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"In jedem Jahr ein Problem": Was macht man mit Sotschis Kurve 2?

Michael Masi bestätigt, dass Kurve 2 von Sotschi in jedem Jahr neue Probleme aufwirft - Eine zufriedenstellende Lösung ist für ihn nicht in Sicht

"Hoffentlich finden sie für nächstes Jahr eine bessere Lösung", sagt Sebastian Vettel und meint damit Kurve 2 von Sotschi. Diese stand am vergangenen Wochenende nach mehreren Zwischenfällen erneut in der Kritik. Nicht nur, dass die FIA mehrere Track-Limit-Verstöße ahndete, Carlos Sainz wurde die aufgestellte Styroporschikane zum Verhängnis, weil er so schnell wieder auf die Strecke wollte, dass er gegen die Betonmauer fuhr.

Doch nicht erst seit 2020 steht die Kurve in der Kritik. Immer wieder wurde die Ecke in den vergangenen Jahren umgebaut - nicht vom grundsätzlichen Layout, sondern wie man wieder auf die Strecke zurückkommt. "Kurve 2 war jedes Jahr auf irgendeine andere Art und Weise herausfordernd. Wenn wir ein Problem gelöst hatten, tauchte ein neues auf", sagt Rennleiter Michael Masi.

Die provisorische Schikane findet Daniel Ricciardo jedenfalls seltsam: "Die Geometrie war komisch", sagt er und bezieht es auf seinen eigenen kleinen Ausritt, der ihm am Ende eine Fünf-Sekunden-Strafe eingebracht hatte. "Ich hatte mich verbremst und wusste, dass es eng werden würde. Wie die Kurve geformt ist, hat man bis zur letzten Sekunde die Hoffnung, dass es reicht."

"Aber ab einem gewissen Punkt kann man nicht mehr zurück, sonst würde man vermutlich mehr als fünf Sekunden verlieren. Ich habe dann natürlich auch gesagt, ich fahre einfach weiter, und wenn ich eine Strafe bekomme, dann nehme ich die halt hin", so der Renault-Pilot.

Masi wiederholt: Kies nicht überall die Lösung

Auch Max Verstappen war in der ersten Runde in die Auslaufzone gefahren, dann aber mit Vollgas durch die Styroporschilder gefahren, ohne dabei groß Zeit zu verlieren. Um das zu verhindern, wünschen sich einige Seiten Kiesbett an der Stelle, doch Masi wiederholt noch einmal seine Worte aus Mugello: "Kies ist nicht überall die Lösung."

 

Das sieht auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn bei 'formula1.com' so: "Es gibt einen andauernden Kampf, die Fahrer von Track-Limit-Verstößen abzuhalten. Wenn man im Kies landet, würde man es nicht ausnutzen, auf Asphalt machen sie es aber schon. Aber wenn man überall Kies hätte, wird er auf die Strecke geschmissen und man verliert Autos, wenn sie abfliegen. Das wollen wir nicht."

"Man ist also verdammt, wenn man es macht, und man ist verdammt, wenn man es nicht macht", so der Brite. Für ihn sei Asphalt einerseits die bessere Lösung, auf der anderen Seite brauche man aber Track-Limits, damit Fahrer den Auslauf nicht missbrauchen. "Ich bin sicher, dass sich die FIA und Michael Masi Kurve 2 noch einmal ansehen werden und schauen, ob es eine bessere Lösung gibt."

FIA schaut auf Lösungen - Umbau möglich?

Und die gibt es laut Masi. Zwar hält er die aktuelle Lösung für "brauchbar", allerdings gibt er zu, dass es noch Raum für Verbesserung gibt. Für ihn ist es immer ein Spagat: Man möchte auf der einen Seite die Rückkehr der Fahrer auf die Strecke so sicher wie möglich gestalten, auf der anderen Seite aber auch Fahrer wenn möglich verlangsamen.

"So wie Kurve 2 nun mal ist, ist es aber sehr schwierig, dafür eine Lösung zu finden, die beide Kriterien erfüllt", sagt der Renndirektor. "Wir werden uns das nochmal genau ansehen und schauen, was sich machen lässt."

#10 Bus-Stop-Schikane (Spa-Francorchamps)
Zugegeben, als Überholstelle ist sie immer noch gut geeignet, doch den gleichen Flair wie früher verströmt die berühmte Bus-Stop-Schikane nach mehreren Umbaumaßnahmen nicht mehr. Ein Fehler wird kaum bestraft, umso problematischer ist die enge und seltsam liegende Boxeneinfahrt.
#9 Jede 90-Grad-Kurve in Aserbaidschan (Baku)
Die Sektion rund um das Schloss ist einzigartig, die meisten anderen Kurven sind es nicht. Ein Großteil der Kurven besteht aus 90-Grad-Ecken mit Auslaufzone, die so austauschbar wie langweilig sind. Das ist auf Stadtkursen aber meist nicht anders möglich.
#8 Jochen-Rindt-Kurve (Spielberg)
Früher ein aufregendes Bergab-Stück mit natürlicher Auslaufzone, heute ist Kurve 8 des Red-Bull-Rings nur noch im Gespräch, wenn sich die Fahrer über die hohen Randstein-Würste beschweren, weil sie sich beim zu weiten Drüberfahren die Autos kaputtmachen.
#7 Kurve 18 (Abu Dhabi)
Zwar liefert die Kurve dank des Hotels gute Bilder, sportlich bietet sie aber überhaupt keinen Mehrwert. Überholmanöver an dieser Stelle sind dank der Kurven davor nicht möglich, und durch das langsame Tempo ist sie keine Herausforderung. Wenn, dann zieht sie das Feld nur auseinander und erschwert Überholen noch.
#6 Kurve 10 (Singapur)
Zu Beginn war der Singapore-Sling eine wilde Dreifach-Schikane, die zahlreiche Fahrer im Rodeo-Style abgeworfen hat, seit einigen Jahren ist sie aber nur noch ein austauschbarer Linksknick, wie an vielen anderen Stellen. Das hat Singapur etwas von seiner Herausforderung genommen.
#5 Kurve 14/15 (Barcelona)
Diese Schikane braucht kein Mensch! Einst eine Mutkurve, geht die letzte Kurve in Spanien heute voll, was vor allem an der Schikane davor liegt. Diese bricht den Rhythmus der Strecke total, ist für die Fahrer ein einziger Kompromiss und sorgt dafür, dass Überholmanöver am Ende von Start/Ziel rar werden.
#4 Kurve 8/9 (Le Castellet)
Viele Fans würden sich wünschen, dass die Formel 1 die Mistral-Gerade mit Vollgas befährt. Doch die Königsklasse hat diesem Vorhaben die Schikane in den Weg gesetzt - auch weil dort Tribünen stehen und die Autos so länger zu sehen sind. Und der Zuschauer? Dem fehlt bei den ganzen Varianten der Durchblick.
#3 Schwimmbad-Schikane (Monte Carlo)
Als die Stelle noch mit Leitplanken versehen war, wussten die Piloten, wie weit sie gehen konnten. Der Umbau hat die Schikane fahrerisch verschlimmbessert, weil sie wie ein einziger Kompromiss wirkt. Die Fahrer sind ständig auf der Suche nach der besten Abkürzung - was nicht selten im Desaster endet.
#2 Kurve 19 (Austin)
Mit der Kurve selbst ist nichts verkehrt, doch die Regeln bringen sie so weit nach oben. Track-Limits spielen an dieser Stelle keine Rolle, sodass die Fahrer fahren können, wo sie wollen. Im Rudel geht es durch die breite Auslaufzone - der Königsklasse des Motorsports eigentlich unwürdig.
#1 Kurve 2 (Sotschi)
Wenn am Start meist gefühlt das halbe Feld durch die Auslaufzone fährt und dann über irgendwelche provisorischen Styroporschikanen zurück auf die Strecke rauscht, dann kann mit der Kurve etwas nicht richtig sein. Vor allem wenn diese Situationen häufig im Chaos enden. Mit Kiesbett würde das anders aussehen ...
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George Russell hatte zuletzt eine andere Idee ins Spiel gebracht und diese auch in einem Meeting angesprochen. Der Williams-Pilot würde gleich den ganzen Verlauf der Kurve ändern und sie eher wie Kurve 1 in Bahrain machen. "Sie könnten generell etwas Besseres aus ihr machen", stimmt ihm Ricciardo zu. "Einfach schon um mehr Überholmanöver zu ermöglichen."

Auch er würde die Kurve anders formen und beispielsweise nicht so einen kurzen Scheitelpunkt machen. "Sie haben ja viel Raum, mit dem sie spielen können", sagt der Australier. "Wir haben darüber schon gesprochen. Vielleicht würde das auch die Probleme mit diesem Abkürzen beheben."

Weitere Co-Autoren: Christian Nimmervoll. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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