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Hülkenberg über Bearman: Mit 19 "war ich nicht mal ansatzweise bereit für F1"

Nico Hülkenberg hat in Baku mit Oliver Bearman einen Teamkollegen, der fast halb so alt ist wie er: Von der guten Leistung des Briten am Freitag ist er nicht überrascht

Hülkenberg über Bearman: Mit 19 "war ich nicht mal ansatzweise bereit für F1"

Oliver Bearman fährt im zarten Alter von 19 Jahren sein zweites Formel-1-Rennen

Foto: LAT Images

Oliver Bearman bestreitet am Wochenende in Baku den zweiten Formel-1-Grand-Prix seiner Karriere. Der junge Brite springt bei Haas für den gesperrten Kevin Magnussen ein, und bekommt schon mal ein Vorgeschmack auf das, was ihn nächstes Jahr erwartet, wenn er das Cockpit beim US-Team als Stammpilot endgültig übernimmt.

Auf dem anspruchsvollen Stadtkurs von Baku schlägt sich Bearman am Freitag trotz seiner Unerfahrenheit aber schon wie ein alter Hase - findet zumindest Kurzzeit-Teamkollege Nico Hülkenberg: "Um ehrlich zu sein, ich habe das erwartet. Er hat heute einen sehr soliden und sehr guten Job abgeliefert", lobt der 37-jährige Hülkenberg den fast halb so alten Bearman.

"Zuerst hat er mal keine Fehler gemacht, sehr sauber. Er ist gut vorbereitet. Und man konnte sehen, dass er Straßenkurse mag. Ich glaube, er hat sich hier auch schon letztes Jahr in der Formel 2 sehr gut geschlagen, und heute hat er darauf aufgebaut, sich im Auto wohler gefühlt, und ist es Stück für Stück angegangen, Runde für Runde", erklärt Hülkenberg.

Da die Jugend heutzutage so gut vorbereitet sei, könne man das Szenario aber nicht mehr wirklich mit seinen eigenen Anfängen in der Königsklasse vor 15 Jahren vergleichen, findet der Deutsche: "Andere Zeiten, ein anderes Jahrzehnt jetzt, aber so ist der Trend", sagt Hülkenberg: "Sie werden jünger in der Formel 1."

Zum Vergleich: "Wenn ich zurückdenke, (mit) 19, ich glaube, da habe ich gerade in der Formel BMW angefangen. Da war ich definitiv nicht mal ansatzweise bereit für die Formel 1. Aber die Zeiten ändern sich offensichtlich, und manche sind auch einfach früher bereit als andere."

Sogar Mercedes-Boss Wolff von Bearman beeindruckt

Letzteres glaubt auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der mit Kimi Antonelli unlängst selbst einen 18-Jährigen ins Renncockpit für 2025 befördert hat, und dem die Bearman-Performance am Freitag als interessiertem Beobachter ebenfalls nicht verborgen geblieben ist: "Unglaublich gut", lobt der Wiener bei Sky den Ferrari-Junioren, der dieses Jahr in Saudi-Arabien als Ersatz für den erkrankten Carlos Sainz sein F1-Debüt gefeiert hatte.

Nico Hülkenberg: Von Bearman beeindruckt, von der Strecke weniger

Nico Hülkenberg: Von Bearman beeindruckt, von der Strecke weniger

Foto: Motorsport Images

"Auf eine Runde gut, fast schneller, aber dann gleich schnell wie der Nico", sagt Wolff nach den Eindrücken des Youngsters am Freitag, und findet: "Das ist mal eine Ansage. Und dann im Longrun, sofern die das gleiche Gewicht gefahren sind, war er schneller." Wenngleich der Mercedes-Boss einräumt: "Gut, das heißt noch nichts. Der Hülkenberg ist natürlich erfahren und wenn es drauf ankommt, dann legt er auch noch zu."

Hülkenberg selbst gibt nach den Trainingsläufen zu Protokoll: "Mein Run mit wenig Sprit war nicht optimal heute." Zwar sei das Gefühl im Auto allgemein okay gewesen, nach einer unsauberen ersten Kurve habe er seine schnelle Runde aber abgebrochen, "und die schnellste dann nur auf meiner dritten Runde gedreht", sagt der Haas-Pilot: "Ich denke also, da ist schon noch bisschen was drin. Morgen müssen wir es sauberer hinbekommen, und im Quali besser umsetzen."

Stichwort sauber: Ernüchtert zeigt sich Hülkenberg am Freitag vom Zustand der Strecke, so staubig sei es in Baku und auch anderswo noch nie gewesen. "Heute früh war die Strecke in sehr armseligem Zustand", so Hülkenberg, der findet: "Es war wie Regen! Einfach eine Wolke aus Staub hinter den Autos."

Bereits bei der Streckenbegehung am Donnerstag sei ersichtlich gewesen, dass es eine staubige Angelegenheit werde, weshalb der Deutsche auch die Streckenbetreiber in die Pflicht nimmt: "Wir brauchen diese Bläser, wie Gärtner, um wenigstens die Kurven Ein- und Ausgänge etwas zu säubern."

Bearman: "Schön, sich auf eine Sache zu konzentrieren"

Für Rookie Bearman ist die Streckenbeschaffenheit natürlich eine zusätzliche Herausforderung: "Heute Morgen war es unglaublich schlecht. Ich war tatsächlich ziemlich geschockt, in welch schlechtem Zustand die Strecke war", so der Haas-Pilot, "aber ich war auch beeindruckt, wie sehr sie sich dann zwischen den Trainings verändert hat. Normalerweise mache ich ja nur das erste Training mit Haas, es war also nett, zwei am selben Tag zu kriegen", grinst der Neuling.

Überhaupt ließe sich die Vorbereitung auf Baku nicht mit seinen sonstigen Auftritten vergleichen - weder als Reservefahrer, noch als Formel-2-Pilot: "Ich renne normalerweise ja hin und her zwischen der Formel 1 und der Formel 2, es ist also schön, sich richtig auf eine Sache konzentrieren zu können, und meine ganze Energie und Aufmerksamkeit darauf zu legen." Endlich könne er in Ruhe Dinge üben, wie etwa das Fahrern mit vollen Tanks, das ihn ohne Vorbereitung beim Debüt in Dschidda noch vor Probleme gestellt hatte.

Im Schatten der Burg von Baku: Oliver Bearman in seinem Haas-Boliden

Im Schatten der Burg von Baku: Oliver Bearman in seinem Haas-Boliden

Foto: Motorsport Images

Mit dem Resultat, namentlich den Plätzen elf und zehn, ist der 19-Jährige am Ende dann auch zufrieden: "Es war insgesamt ein ermutigender Tag. Ich bin mit ein paar Fragezeichen gestartet, denn es ist wirklich eine harte Strecke, auch mein zweites Formel-1-Rennen wird wieder ein Stadtkurs, also nicht leicht. Aber ich bin echt glücklich damit, wie der Tage gelaufen ist, wie ich ihn beendet habe. Vom ersten zum zweiten Training habe ich einen Schritt gemacht, mich wohl mit dem Auto gefühlt. Was könnte man also mehr wollen?"

Vor allem im zweiten Training sei er besser mit dem Auto verbunden gewesen: "Ich hatte das Gefühl, dass ich mit dem Auto machen konnte, was ich wollte, dass ich es kontrolliert habe. Der erste Abschnitt war etwas unsauberer, wegen des Streckenzustands." Als der Kurs und das Griplevel aber schließlich besser wurden, "da war es ehrlich gesagt, als würde man auf einer anderen Strecke fahren", verrät Bearman.

Dann habe er endlich mit dem "Feintuning" an seinem Fahrstil beginnen können - zum Beispiel in Kurve zwölf: "Das war heute eine Schwachstelle von mir, vor allem mit wenig Sprit. Es war einfach eine meiner schwachen Kurven, die ich nicht wirklich verstanden habe, bis zum Soft-Run am Nachmittag. Also ja, ich hab's dann hingekriegt, aber es hat mich eine Zeit lang gekostet." Jetzt will Bearman am Samstag im Qualifying nachlegen und sich die nächsten Lobeshymnen abholen ...
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