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In die Bilanzen geschaut: So viel verdienen die Teamchefs der Formel 1

Christian Horner ist der Bestverdiener unter den Teamchefs, was das Gehalt betrifft, doch ein anderer bekommt insgesamt sogar noch mehr als er ...

In die Bilanzen geschaut: So viel verdienen die Teamchefs der Formel 1

In der Formel 1 als Königsklasse des Motorsports wurde schon immer viel Geld verdient, aber auch viel Geld verbrannt, was sich erst mit der Einführung einer Budgetobergrenze ändern sollte.

Darunter fallen jedoch nicht die Gehälter der Fahrer sowie der drei bestbezahlten Mitglieder eines Teams. Groß war daher die Sorge, dass diese Gehälter explodieren würden, weshalb sich einige Teamvertreter für einen Gehaltsdeckel der Fahrer ausgesprochen haben.

Weniger im Rampenlicht stehen jedoch die Verdienste der bestbezahlten Mitarbeiter der Teams, darunter vor allem CEOs, Teamchefs sowie Technikdirektoren. Mit dem Portal Companies House, welches das Handelsregister von Großbritannien führt, kann man allerdings gute Einblicke in die Finanzstrukturen der Teams bekommen, die einen Sitz im Vereinigten Königreich haben.

Christian Horner mit höchstem Festgehalt der Teamchefs

Denn neben den üblichen Finanzkennzahlen wie Umsatz, Kosten und Gewinn sind die Unternehmen verpflichtet, das Gehalt des bestbezahlten Geschäftsführers offenzulegen, ohne dass dieser jedoch namentlich zugeordnet wird. Mit dem Ausschlussverfahren sowie gesundem Menschenverstand ist es jedoch möglich, herauszufinden, Wie viel Christian Horner, Toto Wolff & Co. 2021 verdient haben, und genau das haben wir gemacht.

Da Companies House nur die Zahlen der Unternehmen mit einem Sitz in Großbritannien abbildet, gibt es keine zuverlässigen Daten bezüglich der Gehälter der italienischen Teams Ferrari und AlphaTauri sowie dem Schweizer Rennstall Sauber, der unter dem Namen Alfa Romeo fährt.

Neben dem Festgehalt sind einige der oben aufgeführten Geschäftsführer auch Anteilseigner an den Teams, weshalb diese in Form von Dividenden zusätzlich partizipieren können. Dies war im Jahr 2021 bei Mercedes der Fall.

Warum Toto Wolff trotzdem mit Abstand am meisten verdient

Mit der Einführung der Budgetobergrenze 2021 ist es Mercedes gelungen, den Gewinn des Formel-1-Teams (namentlich: Mercedes-Benz Grand Prix) im Vergleich zu 2020 mehr als zu verfünffachen. Dies nahm das Team wohl gleich zum Anlass, eine Dividende von umgerechnet rund 62,4 Millionen Euro an die Anteilseigner, darunter auch Toto Wolff, auszuschütten.

Neben Teamchef Wolff sind der Mercedes Sponsor Ineos sowie die Mercedes-Benz Group (vormals Daimler genannt) zu jeweils einem Drittel am Formel-1-Geschäft von Mercedes beteiligt.

Neben seinem Festgehalt von rund 7,7 Millionen Euro dürfte Toto Wolff somit zuzüglich eine Dividende von 20,8 Millionen Euro kassiert haben, womit er 2021 insgesamt 28,6 Millionen Euro verdient haben dürfte und damit die Rangliste nun doch anführt.

Gehaltsentwicklung Teambosse

Einnahmenentwicklung einiger Teambosse seit 2011

Foto: Hermann - smg

Dass er Anteilseigner am Mercedes-Formel-1-Team ist, hat jedoch nicht nur Vorteile, wenn eine Dividende ausgeschüttet wird, denn Wolff profitiert auch vom stetigen Wertzuwachs des Formel-1-Unternehmens, da es die Budgetobergrenze ermöglicht hat, dieses zu einem profitablen Business zu machen.

Zudem ist es mittlerweile gar nicht mehr so leicht, in die Königsklasse zu kommen, wie aktuell Andretti zu spüren bekommt. Denn zum einen muss man Liberty Media, dem Rechteinhaber der Formel 1, deutlich machen, dass man einen Mehrwert schaffen kann, wobei man für eine Neugründung zunächst einmal 200 Millionen Dollar auf den Tisch legen muss.

So viel sind Wolffs Mercedes-Anteile wert

Das treibt den Wert der bestehenden Teams zusätzlich in die Höhe, da diese Summe von umgerechnet 188 Millionen Euro nicht aufzubringen ist, wenn man ein bestehendes Team übernimmt, so wie es zum Beispiel Audi mit Sauber 2026 machen wird.

Der Wert der Topteams wie Mercedes, Red Bull und Ferrari mit ihren Fabriken, Simulatoren, Windkanälen sowie dem technischen Vorsprung dürfte aktuell etwa eine Milliarde Euro betragen, wenn nicht sogar noch mehr. Wolffs Mercedes-Anteile dürften somit weit über 300 Millionen Euro wert sein.

Neben dem Österreicher verdienen insbesondere Aston-Martin-Boss Lawrence Stroll sowie Haas-Eigentümer Gene Haas ihr Geld auch anderweitig. Sie sind zwar als Geschäftsführer bei ihren Formel-1-Teams aufgelistet, doch ein Gehalt bekommen sie nicht.

Wie Wolff werden Stroll und Haas am Wertzuwachs der Formel-1-Teams profitieren, wobei beide auch andere Unternehmen haben, wo sie Geld verdienen oder auch vernichten können, denn Strolls Investment in den Sportwagenhersteller Aston Martin Lagonda hat sich bisher noch überhaupt nicht ausgezahlt.

Stroll und Wolff vernichten mit Aston-Martin-Investment Geld

Am 31. Januar 2020 wurde bekannt gegeben, dass Stroll mit dem Konsortium Yew Tree Investments 182 Millionen Pfund (205 Millionen Euro) in Aston Martin investiert und dafür einen Anteil von 16,7 Prozent am Unternehmen erhalten hat.

Wenn man annimmt, dass Stroll zum damaligen Aktienkurs von 37,82 Euro eingestiegen ist, wären seine 205 Millionen Euro Investment heute nur noch rund 9,9 Millionen Euro wert, da der Aktienkurs mittlerweile nur noch knapp über zwei Euro liegt. Ganz richtig ist die Rechnung jedoch nicht, denn Stroll hat Mitte des Jahres 2022 einen Teil seiner Anteile an den saudi-arabischen privaten Investmentfonds verkauft.

Aston-Martin-Aktie

Entwicklung der Aston-Martin-Aktie seit den Investments von Lawrence Stroll und Toto Wolff

Foto: Hermann - smg

Neben Stroll hatte auch Toto Wolff in den Sportwagenhersteller Aston Martin investiert, allerdings "nur" mit 37 Millionen Pfund (41,5 Millionen Euro). Das Investment von Wolff wurde am 17. April 2020 offiziell, als der Kurs noch bei etwa 14,54 Euro pro Aktie lag. Heute wären Wolffs Aston-Martin-Aktien somit nur noch rund 5,2 Millionen Euro wert.

Adrian Newey schon Anfang der 2000er-Jahre Gehaltskönig

Neben den Fahrern, Teamchefs oder Teameigentümern können auch hochrangige Teammitglieder einiges an Geld in der Formel 1 verdienen, besonders, wenn deren Dienste begehrt sind. Dies trifft insbesondere auf Aerodynamiklegende Adrian Newey zu, der seit 2006 bei Red Bull arbeitet.

Zuvor war der Brite auch bei Williams und McLaren engagiert und verdiente sich dabei in seinen letzten Jahren beim Team aus Woking eine goldene Nase, als immer wieder Spekulationen aufkamen, dass er Richtung Jaguar, dem Vorgängerteam von Red Bull, wechseln würde.

2004 verdiente Newey umgerechnet ganze 7,6 Millionen Euro pro Jahr, während er in seinem gesamten McLaren-Zeitraum von 1997 bis 2005 auf einen Verdienst von insgesamt über 30 Millionen Euro zurückblicken kann.

Sein heutiges Gehalt bei Red Bull ist jedoch nicht bekannt, da er, anders als damals bei McLaren, nicht als Geschäftsführer aufgelistet ist und damit keine Angaben zu seinem Verdienst gemacht werden müssen.

Neuer Mercedes-Motorenchef bekommt deutlich weniger als Andy Cowell

Bleibt noch die Frage, wie viel ein Geschäftsführer der Motorenabteilung verdient.

Bei Red Bull ist dies auch Christian Horner, denn Horner bezieht Gehalt von gleich drei Red-Bull-Unternehmen: Red Bull Technology (2021: 5,6 Millionen Euro), Red Bull Racing (2021: 2,8 Millionen Euro) und Red Bull Powertrains (2021: 1,9 Millionen), was zusammen 10,3 Millionen Euro für den Briten ergibt.

Mercedes-Motorenchef Hywel Thomas hat 2021 rund 730.000 Euro verdient und damit deutlich weniger als sein Vorgänger Andy Cowell. Dieser hat in den Jahren zuvor immer zwischen drei bis 5,5 Millionen Euro pro Jahr kassiert.

Das größte Festgehalt werden jedoch zweifelsohne die Fahrer erhalten, auch wenn dies zwischen den verschiedenen Teams stark schwankt. Während Max Verstappen laut 'Forbes' mit 40 Millionen Dollar Grundgehalt pro Jahr plus Boni in Höhe von 20 Millionen Dollar die Rangliste 2022 anführt, bekommen Fahrer der kleinen Teams zum Teil nicht einmal eine Million.

Mit Bildmaterial von Sutton.

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