Hülkenbergs Problemjahr 2011: "Musste mich da durchbeißen"
Als Werksfahrer von Renault hat sich Nico Hülkenberg als feste Größe in der Formel 1 etabliert: Karriere wäre 2011 fast schon beendet gewesen
Foto: Mark Sutton / Motorsport Images
Auf Nico Hülkenberg wartet in der kommenden Formel-1-Saison 2019 eine ganz neue Herausforderung. Sein Arbeitgeber Renault hat den bisherigen Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo als neuen Teamkollegen verpflichtet. Der Deutsche wird sich fortan gegen einen der Besten der Szene behaupten müssen. Ricciardo hat bereits sieben Grand-Prix-Siege auf dem Konto, Hülkenberg wartet noch auf einen solchen Erfolg.
Dass sich der gebürtige Emmericher nun in einer herausfordernden Position mit guter Perspektive befindet, ist alles andere als selbstverständlich. Die Formel-1-Karriere von Hülkenberg glich über weite Strecken einer Achterbahnfahrt mit zahlreichen Teamwechseln. Nach einem starken Debütjahr an der Seite von Rubens Barrichello bei Williams 2010 fiel der Deutsche in ein Loch.
Trotz guter Leistungen als Rookie entschied sich Williams am Ende des Jahres 2010, den Platz neben Barrichello an Paydriver Pastor Maldonado zu vergeben, der eine umfangreiche Mitgift aus seiner Heimat Venezuela im Gepäck hatte. Hülkenberg stand plötzlich vor einem Abgrund. "Die Nachricht erreichte mich so spät, dass alle Plätze für das Folgejahr eigentlich schon weg waren. Da war ich plötzlich in einer ganz schwierigen Position", erinnert sich der 31-Jährige.
Formel-1-Loch 2011: Es gab keinen Plan-B
"Ich musste dann einen Job als Testfahrer annehmen", so der Deutsche. Hülkenberg kam bei Force India unter, absolvierte für die Mannschaft aus Silverstone einige Freitagstrainings und arbeitete im Formel-1-Fahrerlager für TV-Sender. "Das war das einzige, was ich tun konnte. Ich musste schließlich irgendwie in der Formel 1 bleiben. Ich hatte meinen Traum erfüllt, dafür hart gearbeitet und gekämpft. Dann durfte ich ein Jahr lang endlich fahren und sollte danach sofort wieder raus sein? Das konnte ich nicht akzeptieren."
Nico Hülkenberg, Williams F1 Team
Foto: Williams F1
"Ich musste also irgendwie im Zirkus bleiben, mich ein Jahr lang durchschlagen, es irgendwie überleben, um dann zurückkommen zu können. Das war mein einziges Ziel. Ich hatte keinen Plan-B", sagt Hülkenberg. Die Rechnung ging auf. Force India nahm den Emmericher für die Formel-1-Saison 2012 als Stammfahrer unter Vertrag. "Ich habe in der ganzen Zeit sehr viel gelernt", erklärt er.
"Man erkennt im Laufe der Zeit immer mehr, wie man mit Situationen umgehen muss. Immerhin würde ich sagen, dass ich erst ein junger Erwachsener bin. Man entwickelt sich immer weiter. Man lernt, wann man was tun muss, um die Ziele zu erreichen. Nicht nur bezüglich des Lebens, sondern auch, wenn es ums Fahren geht. Man lernt immer weiter. Ich würde auch jetzt niemals behaupten, perfekt zu sein", meint Hülkenberg.
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