe g-Kräfte wirken auf einer Runde

In Zandvoort werden die Formel-1-Piloten vor eine neue Herausforderung gestellt - auch körperlich. Denn die Charakteristik des Kurses in den niederländischen Dünen mitsamt den schnellen Kurven und wenigen Geraden fordert die Fahrer. Vor allem die Nacken-Muskulatur wird beansprucht.

Viele Rennstrecken, auf denen die Formel 1 aktuell fährt, verfügen über einzelne Kurven, in denen hohe g-Kräfte auf die Fahrer einwirken. Zandvoort ist anders, denn die meisten Kurven auf der kurzen Runde verlangen den Piloten alles ab.

"Es ist die Frage, wie oft wir 5 bis 5,5g erreichen werden", merkt Carlos Sainz an. Der Spanier erklärt die Schwierigkeit: "Einmal [eine so hohe Belastung] zu spüren, das ist okay. Aber vier oder fünfmal wie an diesem Wochenende, das kann potenziell sehr ermüdend sein für den Nacken, für den ganzen Körper."

Viele schnelle Kurven, Banking & kaum Geraden

Das sei das aktuelle Fahrerfeld nicht gewohnt, so der Ferrari-Pilot. Daher sei das eine "aufregende Herausforderung", merkt er an. Insgesamt 14 Kurven müssen die Piloten auf einer Runde (4,259 Kilometer) absolvieren.

Die meisten davon sind sehr fließend, lange Gerade sucht man vergeblich. Am Rennsonntag werden insgesamt 72 Runden (306,65 Kilometer) gefahren. "Es sieht so aus, als ob die beiden Hochgeschwindigkeitskurven in Sektor 2 und die letzten beiden Kurven die höchsten g-Kräfte aufweisen."

Auch in den Kurve 1 und 2 rechnen die Fahrer mit einer hohen Belastung, ebenso in der überhöhten Kurve 3. "Wir werden also viele Kurven mit hohen Beschleunigungskräften haben. Und mit dem neuen Asphalt sollte auch der Grip hoch sein."

AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly geht ebenso davon aus, dass es körperlich "anstrengend" werden wird. "Denn man hat nicht wirklich viele Geraden. Von den Kurve 3 bis 7 ist es praktisch nie gerade, es bleibt immer kurvig. Und die Start-Ziel-Gerade ist relativ kurz, außerdem gibt es Banking und hohe g-Kräfte."

Ein besonders spannender Aspekt an Zandvoort ist die vertikale Belastung, der die Fahrer in manchen Passagen ausgesetzt sind.

"Ich denke, dass die Geschwindigkeiten in Verbindung mit dem Banking in einigen dieser Kurven eine andere Art von Kraft auf den Körper ausüben", glaubt Lando Norris. "Es geht nicht nur links oder rechts rum, es ist auch ein bisschen wie eine Kompression. Das trägt also auch dazu bei."

"Das ist etwas, was man in einer Saison nicht oft erlebt"

Der Körper habe aufgrund der fehlenden Geraden kaum Zeit, sich von den hohen Belastungen zu erholen, gibt der Brite zu bedenken. "Kurve 7 ist extrem schnell, die ist auch leicht überhöht. Ich habe keine Ahnung, ob wir wohl auch 6g sehen werden, aber es wird so um die 5,5g [Belastung] sein, schätze ich."

Ihn erinnert das Layout der Piste an Mugello, wo die Formel 1 im Vorjahr ihre Premiere feierte. "Auch dort gibt es viele schnelle, aber auch langgezogene Kurven." Dabei seien die Belastungsspitzen kontinuierlich hoch und würden "ein paar Sekunden, oder vielleicht nicht ganz so lange" andauern.

Durch die überhöhten Passagen werde der Effekt noch verstärkt, meint Norris. Er glaubt, dass die ungewöhnlich hohe vertikale Belastung für die Fahrer die größte Neuheit darstellen werde. "Das ist etwas, was man in einer Saison nicht oft erlebt. Und es ist etwas, das extrem schwierig zu trainieren ist."

 

Foto: Charles Coates / Motorsport Images

Ähnliches hat der McLaren-Pilot beim 24-Stunden-Rennen 2018 in Daytona erlebt. "In den ersten paar Runden fühlt es sich sehr eigenartig an, weil die Last vertikal durch deinen Körper geht. Es drückt dich runter, statt einfach nur nach rechts oder links. Deine Augen müssen sich daran erst gewöhnen."

"Es dauert ein paar Runden, bis sich der Kopf daran gewöhnt hat. Aber nach ein paar Runden wird es irgendwie normal." Die höchsten Belastungen werden im Qualifying gemessen werden, wenn die Fahrer auf Zeitenjagd gehen. Im Rennen werden solche Spitzenzeiten und -kräfte nicht erreicht werden.

Dennoch wird die Distanz von mehr als 300 Kilometern am Rennsonntag den Fahrern alles abverlangen, besonders wenn es keine Safety-Car-Phasen zum Verschnaufen gibt. "Offensichtlich wird man nie so viel pushen wie im Qualifying mit den Reifen und dem Spritverbrauch und solchen Dingen", merkt Norris an.

Kurze Runde, viele Wiederholungen: "Trägt zur Ermüdung bei"

"Aber wie ich schon sagte, hat man auf den Geraden nicht viel Zeit, sich zu entspannen und zu atmen." Zusätzlich kommt hinzu, dass Zandvoort mit ein wenig mehr als 4 Kilometern Streckenlänge zu den kürzesten Kursen im Rennkalender zählt.

"Da die Runde recht kurz ist, fahren wir sehr viele Wiederholungen. Das trägt zur Ermüdung bei." Dennoch gehen die Piloten nicht davon aus, dass sie körperlich an ihre Grenzen kommen. Durch den vollen Kalender in dieser Saison bleiben die Fahrer fit, merkt Gasly an.

"Aber besonders am Start des Jahres, vor allem bei den Testfahrten, ist es ziemlich brutal. Speziell wenn man monatelang nicht im Auto gesessen hat." Zu Saisonlauf 13 sollten diese Probleme nicht mehr bestehen, dennoch dürften die Fahrer am Sonntagabend ihren Nacken spüren ...

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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