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Ilott gibt F1-Debüt mit Alfa: "Unfassbar, wie schnell diese Autos sind!"

Ferrari-Nachwuchshoffnung Callum Ilott hat im ersten Freien Training von Portugal sein Formel-1-Debüt am Rennwochenende gegeben - Nächster Einsatz in Frankreich

Ferrari-Nachwuchshoffnung Callum Ilott hat am Freitag in Portugal sein offizielles Formel-1-Debüt an einem Rennwochenende gegeben. Er durfte im ersten Freien Training im Alfa Romeo C41 von Antonio Giovinazzi Platz nehmen. In 1:21.806 Minuten setzte er eine erste persönliche Bestzeit, damit war er um 0,425 Sekunden langsamer als Altmeister Kimi Räikkönen.

"Das war nicht so einfach", gibt der Brite zu. Er war erst kurz vor dem Rennwochenende als neuer, zweiter Reservepilot von Alfa Romeo bekannt gegeben worden und durfte direkt in Portimao im ersten Training einsteigen. Zu Beginn haderte er ein wenig mit fehlendem Grip.

"Das hat uns am Beginn ein wenig aufgehalten, ich bin es auch langsam angegangen. Das war eine interessante Erfahrung. Aber sobald ich mich zurechtgefunden hatte mit den Reifen und das gewohnt wurde, konnte ich meinen Versuch auf den harten Reifen nur eine Zehntel hinter Kimi beenden, das war nicht so schlecht."

Umstellung vom Ferrari auf den Alfa Romeo

Tatsächlich lag er nach dem ersten Versuch auf dem C1-Reifen nur 0,156 Sekunden hinter dem Weltmeister von 2007. Nachdem er sich zunächst ein paar Runden lang aufwärmen konnte, durfte er auf dem weichen Reifen schnellere Zeiten probieren.

"Das hat mich zu Beginn völlig aus dem Konzept gebracht, dass die so viel mehr Grip geliefert haben. Da hatte ich zunächst Schwierigkeiten damit. Aber dann sind wir noch einmal an die Box, haben die Balance verändert und ich denke, mit jedem Kilometer mehr habe ich keine allzu schlechte Zeit gesetzt."

Vor allem zu Beginn der Session habe der Alfa Romeo zum Übersteuern geneigt, berichtet er. "Daher habe ich auf Informationen vom Team gewartet. Da gab es ein kleines Missverständnis, welchen Knopf ich drücken soll." Er habe noch weitere Einstellungen verändern müssen aufgrund der Bedingungen.

"Wir haben natürlich versucht, alles so simpel wie möglich zu halten, aber die Bedingungen waren in manchen Teilen doch kniffliger als erwartet, daher mussten wir uns noch ein bisschen mehr anpassen. Für mich war das eine gute Erfahrung."

Zunächst lag er noch recht weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen, ehe er sich kurz vor Trainingsende auf einem frischen weichen Reifen (C3) noch auf Platz 17 schieben konnte. Vier Zehntelsekunden fehlten auf Sebastian Vettel auf P16.

"Gegen Ende hin habe ich mich immer wohler gefühlt, aber aufgrund der Testfahrten mit Ferrari in der Vorwoche musste ich mich erst an die unterschiedlichen Positionen [der Knöpfe am Lenkrad] gewöhnen. Ich wäre natürlich noch gerne mehr Runden gefahren." Insgesamt absolvierte er 21 Umläufe.

Helm wackelt: "War ein bisschen unangenehm"

Auf den Onboard-Aufnahmen seiner schnellsten Trainingsrunde war zu beobachten, wie sich sein Helm am Ende der Geraden hin und her bewegt. "[Der Helm] war ein bisschen auf der wackeligen Seite, es erinnerte mich an die Bulldogge von Churchill!", scherzt er.

Es sei schwierig gewesen, das Gleichgewicht aufgrund der Bremskraft zu halten. Außerdem habe er mit seinem Helm nicht optimal in das Cockpit von Giovinazzi gepasst. "Es war ein bisschen unangenehm, aber wir werden für das nächste Mal vielleicht ein paar Änderungen vornehmen."

Interessant: Ilott war um 0,133 Sekunden schneller als sein ehemaliger Formel-2-Meisterschaftskontrahent Mick Schumacher. " Ich bin sehr glücklich mit der Session. Wir konnten das gesamte Programm abarbeiten", freut sich der 22-Jährige.

 

Er habe enorm viel gelernt in seiner ersten Trainingssession, betont er. Ursprünglich hätte Ilott gemeinsam mit Schumacher schon auf dem Nürburgring im Vorjahr - in vertauschten Rollen: er mit Haas, der Deutsche mit Alfa Romeo - sein Formel-1-Debüt im ersten Freien Training geben sollen, das fiel jedoch ins Wasser.

Für Ferrari-Nachwuchskollegen Schumacher erfüllte sich der Traum schließlich wenige Wochen später, ehe er zum Stammfahrer bei Haas aufstieg. Ilott, in der Formel-2-Meisterschaft vom Deutschen erst im letzten Rennen geschlagen worden, musste von der Seitenlinie aus zusehen und sich gedulden, ehe er nun ebenso seine Chance bekam.

"Er hat einen guten Job gemacht", resümiert Frederic Vasseur die Leistung von Ilott am Freitagabend. "Das war keine einfache Aufgabe, er musste einfach ins Auto springen. Und er ist zuletzt vor fünf oder sechs Jahren in der Formel 3 in Portimao gefahren", gibt der Alfa-Teamchef zu bedenken. Aufgrund der Pandemie konnte Ilott außerdem kaum im Simulator in Hinwil trainieren.

Nächster Einsatz für Ilott in Frankreich

Der Neuling habe es gleich mit zwei unterschiedlichen Schwierigkeiten zu tun gehabt, analysiert der Franzose: "Zunächst sollte er einen guten Job erledigen, und zweitens das Auto nicht irgendwo in die Mauer stellen", schmunzelt er. Denn: "Du siehst dumm aus, wenn du crasht, aber auch, wenn du zu langsam bist."

Beides hat Ilott vermieden, zur Zufriedenheit des Teamchefs. Zunächst sei der Rookie noch ein wenig "konservativ" an seine Aufgabe herangegangen, doch je mehr Runden er fahren konnte, desto näher kam er an Räikkönen heran. "Es lief sehr gut heute Vormittag."

Daher wird Ilott bereits beim Grand Prix von Frankreich wieder im C41 Platz nehmen dürfen. "Er wird das Auto auch in Frankreich im ersten Freien Training fahren, dann wird er es schon viel einfacher haben. Er kennt die Strecke", weiß Vasseur.

Bis dahin wird die Nachwuchshoffnung die ganzen Eindrücke vom Freitag verarbeitet haben: "Natürlich hatte die erste Erfahrung in einer Session einen 'Wow-Faktor'. Diese Maschinen sind unglaublich auf einer Runde. Einfach unfassbar, wie schnell diese Autos sind", ist Ilott fasziniert.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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